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Auf den Wogen des Glücks

Auf den Wogen des Glücks

Titel: Auf den Wogen des Glücks Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kit Garland
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den Tisch seitlich der Wanne. »Trink dies, es wird dir helfen, einzuschlafen«, schnurrte sie, als ihre Fingerspitzen den Rand des Kelches losließen und zart über das weiße Leinenhandtuch daneben glitten. »Genieß es.«
    »Das werde ich. Ich danke dir, Zainab, du bist zu gütig.«
    Die Frau lächelte, bevor sie auf leisen Sohlen verschwand.
    Dominique atmete tief aus und tauchte ganz in das Wasser ein, wobei sie Arme und Beine weit ausstreckte. Erst als ihre Lungen zu platzen drohten, kam sie wieder an die Oberfläche, strich ihr Haar nach hinten glatt, setzte sich aufrecht hin, blickte in das aufziehende Dämmerlicht vor dem Fenster und griff nach dem Kelch.
    »Trink nicht!«
    Dominique tastete nach dem Handtuch und sank so tief wie möglich ins Wasser. Sie starrte in die Dunkelheit, während sie versuchte, das Handtuch richtig zu platzieren, was kein leichtes Unterfangen war.
    »Verdammt noch mal, Mr. Hawksmoor, wie lange stehen Sie schon da und beobachten mich?«
    »Ich versichere Ihnen, es bereitet mir keine große Freude.« So lautlos wie er in das Zimmer gekommen war, trat er aus der dunklen Ecke hervor und näherte sich ihr mit langen, bedeutungsvollen Schritten, ganz so, als wäre er der König der Löwen, der seine Beute stellt. Mit seinen knielangen, ebenholzfarbenen Hosen, den glänzenden schwarzen Stiefeln und dem hauchdünnen weißen Leinenhemd sa h er umwerfend aus.
    »Ich ... werde nicht...« Ihr blieben die Worte im Halse stecken.
    Nicholas schenkte ihr keine besondere Aufmerksamkeit. Er hielt nur kurz inne, um nach dem Kelch zu greifen, mit dem er in Richtung Flügelfenster ging, es öffnete und das Getränk in die Dunkelheit schüttete. Er führte den Kelch an seine Nase und roch daran. Sein Schnauben rief in Dominique puren Zorn hervor, aber der harte Blick, mit dem er sie anschaute, ließ sie noch tiefer in das Wasser gleiten.
    »Verstehen Sie nicht?«, fuhr er sie fauchend an.
    »Ich verstehe nur, dass der Kelch jetzt leer ist und ich gerne mein lang ersehntes Bad nehmen möchte. Verzeihen Sie mir, Mr. Hawksmoor, aber ich bin nicht sehr erpicht auf Störenfriede, deshalb bitte ich Sie, jetzt zu gehen.«
    Er starrte auf sie herunter, machte aber keine Anstalten, den Raum zu verlassen. Eine Haarsträhne fiel ihm in die Stirn und gab ihm einen unerwartet verletzbaren Gesichtsausdruck, der Dominique wie ein Schuss ins Herz traf. »Ich soll gehen?«, wiederholte er ihre Worte.
    »Auf der Stelle, wenn es Ihnen nichts ausmacht.«
    Er verschränkte seine Arme. »Um Sie in die Hände dieser fetten, verlogenen zu Frau spielen?«
    »Mr. Hawksmoor, Sie sind gehässig.«
    »Ach wirklich? Ich will Ihnen mal etwas sagen, meine Liebe, ich habe Sie soeben vor einem schrecklichen Schicksal bewahrt.«
    »Ach so?« Dominique zog das durchnässte Handtuch bis zum Hals herauf und schob trotzig ihr Kinn vor. »Das, was ich in diesem Moment erlebe, ist schlimmer als das, was ich eben erlebt habe.«
    »Opium«, erklärte er, nahm den Kelch und schwenkte ihn wütend hin und her. »Um Sie zu betäuben.«
    Dominique schnalzte mit der Zunge. »Damit ich besser schlafen kann!«
    »Mit wem? Haben Sie sie das auch gefragt? Nein? Und sie hat es Ihnen auch nicht von sich aus erzählt.« Er schritt auf das Bett zu und ergriff die Kleidungsstücke - eine Hose und ein unverschämt kurzes Leibchen - gegen das Licht gehalten nur ein Hauch von einem Nichts. Wutschnaubend zerknüllte er das Chiffon in seiner Hand und drehte sich zu ihr um. Nach drei Schritten hielt er plötzlich inne und schaute irritiert in das Badewasser, bevor er ihr direkt in die Augen blickte. Sein Gesicht lief tiefrot an. »Sie befinden sich in Farouds Gemach, falls Ihnen das noch nicht aufgefallen ist, Miss.«
    Dominique musste lachen. »Oh, Mr. Hawksmoor, Sie können so amüsant sein.«
    »Amüsant?« Sein Gesicht nahm mit einem Mal sehr ernste Züge an. »Ich werde so tun, als hätte ich das nicht gehört. Dies hier ...« seine Hand fuhr durch die Luft»... sollte dazu dienen, Sie als Farouds Nachspeise vorzubereiten und ist Teil eines hinterhältigen Planes, der über gebratenen Heuschrecken und Lamm geschmiedet wurde und der bereits ausgeführt worden wäre, hätte ich nicht mit ein paar Gallonen Rum dazwischengefunkt.«
    »Wovon zum Teufel sprechen Sie da eigentlich? Sie scheinen derjenige zu sein, der nicht mehr ganz nüchtern ist.«
    Seine Gesichtsfarbe wurde eine Nuance dunkler. »Verdammtes Weibsbild, werden Sie denn nie verstehen? Steigen Sie aus

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