Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

auf der verbotenen Insel

Titel: auf der verbotenen Insel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
Vom Netzwerk:
drei Freunden, die sich mühsam ihren Weg durch die stockdunkle Nacht suchten. Julius knipste die Taschenlampe nur von Zeit zu Zeit an, er wollte die Batterie so lange wie möglich schonen. »Wir wissen ja nicht«, sagte er besorgt, »wie wichtig sie uns noch werden kann:«
    Georg, die eigentlich nachts Katzenaugen hatte, stolperte ständig über Baumwurzeln. »Ich weiß gar nicht«, jammerte sie, »sonst haben mir diese nächtlichen Abenteuer immer viel mehr Spaß gemacht. Ist es euch auch etwas unheimlich?«
    Richard nickte verständnisvoll. »Das kommt, weil Tim nicht bei uns ist. Es ist doch ein viel sichereres Gefühl, wenn man einen Hund dabeihat, der einen auf jeden Fall beschützt.«
    »Tim würde sein Leben für uns opfern«, sagte Georg stolz, »davon bin ich überzeugt. Der würde den Kampf mit jedem aufnehmen.«
    »Auch mit einem Wolf?« fragte Julius.
    Georg sah Julius entsetzt an. »Mit einem Wolf?! Wie kommst du denn auf die Idee? Glaubst du etwa, daß es hier Wölfe gibt?« Sie blieb abrupt stehen. »Dann gehe ich keinen Schritt weiter, Julius! Dann kehre ich sofort um!«
    Julius lachte. »Das war doch nur ein Scherz! Natürlich gibt es hier keine Wölfe!« Er legte plötzlich den Finger auf den Mund.»Wir müssen jetzt ganz leise sein«, flüsterte er.
    »Mir scheint, wir sind schon in der Nähe der Hütte. Ich gehe zuerst, dann Georg, dann Richard. Schau dich immer mal um, Richard, ob uns niemand verfolgt.«
    Richard nickte aufgeregt. »Okay«, sagte er rauh. Dann tasteten die drei sich schweigend vorwärts. Plötzlich blieb Julius stehen. »Hier ist es«, wisperte er.
    »Ich wäre eben beinah an den elektrischen Zaun gestoßen.«
    »Paß bloß auf!« flüsterte Georg. »Man bekommt einen unheimlichen Schlag, wenn man ihn berührt.«
    Richard konnte es trotzdem nicht lassen. Ganz zaghaft, nur mit der Spitze des kleinen Fingers, tippte er gegen den Zaun. Erstaunt sah er auf. »Der ist gar nicht mehr geladen!« flüsterte er. »Die haben den Stromkreislauf irgendwo unterbrochen!«
    Im Gänsemarsch krochen sie am Zaun entlang.
    Die Hütte war vollkommen dunkel. Aus dieser Entfernung konnte man nur die Umrisse erkennen. Auch aus dem Schornstein kam nicht das winzigste Rauchfähnchen.
    »Halt!« murmelte Julius. »Ich sehe etwas.«
    »Was siehst du?« flüsterte Georg. Es war wirklich zum Verrücktwerden, daß die Nacht so pechschwarz war.
    »Der Draht ist durchgeschnitten«, stellte Julius fachmännisch fest.
    Die Kinder zogen sich vorsichtshalber etwas unter die Bäume zurück (falls irgendwo plötzlich das Licht anging) und beratschlagten. Was hatte es zu bedeuten, daß der Zaun an einer Stelle durchgeschnitten war?
    »Vielleicht hat der Gefangene sich befreit, sagte Richard enttäuscht, »und wir kommen viel zu spät.«
    »Oder der Zaun hatte gar nichts damit zu tun. Kann ja auch sein, daß der Förster einen elektrischen Zaun gelegt hat, damit die Rehe nicht bis zur Hütte vordringen. Das habe ich schon gehört, daß die Förster und Waldarbeiter so etwas tun.«
    »Mhm«, machte Julius, »ich überlege.«
    Er runzelte die Stirn und starrte angestrengt in den schwarzen Himmel. »Könnte es sein«, fragte er plötzlich, »daß die Gangster mit dem Gefangenen geflohen sind?«
    »Geflohen? Wieso denn?« fragten Richard und Georg verständnislos.
    »Ich gehe einmal davon aus, daß die Gangster uns heute morgen beobachtet haben, wie wir hier das Gelände untersuchten. Könnte ja sein, daß wir noch einmal zurückkommen oder doch irgendwie Verdacht geschöpft haben. Jedenfalls war ihnen dieser Platz nicht mehr sicher genug.« Georg nickte. »Das halte ich für ziemlich wahrscheinlich«, sagte sie. »Die Sache mit dem Hubschrauber spricht auch dafür. Der Hubschrauber, den Ellie Black neulich hörte, hat den Gefangenen vielleicht hergebracht, und der heute nachmittag den Gefangenen abtransportiert.« Sie sah Julius mit unternehmungslustigen Augen an.»Wollen wir es wagen? Wollen wir einfach bis zur Hütte gehen und versuchen, ob wir in die Fenster sehen können?«
    Die drei schlichen wieder vor. Nacheinander stiegen sie über den lose herabhängenden Draht und näherten sich vorsichtig der Hütte. Ständig wanderten ihre Blicke umher, wachsam beobachteten sie jedes Fenster der Hütte, das Dach, jeden Baum und jeden Strauch.
    Bewegte sich da etwas? Hörte man Stimmen? Murmelte da jemand? Stöhnte es da?
    Eine Eule schrie. Jäh blieben die Kinder stehen. Sie sahen sich entsetzt an. War das eine echte Eule

Weitere Kostenlose Bücher