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Auf der Suche nach Tony McKay

Auf der Suche nach Tony McKay

Titel: Auf der Suche nach Tony McKay Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Yt Genthe
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an.
    ‘CoffeeAllstars,’ sage ich.
    ‘Genau. Das ist der Besitzer von CoffeeAllstars. Aber ich glaube, dass der nicht wirklich aus die CIA ausgetreten ist. Ich glaube, der ist immer noch CIA und nun die Regierung benutzt die Kaffeehäuser, um Menschen ruhig zu stellen. So dass keiner mehr sich wehrt, keiner demonstriert, obwohl es die Menschen immer schlechter geht.’
    Vor zwei Wochen noch hätte ich dem insgeheim einen Vogel gezeigt, so wie ich das mit Rosa oft getan habe. Aber seitdem habe ich eine Menge dazu gelernt.
    ‘An der nächsten Raststätte muss ich dir mal was zeigen’ sage ich zu ihm.
    Heiko kommt nach vorn.
    ‘Also, ich hab’ mal ein bisschen Buchhaltung gemacht.’
    ‘Lass’ hören,’ sage ich und drehe mich zu ihm um.
    ‘Wir haben noch gut $35.000 übrig, allerdings müssen wir davon auch noch die Rückflüge zahlen. Das hört sich vielleicht nach einer Menge Geld an, vor allem, wenn wir zur Zeit im Wohnmobil schlafen. Nur wissen wir nicht, wie lange unser Trip dauern wird - die ganze Summe für die nächsten zwei Wochen und wir können uns ein lustiges Leben machen, aber für die nächsten zwei Monate, dann wird das knapp, vor allem, wenn unvorhergesehene Ausgaben auf uns zu kommen.’
    ‘Müssen eben ein bisschen sparsam sein,’ sage ich.
    Heiko nickt. ‘Denke ich auch. Ich möchte nicht in der Situation sein, wo ich ohne Geld dasitze und dann auf irgendein deutsches Konsulat angewiesen bin, um mir den Rückflug zu bezahlen.’
    Nach der Erfahrung mit Herrn Burckhardt in New York ist es wohl klüger, sich nicht auf die verlassen zu müssen.
    Bill gähnt herzhaft hinter dem Steuer.
    ‘Wenn du tauschen willst, Bill, sag’ Bescheid,’ sagt Heiko zu ihm.
    ‘Ok, ich stopp an die nächste Tankstelle,’ sagt er.
     
    Während Bill den Wagen auftankt, gehe ich nach hinten, um die zwei Flaschen mit der Flüssigkeit, mit der wir Thomas Mustermann ruhig gestellt haben, aus meinem Koffer zu holen. Britta wacht gerade auf.
    ‘Wo sind wir?’ fragt sie verschlafen.
    ‘Irgendwo in Pennsylvania,’ sage ich, ‘alles klar in London?’
    Sie lächelt glücklich. ‘Er textet mir mindestens zweimal am Tag, dass er mich vermisst. Oh, und Piotrek hat angefangen abends im Dorchester Klavier zu spielen. Hier guck mal, Staszek hat mir ein Photo von Piotrek geschickt.’
    Ich betrachte es. Piotrek steht stolz in einem neuen Anzug ganz gerade neben dem Klavier und grinst wie ein Honigkuchenpferd.
    ‘Das ist doch super, dass wenigstens bei denen alles gut läuft.’
    Britta seufzt. ‘Stimmt, ich wünschte nur, ich wäre dort und nicht hier.’
    Heiko und Bill kommen zurück ins Auto.
    ‘Leute, wir haben ein kleine Problem. Ich hab’ mal die Öl gecheckt und ist nicht mehr so viel da drin. War aber voll als wir losgefahren haben. Vielleicht, der Motor hat ein Problem. Wenn wieder hell ist, dann vielleicht fahren wir zu eine Werkstatt, um die Motor mal zu checken.’
    Heiko setzt sich ans Steuer und manövriert das Gefährt zurück auf die Strasse, Bill und ich setzen uns daneben. Ich zeige ihm die Flaschen.
    ‘Guck mal, das haben wir in einem CoffeeAllstars-Wagen in Deutschland gefunden’
    Bill setzt sich seine Lesebrille auf und betrachtet das Label.
    ‘Ja, das ist fast die gleich Substanz, mit der wir damals gearbeitet haben, sieht so aus, als ob die haben das noch etwas weiter entwickelt. Und du hast aus ihren Wagen genommen?’
    ‘Ja,’ sage ich, ‘das hat sich so ergeben.’ Das könnte eigentlich das Motto dieses Trips sein: “Das hat sich so ergeben”.
    ‘Ich hab’ das immer gedacht, aber das ist die Beweis. Die tun diese Droge in ihren Kaffee, so dass alle Leute, die das trinken ruhig werden und kein Ärger machen, keine Widerstand.’
    Ich denke an das, was in Deutschland gerade passiert. All die besetzten Postfilialen befinden sich in Orten, wo es keine CoffeeAllstars-Filiale gibt - das kann doch kein Zufall sein.
    Wir fahren die Nacht hindurch und auch den nächsten Tag, unterbrochen von Pausen für das Tanken (Mensch wie auch Maschine) und den Fahrerwechsel. Wenn man nicht gerade an Städten vorbeikommt, sieht das hier eigentlich ganz hübsch aus. Da wir zu viert sind und jeder von uns fährt, kommen wir gut voran, allerdings ist das Wohnmobil langsam und schwerfällig. In Ohio kauft Heiko neues Motoröl, denn die Öllampe leuchtet permanent, seitdem zeigt sie kein Problem mehr an. Die Fahrt geht weiter.

St.Louis
     
    Als ich aufwache, ist es draußen schon hell. Britta textet

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