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Auf dem langen Heimweg: Roman (German Edition)

Auf dem langen Heimweg: Roman (German Edition)

Titel: Auf dem langen Heimweg: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen McQuestion
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dem Hintern.
    Und dann wurde alles schwarz.

40
    Als Marnie wieder zu sich kam, lag sie auf einer Tragbahre in einem Krankenwagen und hatte eine Sauerstoffmaske vor dem Gesicht. Auch ohne hinzuschauen wusste sie, dass man ihr Shirt aufgeschnitten hatte, um ihre Verletzung freizulegen. Ein junger Sanitäter, der wie ein Teenager aussah, griff nach ihrem Handgelenk und nahm behutsam ihren Puls. Eine Frau, die neben ihr kniete, stellte irgendetwas mit der Messerwunde unter ihrem Brustkorb an. Marnie spürte, dass etwas Weiches darauf gedrückt wurde. Der junge Mann bemerkte ihre flatternden Augenlider. »Da sind Sie ja wieder«, sagte er. »Wir bringen Sie ins Krankenhaus.«
    »Wo ist Laverne?«, fragte sie. Sie befürchtete das Schlimmste, nämlich dass man sie ins Gefängnis gesteckt hatte oder dass Laverne, von der Macht ihrer Waffe berauscht, noch auf jemand anderen geschossen hatte.
    Der Sanitäter, dessen Namensschildchen ihn als Dave bezeichnete, beugte sich vor und nahm die Maske von ihrem Gesicht. »Entschuldigung, ich habe Sie nicht ganz verstanden.«
    Sie schluckte, wiederholte ihre Frage und er lächelte. »Machen Sie sich mal keine Sorgen um Ihre Stiefmutter. Sie muss der Polizei ein paar Fragen beantworten. Wenn alles geklärt ist,kommt sie zu Ihnen ins Krankenhaus.« Marnie staunte über die Bezeichnung Stiefmutter, war aber zu durcheinander, um das Thema weiter zu verfolgen. Offensichtlich hatte da jemand etwas verwechselt. Es spielte ja eigentlich auch keine Rolle.
    Den Rest der Fahrt nahm sie nur verschwommen wahr und das gleiche galt für die Anmeldung im Krankenhaus. Laverne hatte immerhin die Geistesgegenwart besessen, ihr ihre Handtasche mitzugeben, so dass sie ihren Ausweis und die Versicherungskarte zur Hand hatte. Als sie in der Notaufnahme saß und in ihrer Handtasche kramte, öffnete sie den Reißverschluss eines Seitenfachs und stieß auf die Autoschlüssel. Sie war beinahe gestorben, weil Max sie nicht finden konnte, dabei waren sie die ganze Zeit hier gewesen. Unglaublich.
    Die Wunde in ihrer Seite war nicht so groß, wie sie geglaubt hatte. »Sie haben ordentlich Blut verloren«, sagte der Arzt, der ihre Wunde säuberte, »aber es ist nichts Ernstes. Sie werden allerdings eine Narbe zurückbehalten.« Er riet ihr, sie gegebenenfalls durch plastische Chirurgie beseitigen zu lassen, aber das konnte sie sich nicht vorstellen. Diesen Teil ihres Körpers würde niemand mehr zu Gesicht bekommen. Wenn sie es allerdings recht bedachte, konnte die Narbe einer Messerwunde auch ein richtig eindrucksvolles Ehrenabzeichen sein.
Mein schönstes Ferienerlebnis
, dachte sie mit trockenem Humor.
    Die Notaufnahme war nicht besonders groß und sie bekam teilweise mit, was auf der anderen Seite der Trennwand mit Max geschah. Als er ankam, hörte sie ihn laut sagen: »Und dann hat diese Alte einfach so ihre Pistole genommen und auf mich geschossen. Einfach so, verdammt! Ich hatte ihr nicht das Geringste getan. Total verrückt, die Alte.« Jemand brachte ihn zum Schweigen und schließlich wurde er aus dem Raum gerollt.
    »Muss er operiert werden, um die Kugel zu entfernen?«, fragte sie.
    »Nein, es ist nur eine Fleischwunde«, antwortete eine Krankenschwester. »Die Kugel hat seine Wade durchschlagen und ist wieder herausgekommen. Wir werden ihn behandeln und dann der Polizei übergeben.«
    Nachdem Marnies Wunde gesäubert und genäht war, wurde sie aus der Notaufnahme in ein normales Krankenzimmer im dritten Stock verlegt. Es war ein nüchterner Raum, aber makellos sauber, und sie hatte ihn für sich allein. Außerdem hatte sie ein eigenes Badezimmer. Man hatte ihr eine Spritze gegeben und sie spürte keine Schmerzen. Sie lag bequem im Bett, körperlich entspannt, aber ihre Gedanken rasten. Sie waren wirrer, als sie es je erlebt hatte. Sie konnte kaum die Übersicht über all die Leute behalten, die in ihr Zimmer kamen, ihr Krankenblatt überprüften und ihr Fragen stellten. Irgendwann kam ein junger Mann, den sie zuvor vor der Tür beim Wischen gesehen hatte, mit einem Damen-T-Shirt mit V-Ausschnitt herein. Sie hielt ihn für einen Filipino oder vielleicht auch für einen Hmong, sie war nicht gut im Unterscheiden von Ethnien, auch wenn sie das niemals zugeben würde. Es würde rassistisch klingen und das war sie nicht. Sein Namensschildchen, demzufolge er George hieß, half ihr auch nicht weiter. Sie beschloss, dass er einfach ein ganz normaler Amerikaner war, der ursprünglich von anderswo stammte. George

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