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Auf der Spur der Vogeljaeger

Titel: Auf der Spur der Vogeljaeger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Wolf
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hinzu. »Hat wundervolle Federn. Nur die Augen wirken jetzt etwas tot, weil er tot ist. Aber die werden ja sowieso durch Glas ersetzt, nicht wahr?«
    »Woher habt ihr ihn?«, fragte Patenfuß. Jetzt lächelte er nicht mehr.
    »Gefunden«, antwortete Tarzan. »Im Wald.«
    »Ganz zufällig«, mischte Klößchen sich abermals ein. »Er ist kein bisschen vergammelt. Sieht aus wie neu.«
    »Auerhähne stehen unter Naturschutz.« Die Stimme des Tierpräparators klang ernst.
    »Wissen wir«, sagte Tarzan. »Aber Sie haben doch sicherlich Kunden, die gern einen ausgestopften Auerhahn kaufen würden. Deshalb dachten wir uns...«
    Er ließ ungesagt, was sie sich dachten.
    »Kann man feststellen, woran er verendet ist?«, fragte Patenfuß.
    »Er hat ein kleines Loch in der Brust. Das könnte eine Schusswunde sein.«
    »Aber höchstens von einem Kleinkaliber«, meinte Klößchen. »Ist wirklich nur ein sehr kleines Loch.«
    »Ihr habt ihn im Wald gefunden?«
    Tarzan nickte.
    Klößchen sagte: »Direkt unter den Bäumen. Es stehen ziemlich viele im Wald.«
    Immerhin verstummte er dann. Denn Tarzan warf ihm einen Blick zu, der nichts anderes hieß als: Nun halt endlich die Klappe!
    »Wissen Sie, Herr Patenfuß«, Tarzan legte den nächsten Köder aus. »Da wir ziemlich oft im Wald sind, finden wir öfter mal was. Tiere, meine ich. Wenn Sie interessiert sind, könnten wir Sie regelmäßig beliefern.«
    Der Blick des Tierpräparators kühlte merklich ab. »Habt ihr vielleicht ein Kleinkalibergewehr? Oder ein starkes Luftgewehr? Oder wenigstens eine Schleuder?«
    Tarzan hob die Schultern. »Bis jetzt noch nicht. Aber ein Luftgewehr wollte ich mir schon immer mal kaufen.«
    Patenfuß zwang ein Lächeln auf sein rosiges Gesicht. »Das mit dem Auerhahn werde ich mir überlegen. Auch das andereAngebot. Deshalb sollten wir in Verbindung bleiben. Wo kann ich euch erreichen? Am besten, ihr schreibt mir Namen und Adresse auf.«
    Tarzan lächelte. So ein alter Fuchs!, dachte er. Wenn das keine Falle ist. Das will er doch nur wissen, damit er uns die Polizei schicken kann. Das heißt, er ist ehrlich. Er will nichts zu tun haben mit dunklen Geschäften.
    »Sie stellen uns eine Falle, Herr Patenfuß. Sie werden es nicht glauben, aber: Das freut uns. Denn auch wir haben Ihnen eine Falle gestellt. Es gibt keinen toten Auerhahn – jedenfalls haben wir keinen gefunden. Und ganz bestimmt könnten und würden wir Ihnen keine anderen Tiere liefern. Wir wollten nur sehen, wie Sie darauf reagieren. Wir sind nämlich hinter der Trophäen-Bande her, von der Sie sicherlich gelesen haben.«
    »Ah. Daher weht der Wind. Ihr dachtet, ich hätte was damit zu tun.«
    »Wir forschen nach. Dass ein Tierpräparator als Auftraggeber dahinter steckt – der Gedanke liegt nahe. Aber Sie – davon bin ich jetzt überzeugt – würden niemanden anhalten, Tiere zu wildern. Und schon gar nicht solche, die unter Naturschutz stehen.«
    Patenfuß betrachtete die beiden. Erstaunen und Wohlwollen lagen in seinem Blick.
    »Kommt mal mit, ich zeige euch was. Vielleicht kann ich damit beweisen, dass mir lebende Tiere lieber sind als tote – obwohl ich diesen komischen Beruf habe.«
    Er ging voran – in den Garten hinter dem Haus. Ein junger Rehbock graste auf dem Rasen. Er hob den Kopf. Zutraulich kam er heran. Patenfuß kraulte ihn am Hals.
    »Das ist Moritz. Als Jungtier habe ich ihn letzten Winter im Wald gefunden. Er hatte sich den Vorderlauf gebrochen und wäre verendet. Mit der Flasche konnte ich ihn großziehen. Jetzt fühlt er sich bei mir zu Hause. Sein liebster Spielgefährte ist Whisky. So heißt mein Dackel.Wo ist er denn? Whisky!«
    Freudiges Kläffen antwortete aus der entferntesten Ecke des Gartens. Ein Rauhaardackel schoss schwanzwedelnd heran, sprang an seinem Herrchen hoch und beschnupperte dann die Jungen. Sie streichelten ihn.
    »Außerdem habe ich ein Papageien-Pärchen«, antwortete Patenfuß, »und Zierfische. Soso, die Trophäen-Bande wollt ihr entlarven. Ist das nicht zu gefährlich? Wie alt seid ihr denn?«
    Sie sagten es ihm, nannten jetzt auch ihre Namen. Tarzan fragte, ob er seinen Berufskollegen Edmund Schlitzer kenne.
    »Nur dem Namen nach«, sagte Patenfuß. »Und was man so hört!«
    »Was hört man denn?«
    »Ach weißt du, Junge. So was ist Tratsch. Den soll man nicht weitergeben, ehe man sich nicht überzeugt hat, ob das alles auch stimmt. Wie ich euch so sehe – ihr werdet bestimmt mit Herrn Schlitzer zusammentreffen. Und dass euer Vorhaben

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