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Auf dem Schlachtfeld der Liebe

Titel: Auf dem Schlachtfeld der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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...«
    »Schon gut, Michael«, drang eine tiefe Stimme von der Tür herüber, und der junge Mann starrte Risa unglücklich an.
    Sie spähte an ihm vorbei und sah Jerome McKenzie auf der Schwelle stehen, in Schweiß gebadet, mit Schießpulver beschmutzt. Über seine Brust zog sich eine blutige Schnittwunde. Leuchtend blau zeichneten sich seine Augen im verrußten Gesicht ab. »Erinnere mich dran, mein Junge - nächstes Mal muß ich sie nicht nur fesseln, sondern auch knebeln.«
    »Aye, Captain«, murmelte Michael verlegen und ergriff
    die Flucht. Ohne Jerome aus den Augen zu lassen, stand Risa unsicher auf.
    »Michael ist ein guter, braver Junge, Miss Magee«, erklärte er. »Aber er wäre niemals hierhergekommen, um Ihre Fesseln zu durchschneiden, wenn ich's ihm nicht befohlen hätte.«
    »Beinahe wäre ich gestorben!«
    »Vor Ihrer Tür stand ein Wachtposten. Beim kleinsten Anzeichen einer Gefahr hätte er Sie befreit.«
    »Wurde die Maid of Salem gekapert?« fragte sie leise und sank in die Koje zurück.
    »Aye.«
    »Und die Besatzung?«
    »Natürlich haben wir die Hälse aller Überlebenden aufgeschlitzt.«
    Erschrocken rang sie nach Luft. Dann merkte sie, daß er sie verspottete. »Die Besatzung, McKenzie?«
    »Der Feind hat drei Mann verloren, wir einen. Jetzt holen einige meiner Leute die Fracht von der Maid of Salem herüber. Danach wird sie frisch gestrichen, umgetauft und in den Dienst der Konföderation gestellt. Wir bringen die Yankees zu einer kleinen Landzunge, an der zahlreiche Unionsschiffe auf dem Weg nach Key West vorbeisegeln.«
    »Also ein voller Erfolg«, flüsterte sie.
    »Ja, ich kann unvorsichtige feindliche Kommandanten sehr oft überrumpeln - eines meiner bescheidenen Talente.« Er setzte sich an den Schreibtisch, nahm eine Rumflasche aus dem untersten Schubfach und entkorkte sie. Nach einem großen Schluck biß er die Zähne zusammen und goß etwas Alkohol auf seine Wunde. Der Rum spülte ein wenig Ruß weg.
    Bestürzt sah Risa den tiefen Schnitt und sprang auf. »Das muß genäht werden.«
    »Machen Sie sich Sorgen um mich?«
    »Ich habe nur festgestellt, daß die Wunde genäht werden muß.«
    »Möchten Sie das erledigen?«
    »In der Tat, es wäre mir ein Vergnügen, immer wieder mit einer Nadel in Ihr Fleisch zu stechen«, erwiderte sie honigsüß.
    Grinsend lehnte er sich zurück. »Eine ehrliche Frau -wie erfrischend! Soll ich mich auf Ihre Fähigkeiten verlassen? Im Augenblick ist unser Schiffsarzt mit schlimmeren Verletzungen beschäftigt.«
    Sie zögerte und fragte sich, ob sie den Verstand verlor. Würde sie's wirklich genießen, mit einer Nadel in seine Brust zu stechen. Oder konnte sie nach der monatelangen Arbeit im Hospital von St. Augustine die tiefe Schnittwunde eines Mannes ganz einfach ignorieren?
    »Wenn Sie Nadel und Faden holen lassen, verarzte ich Sie.« Seine Augen verengten sich, und sie seufzte ungeduldig. »Ihren Vetter Julian kenne ich nicht. Aber ich habe den Ärzten geholfen, die seine Praxis in St. Augustine übernahmen, als er mit dem Militär landeinwärts zog.«
    Forschend schaute er sie an. Überlegte er, ob sie die Nadel mitten in sein Herz bohren würde? Was er zweifellos verdiente ... Doch sie beschloß, diesen Impuls zu bezähmen. Seine Männer würden sich gnadenlos an ihr rächen.
    »Wie Sie meinen«, entgegnete er und zuckte die Achseln. »Michael!« Der junge Seemann öffnete die Tür. »Bring uns Nadel und Faden. Miss Magee hat sich freundlicherweise bereit erklärt, meinen Wunde zu nähen.«
    Gequält verdrehte Michael die Augen. Auch er schien das Allerschlimmste von ihr zu erwarten.
    »Großer Gott, ich bin keine Närrin!« rief sie ärgerlich. »Glauben Sie, ich würde mit einer Nadel um meine Freiheit kämpfen?«
    Michael hob die Brauen, und Jerome nickte ihm fast unmerklich zu. Wenig später kehrte der junge Mann mit den gewünschten Utensilien, einer Wasserschüssel und einem Schwamm zurück.
    Risa holte tief Atem, straffte die Schultern und ging zum Schreibtisch. Sie befeuchtete den Schwamm, dann wusch sie behutsam das Blut und den Ruß von der
    Wunde. Dabei spürte sie Jeromes mißtrauischen Blick. Aber er zuckte kein einziges Mal zusammen.
    »Soll ich Ihnen helfen, Ma'am?« erbot sich Michael.
    »Ich glaube, Miss Magee kommt sehr gut allein zurecht«, bemerkte der Captain.
    Michael verließ die Kabine, und Jerome nahm noch einen Schluck Rum. Während Risa die Wunde so sanft wie möglich reinigte, dachte sie, wie bedauerlich es war, daß

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