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Auf den Spuren der Nahtoderfahrungen - gibt es eine unsterbliche Seele?

Auf den Spuren der Nahtoderfahrungen - gibt es eine unsterbliche Seele?

Titel: Auf den Spuren der Nahtoderfahrungen - gibt es eine unsterbliche Seele? Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Butzon und Bercker GmbH <Kevelaer>
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„läuft“ dann das Seil entlang. Statt das Seilende auf und ab zu bewegen, kann man es auch kurz im Kreis oder einer Ellipse herumwirbeln. Dann wird die Seilwelle schraubenförmig. Auch vom Kunstturnen mit dem Band kennen wir diese Schraubenbewegung.
    Das Licht denken wir uns in dieser Weise aus vielen Millionen Photonen als Wellenpaketen zusammengesetzt. Stellen wir uns nun vor, einem Lichtstrahl wird ein Schirm mit einem sehr dünnen Spalt quer in den Weg gestellt. Dann passiert mit jedem Photon des Lichtstrahls, das diesen Spalt trifft, etwas ganz Merkwürdiges, ein typisches Quantenphänomen: Die Wellenspirale durchdringt den Spalt ganz oder gar nicht; sie wird nicht etwa geteilt, ist „unteilbar“, wie man das früher einmal vom Atom annahm. Die Wahrscheinlichkeit dafür, dass sie durch den Spalt hindurchgeht, hängt von der Form und der Lage des Wellenpakets zum Spalt ab. Im Extremfall einer ebenen Welle ist beispielsweise die Wahrscheinlichkeit für den Durchgang 100%, 75%, 25% oder 0%, je nachdem, ob der Spalt mit der Wellenebene einen Winkel von 0 º , 30 º , 60 º oder 90 º bildet. In jedem Fall, in dem das Photon
passiert, wird es zu einer ebenen Welle in einer Ebene, die den Spalt enthält. Der Vorgang, dass Licht teilweise gelöscht und teilweise in schwingende ebene Wellen in parallelen Ebenen verwandelt wird, heißt Polarisation des Lichts.
    In diesem Sinne wird auch das Sonnenlicht, wenn es auf eine nasse Straße fällt, polarisiert, und zwar so, dass die Schwingungsebenen der polarisierten Photonen sämtlich auf der Straße senkrecht stehen. Nun können wir endlich erklären, wie die gesuchten Sonnenbrillen konstruiert werden: Die Linsen müssen Schirme darstellen, die voller horizontaler Spalte sind. Dann lassen sie das senkrecht polarisierte Licht nicht (besser: kaum) durch und löschen so das Blendlicht aus. Derartige Brillen kann man wirklich bauen; es sind die Polarisationsbrillen.
    Polarisation des Lichtes bedeutet für jedes betroffene Photon Änderung eines Quantenzustandes, nämlich Übergang seiner Welle in eine ebene Welle oder, falls die Welle schon eben ist, Drehung der Schwingungsebene (oder Auslöschung). Mit diesem Beispiel einer Zustandsänderung wollen wir nun die Untersuchung des Phänomens „Verschränkung“ vorantreiben. Polarisiert man von zwei verschränkten Photonen das eine, so wird augenblicklich auch das andere polarisiert. Man kann experimentell erreichen, dass die verschränkten Photonen in entgegengesetzter Richtung davonfliegen und bei den Polarisationen die Polarisationsebenen gleich sind.
    Für unsere weiteren Überlegungen ist es nützlich, in dem Schirm, den wir dem Licht in den Weg stellen, nicht nur einen Spalt anzubringen, sondern zwei zueinander senkrechte Spalte. Das hat den Vorteil, dass wir zwei gleichwertige Alternativen vergleichen können. Wir nennen diesen Schirm kurz Polarisator.

    Figure 1
    Schematisch können wir uns also die Messung, die eine Verschränkung der beiden Photonen bestätigt, so vorstellen (siehe Figur 1): Wir stellen in gleichem Abstand von der „Quelle“ in die Flugbahnen der beiden Photonen einen Polarisator, und zwar so, dass die Flugbahnen die Schirme in den Schnittpunkten der Spalte senkrecht durchkreuzen. Die Spalte der Polarisatoren seien parallel, ansonsten beliebig ausgerichtet. Die Spalte des einen parallelen Paares nennen wirgrün (in der Figur ausgezogen), die Spalte des dazu senkrechten Paares rot (in der Figur gestrichelt). Sind dann die Photonen verschränkt, so gehen sie entweder beide durch den grünen oder beide durch den roten Spalt. Das nehmen wir sozusagen als das Kennzeichen dafür, dass sie verschränkt sind.
    Ein solches verschränktes Paar von Photonen experimentell herzustellen ist eine große Leistung. Alain Aspect musste dazu das Licht so stark abschwächen, dass die Photonen einzeln die Lichtquelle verließen. Ferner ist das genaue „Zielen“ auf die Kreuzungsstelle der Spalten schwierig. Man umgeht das durch technische Vorrichtungen, die uns nicht zu interessieren brauchen; die Spaltenkreuze drücken die richtigen Argumentationsschritte aus. Schließlich waren präzise Vorrichtungen zur Messung eintreffender polarisierter Photonen zu schaffen. Vor allem aber war eine Idee nötig, wie man überhaupt experimentell über Lokalität oder Nichtlokalität der Verschränkung entscheiden konnte. Eine solche Idee hatte John Bell.Was diese Idee beinhaltet und wie man sie anwendet, soll uns im nächsten

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