Auf den Spuren der Nahtoderfahrungen - gibt es eine unsterbliche Seele?
Kapitel beschäftigen.
5. Nachweis der „spukhaften Fernwirkung“
Wir verbildlichen die grundlegende Bell'sche Idee – die einen reinen logischen Schluss darstellt – zunächst ohne Physik und denken uns (dem Wiener Physiker Zeilinger 24 folgend) anstelle der verschränkten Photonenpaare eineiige menschliche Zwillinge. Statt der Alternative „das Photon durchdringt den einen oder den anderen Spalt“ denken wir uns Eigenschaftspaare „hat blaue oder braune Augen“ oder „hat schwarze oder blonde Haare“ oder schließlich „ist groß“ bzw. „ist klein“. Wir betrachten nur Zwillinge, bei denen jeweils nur genau eine der beiden Eigenschaften festgelegt ist, also nicht etwa „dunkelblond“ als Mischform zwischen schwarz und blond – wir benötigen echte Alternativen. Dass wir drei Eigenschaftspaare wählen, hat seinen Grund darin, dass wir in der Anwendung drei verschiedene Polarisatorstellungen betrachten werden.
Für derartige Zwillinge gilt die „Lokalitätsannahme": Wenn sie sich an verschiedene Orte begeben und bei beiden stellt jemand ihre Augenfarbe, Haarfarbe oder Körpergröße fest, wird dasselbe Ergebnis herauskommen. Das hat nichts mit einer Fernverbindung zwischen den Beobachtern oder den Zwillingen zu tun. Vielmehr tragen die Zwillinge ja dieselben Gene in sich und sind die „gemessenen“ Eigenschaften fest mit den Personen verbunden.
Es sei nun auf einem Sandplatz eine größere Menge solcher Zwillingspaare versammelt. Wir zeichnen drei große Kreise, die sich alle drei überschneiden. Ein Kreis stehe für „blauäugig“, einer für „schwarzhaarig“, der dritte für „groß“. Wir bitten jedes Zwillingspärchen, sich einen Platz zu suchen, der seinen drei genannten Eigenschaften entspricht – in dem jeweiligen Kreis, wenn es blauäugig, schwarzhaarig oder groß ist, sonst außerhalb. Hat es beispielsweise blaue Augen, schwarze Haare und ist klein, dann steht es in dem dunklen Bereich von Figur 2.
Figure 2
Der dunkle Bereich von Figur 3a drückt die Eigenschaft aus: „ist blauäugig und schwarzhaarig und groß oder klein“. Da groß/klein alternativ sind, können wir kürzer sagen „ist blauäugig und schwarzhaarig“. Figur 3b markiert entsprechend „blauäugig und groß“ und Figur 3c „ist schwarzhaarig und klein“.
Figur 3a
Figur 3b
Figur 3c
Nimmt man die dunklen Bereiche von Fig. 3b und Fig. 3c zusammen („Vereinigungsmenge“), dann enthält diese Menge offensichtlich den dunklen Bereich von Fig. 3a (als „Teilmenge“). Daraus schließen wir für die Zwillingspaare, wenn sie sich alle richtig aufgestellt haben („≤“ bedeutet „ist kleiner oder gleich“):
Zahl der
blauäugigen und
schwarzhaar. Z.
≤
Zahl der
blauäugigen und
großen Z.
+
Zahl der
schwarzhaar. und
kleinen Z.
Diese Beziehung heißt
Bell'sche Ungleichung.
Man kann ihr verschiedene Varianten geben. Sie lässt sich auch in der Mengensprache ausdrücken, wenn man „Die Menge“ statt „Zahl“, „enthalten in“ statt „≤“ und „vereinigt mit“ statt „+“ schreibt.
Übersetzen wir die Bell'sche Ungleichung nun zurück für verschränkte Photonenpaare statt Paare eineiiger Zwillinge! Wir betrachten drei Polarisatorstellungen. Die erste sei mit horizontalem und vertikalem Spalt (bei beiden Polarisatoren) gewählt. Die Aussage „das Photon kommt durch den waagrechten (grünen) Spalt“ ersetze die Aussage „der Zwilling ist blauäugig“. Entsprechend ersetze „kommt durchden senkrechten (roten) Spalt“ die Eigenschaft „ist braunäugig“.
Die zweite Polarisatorstellung entstehe durch Drehung des Spalts um 30 º in einer Richtung, die dritte durch Drehung um 60 º . Durchtritt des Photons in diesen Richtungen (beide als grüne Spalte realisiert) entspreche „ist schwarzhaarig“ bzw. „ist groß“, Durchtritt in den dazu senkrechten (roten) Spalten entspreche „ist blond“ bzw. „ist klein“.
Geht ein Photon bei Polarisatorstellung 0 º durch den waagrechten (grünen) Spalt, sagen wir kurz, das Ergebnis ist „Stellung 0 º , grün“ und verfahren analog bei den anderen Ergebnissen. In einem Schema zusammengefasst, gehen wir also von den menschlichen Zwillingen zu den Photonenzwillingen durch folgende Zuordnung über:
Ehe wir die obige Bell'sche Ungleichung in der neuen Form hinschreiben, machen wir noch Gebrauch von der Voraussetzung, dass es bei den verschränkten Zwillingspaaren von Photonen gleichgültig ist, bei welchem wir messen; wir sagen kurz
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