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Auf der Suche nach dem Auge von Naga: Roman (German Edition)

Auf der Suche nach dem Auge von Naga: Roman (German Edition)

Titel: Auf der Suche nach dem Auge von Naga: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Hodder
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die Pistole auf den Polizisten, dann zielte er damit zuerst auf Burton, anschließend auf Lawless. Seine Lippen spannten sich über die Zähne, sein Blick wirkte bedrohlich.
    »Warum?«, wollte Lawless wissen.
    »Weil ich eine Frau und zwei Kinder habe«, antwortete der Meteorologe. »Außerdem habe ich einen Tumor und nur noch wenige Monate zu leben. Eine bestimmte   … sagen wir, Partei hat sich bereit erklärt, meiner Familie eine beträchtliche Summe als Gegenleistung für das Opfer zu zahlen, das ich gleich bringen werde.« Er richtete die Pistole wieder auf den Agenten des Königs. »Und das muss ich nur Ihretwegen tun, Burton. Ich bin Ihnen nach Ilford und zurück gefolgt und habe aufs Geratewohl auf Sie geschossen.«
    »Dabei haben Sie einen tadellosen Hut ruiniert.«
    »Es ist eine himmelschreiende Schande, dass ich stattdessen nicht den Kopf ruiniert habe, den der Hut zierte. Hätten Sie damals den Anstand besessen, zu sterben, wären dieses Schiff und seine Besatzung verschont geblieben.«
    »Sie sind nicht der Einzige, den Zeppelin angeworben hat, um mich zu töten«, verriet Burton. »Auch dem anderen Mann wurde Geld versprochen. Bekommen hat er stattdessen die Hände des Grafen um den Hals.«
    »Ah, also kennen Sie meinen Auftraggeber. Aber wie meinen Sie das, die Hände um den Hals?«
    »Mein anderer Attentäter wurde erdrosselt, Bingham. Wäre es Ihnen gelungen, mir eine Kugel zu verpassen, hätte Zeppelins Partner anschließend Ihnen eine Kugel in den Balg gejagt. Und dass Ihrer Familie Geld bezahlt wird, können Sie vergessen. Sobald Sie tot sind, werden die Preußen sich Ihnen in keiner Weise verpflichtet fühlen.«
    »Halten Sie den Mund!«, brüllte Bingham. Sein Fingerknöchel trat am Abzug weiß hervor, als er die Pistole ruckartig zwischen Burton, Lawless und Bhatti hin und her schwenkte.
    »Geben Sie auf, Mann!«, riet Bhatti. »Besudeln Sie Ihre Familie nicht mit dem Namen eines Verräters!«
    Der Meteorologe wich einen weiteren Schritt zurück. »Kein Wort mehr!«, spie er Bhatti entgegen. »Und was Sie angeht, Burton   … diese Leute wollen, dass Ihr kleiner Ausflug nach Afrika endet. Das hier   …« Mit der freien Hand knöpfte er seine Jacke auf und zog sie auseinander. Er war gar nicht dick, wie alle gedacht hatten. In Wirklichkeit war er ein schlanker Mann, der nur durch die aus Dynamitstäben angefertigte Weste, die er trug, korpulent wirkte. »Das hier wird dafür sorgen, dass die Leute bekommen, was sie wollen!«
    »Verdammt!«, brüllte Kapitän Lawless. »Sind Sie wahnsinnig, Mann?«
    Bingham setzte ein hässliches, höhnisches Lächeln auf. »Geben Sie Ihrem Freund hier die Schuld, Lawless. Er hat mir keine andere Wahl gelassen, als Sie alle zu eliminieren.«
    »Sie haben sehr wohl eine Wahl«, widersprach Burton. »Erschießen Sie mich, und verschonen Sie das Schiff.«
    »Nein. Ich habe Sie und Ihre Gefährten lange genug belauscht, um zu wissen, dass sie jetzt, da sie unterwegs nach Afrika sind, die Mission auch ohne Sie fortsetzen würden. Das ist für Sie alle das Ende!«
    Damit legte er den linken Zeigefinger auf einen Knopf in der Mitte seiner Weste.
    »Bingham! Es sind Frauen und Kinder an Bord!«, schrie Lawless.
    »Um meine eigene Frau und meine eigenen Kinder zu beschützen, würde ich alles tun, sogar   …«
    Unvermittelt warf Bhatti sich auf den Meteorologen, prallte mit ihm zusammen, schlang die Arme um den Saboteur und nutzte den eigenen Schwung, um sie beide durch die offene Rumpftür zu katapultieren. Von draußen kamen ein blendend greller Lichtblitz und eine gewaltige Detonation. Der Boden schnellte nach oben, schlug seitlich gegen Burtons Kopf, betäubte ihn und ließ ihn über die Metalloberfläche schlittern. Glocken dröhnten in seinen Ohren. Über den Lärm hinweg hörte er wie aus weiter Ferne, wie jemand rief: »Wir stürzen ab!«



Durch die Wüste
    »Ein phänomenaler Erfolg.«
    FLOR DE DINDIGUL
    Eine mittelmilde indische Zigarre
    »Braucht den Vergleich
    mit echten Havannas nicht zu scheuen,
    kostet jedoch nur ein Drittel.«
    Indischer Tabak, angebaut von Messrs. Slightly & Co.,
    ist eugenisch verbessert, um erlesenen Geschmack
und feines Aroma zu bieten.
    EIN HERRLICHER RAUCHGENUSS
    22/– pro 100, überall im guten Tabakhandel
    S ir Richard Francis Burton lehnte unmittelbar nach der letzten Hütte von Kaltenberg an einer Palme. Neben ihm saß Bertie Wells auf einem Stein und tupfte mit einem Handtuch eine kleine Wunde an seinem Hals ab.

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