Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Auf der Suche nach dem Auge von Naga: Roman (German Edition)

Auf der Suche nach dem Auge von Naga: Roman (German Edition)

Titel: Auf der Suche nach dem Auge von Naga: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Hodder
Vom Netzwerk:
des Allah?«, brüllte der Preuße.
    »Nein!«
    »Dann sag mir, was ihr wollt.«
    »Wir wollen in Ruhe gelassen werden. Wir sind unterwegs nach Sansibar.«
    »Warum habt ihr uns dann aufgelauert?«
    »Ich sage dir doch, das haben wir nicht!«
    Burton sah, wie der Preuße sich einigen seiner Kameraden zuwandte. Sie besprachen sich kurz und hielten ihre Waffen im Anschlag, ohne die Blicke von den Arabern zu lösen, die sich am Ende des westlichsten Pfades scharten, während andere sich hinter die Hütten der Eingeborenen geduckt hatten.
    Kurze Zeit später rief der Preuße: »Beweist uns, dass ihr die Wahrheit sagt. Legt die Waffen nieder!«
    »Damit ihr uns abschlachten könnt?«
    »Ich habe es dir schon erklärt   – wir sind nicht die Angreifer!«
    »Dann legt doch ihr die Waffen nieder und ruft diese Monsterpflanzen zurück!«
    Wieder beratschlagte der Preuße mit seinen Männern. Dann wandte er sich abermals an die Sklavenhändler. »Wir sind lediglich bereit   …«
    In diesem Moment stürmte einer der Sklavenhändler, in weite Gewänder gehüllt und mit einer Kufiya vor dem Gesicht, aus den Rängen seiner Gefährten hervor, hob zwei Pistolen und feuerte wild auf die Preußen. Die hoben ihre Gewehre und entfesselten einen Kugelhagel auf den Mann. Er wurde von den Beinen gerissen, flog in verrenkter Haltung durch die Luft, prallte auf den Boden, rollte noch ein Stück und lag dann still.
    Jäh erwachte das Gefecht zu neuem, wildem Leben, und auf beiden Seiten fiel ein Mann nach dem anderen.
    Eine verirrte Kugel zischte durch das hohe Gras und verfehlte Burton nur knapp. Er drehte den Kopf, um sich zu vergewissern, dass Honesty unversehrt war   – doch der Mann von Scotland Yard hatte sich irgendwann still und heimlich davongeschlichen.
    »Nachricht an Isabel Arundell«, sagte Burton zu Pox. »Deine Gesellschaft wird erbeten. Ende.«
    Als der Sittich davonflog, schlingerte eines der Pflanzenfahrzeuge an Burtons Stellung vorbei und griff eine Gruppe der Sklavenhändler an. Ihre dornigen Ranken zuckten vor, zerrten Männer von den Beinen und rissen sie in Stücke. Einige wollten fliehen, wurden jedoch niedergeschossen, da die Preußen allmählich die Kontrolle über die Lichtung erlangten. Eine Gruppe von etwa zwanzig Arabern hatte sich hinter einem großen Stapel Feuerholz im Bandani in Sicherheit gebracht. Es dauerte nicht lange, und sie waren die letzten verbliebenen Männer der Sklavenkarawane. Die Preußen hingegen hatten noch etwa fünfzig Soldaten und drei unversehrte Pflanzen übrig. Einzelne Kämpfer beider Gruppen zogen ihre Schwerter, als ihnen die Munition ausging   – die Araber Krummschwerter, die Preußen Rapiers.
    Pox kehrte zurück. »Nachricht von Isabel Arundell. Hatten Probleme, die arschwackelnden Pferde durch den vermaledeiten Sumpf zu bekommen, formieren uns jedoch am Fuß des Hügels. Sind in ein paar stinkigen Momenten bei euch. Ende der Nachricht.«
    Eine der mobilen Pflanzen krachte gegen das Hindernis, hinter dem die Sklavenhändler Zuflucht gesucht hatten, und schlug nach ihnen, zerriss ihre Kleidung und schlitzte ihre Haut auf. Vor Grauen brüllend hackten sie mit ihren Krummschwertern auf das Ungetüm ein, was sich als wirksamer erwies, als auf die Kreatur zu schießen.
    Ein Araber kletterte auf den Holzstapel, sprang mitten hinein in die Blüte und ließ seine Klinge schwungvoll auf den Kopf des darin sitzenden Mannes herabsausen. Die Pflanze erzitterte und lag still.
    Dann traf die Kavallerie ein.
    Die Töchter der Al-Manat, achtzig Kämpferinnen stark und allesamt beritten, donnerten eine nach der anderen über den östlichen Pfad ins Dorf. Mit krachenden Luntenschlosspistolen griffen sie die verbliebenen Preußen an. Speere wurden in die Pflanzenfahrzeuge geschleudert, brennende Fackeln auf sie geworfen.
    Die wenigen Sklavenhändler, die noch lebten, nutzten die Gelegenheit zur Flucht, preschten den Pfad hinab und verschwanden in den Schatten, denn mittlerweile zeigte der Himmel sich in tiefem Violett, und die Sonne war fast untergegangen.
    Der letzte Preuße fiel durch eine Kugel in den Hals.
    Die Töchter der Al-Manat hatten sich wild gebärdet und den Feind, der in Mzizima ungefähr dreißig von ihnen getötet hatte, gnadenlos niedergemetzelt. Nun zügelten sie die Pferde und warteten, während Sir Richard Francis Burton und die anderen aus der Vegetation hervorkamen.
    Krishnamurthy hielt seinen Unterarm fest umklammert. Blut quoll zwischen seinen Fingern hervor. Auch

Weitere Kostenlose Bücher