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Auf dem Weg nach Santiago

Auf dem Weg nach Santiago

Titel: Auf dem Weg nach Santiago Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean-Noel Pierre / Gurgand Barret
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Armen. Da erkennt sie an dem
Ring, den er trägt, ihren Mann. Aus Dankbarkeit gegenüber Gott, der sie
wiederzusammengeführt hat, gründen beide gemeinsam das Zisterzienserkloster von
Sandoval, nicht weit von Mansilla.
    Ein Lied aus dem unteren Limousin, Lo
Chamin de Sent-Jacques, zeigt in seiner naiven Darstellung besser als alles
andere die reinigende Kraft solchen Empfangs:
     
    Lo chamin de Sent-Jacques
    Très paubres l’ant marit.
     
    Van damandar l’aumòna
    A d’un riche chastèu.
     
    Ben le bonjorn, Madama,
    Bonjorn vos sia donat.
     
    Nos fariatz-vos l’aumòna,
    L’aumòna, si vos pla?
     
    Oc ben, òc ben mos paubres,
    A beure e a minjar.
     
    Oh! ne volem ni beure,
    Ni beure, ni minjar.
     
    Volem mas un pauc d’aigo,
    Per nòstres pès lavar.
     
    N’am sonar la servanta,
    De los venir lavar.
     
    La servanta es creianta,
    Dis que ne vòu pas far.
     
    La dama n’es pus umbla,
    E lo lor a lavata.
     
    Dau temps que los lavava,
    Un eslausi passet.
     
    La dama esparufada,
    Sur sos januelhs tombet.
     
    N’ajatz de paur, Madama,
    De mau vos gardarem.
     
    Nosautres som tres angels,
    Dau Paradis venem.
     
    Si vaustres setz tres angels,
    Deuriatz me confessar.
     
    Oc ben, òc ben Madama,
    Confessatz, comuniatz.
     
    Dau temps que comuniava,
    Son arma s‘envolet.
     
    La dama es sauvada,
    Au mieg dau Paradis.
     
    La servanta es damnada,
    Au pu prund de l’enfern.
     
    La chambra de Madama,
    Es cliara coma lo jorn.
     
    Quela de la servanta
    Negra com‘ un charbon.
     
     
    Drei arme [Pilger]
    Haben den Weg nach Santiago verloren.
     
    Sie gehen zu einem prächtigen Schloß,
    Um Almosen zu erbitten.
     
    Guten Tag, Herrin,
    Seid gegrüßt.
     
    Bitte, gebt Ihr uns ein Almosen,
    Ein Almosen vielleicht?
     
    Aber ja, aber ja, ihr Armen,
    Zu trinken und zu essen.
     
    Oh, wir wollen nicht trinken,
    Weder trinken noch essen.
     
    Wir möchten nur ein bißchen Wasser,
    Um uns die Füße zu waschen.
     
    Sie läutet der Dienerin,
    Daß sie zum Waschen kommt.
     
    Die Dienerin ist ängstlich,
    Sie sagt, sie wolle nicht.
     
    Die Edelfrau ist demütiger
    Und hat sie ihnen gewaschen.
     
    Während sie sie wusch,
    Strahlte ein Licht auf.
     
    Die erschrockene Frau
    Fiel auf die Knie
     
    Habt keine Angst, Herrin,
    Wir schützen Euch vor dem Bösen.
     
    Wir sind drei Engel,
    Wir kommen aus dem Paradies.
     
    Wenn ihr drei Engel seid,
    Solltet ihr mir die Beichte abnehmen.
     
    Aber ja, aber ja, Herrin,
    Beichtet und kommuniziert.
     
    Während sie kommunizierte,
    Flog ihre Seele empor.
     
    Die Edelfrau wird gerettet
    Mitten ins Paradies.
     
    Die Dienerin wird verdammt
    In den tiefsten Grund der Hölle.
     
    Das Zimmer der Herrin
    Ist hell wie der Tag,
     
    Das der Dienerin
    Schwarz wie eine Kohle.
     
    Als Arme unter den Armen verdienen die
Kranken natürlich die meiste Aufmerksamkeit. Ein Deutscher, der zusammen mit
Laffi durch Spanien pilgert, wird bei Triacastela plötzlich krank. Unverzüglich
mietet man für ihn ein Reittier, um ihn zum nächsten Spital zu bringen. Bei
dieser Gelegenheit empfiehlt Laffi, man möge die Kranken den spanischen
Behörden anvertrauen; diese beauftragen dann einen in der Nähe wohnenden
Pferde- und Maultierverleiher, dem Kranken Brot und Wein zu geben und ihn zum
nächstliegenden Dorf zu begleiten, wo man sich seiner annimmt — und so von
Etappe zu Etappe, bis er endlich in einem guten Spital beherbergt und gepflegt
werden kann.
    In den Häusern der Hospitaliter werden
die »Herren Kranken« besser behandelt und ernährt als die Brüder selbst. Sie
bekommen Weißbrot — Brot im Gewicht von sechzehn Unzen, das unter zweien
geteilt wird — , Bettücher, Decken, warme Schaffelle
und Hausschuhe, um »ihr Bedürfnis erledigen«, das heißt, zu den Latrinen gehen
zu können. Die Ärzte halten zweimal am Tag Krankenbesuch, und jeden Abend
spricht der Saalmeister der Johanniterspitäler vor dem Essen folgendes schönes
Gebet:
     
    »Ihr Herren Kranken, betet für den
Frieden, daß Gott ihn uns vom Himmel auf die Erde sende.
    Und betet ,
Christen, für die Pilger, die zur See oder zu Land reisen. Daß Gott sie führen
möge und sie heil an Leib und Seele zurückbringe.
    Und betet ,
Christen, für alle, die den Sarazenen in die Hände gefallen sind. Daß unser
Herr sie durch unser Gebet befreie.
    Ihr Herren Kranken, betet für euch
selbst und für alle Kranken auf der ganzen Welt, ja, betet, Christen !«
     
    Gewisse Hospize nehmen Aussätzige auf,
wie das Leprosenheim

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