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auf der verbotenen Insel

Titel: auf der verbotenen Insel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
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gewesen? Oder vielleicht nur ein verabredetes Zeichen der Gangster, daß Gefahr drohte?
    »Los!« rief Julius mit gedämpfter Stimme. »Wir pirschen uns bis unter die Fenster!«
    Gebückt liefen sie unter den Fenstern her. Georg richtete sich als erste auf. Vorsichtig lugte sie ins Innere der Hütte. Aber innen war es genauso dunkel wie außen. Und kein Laut war zu hören. Behutsam versuchte Georg, eine Hand unter den Rahmen der Fensterscheibe zu pressen und das Fenster aufzuziehen. Es quietschte. Ein langer, jaulender Ton.
    Entsetzt ließ Georg das Fenster los. Sie warf sich auf den Boden und wartete mit klopfendem Herzen. Hatte sie jemand gehört?
    Aber alles blieb still. Offensichtlich hatten sie sich die Stimmen nur eingebildet.
    Auch Georg und Richard konnten nichts Auffälliges entdecken.
    »Ich schleiche mich jetzt einmal zur Tür«, flüsterte Julius, »ihr haltet mir den Rücken frei. Wenn jemand kommt, miaut ihr wie eine .Katze!«
    Die beiden nickten und beobachteten Julius, der sich an die Tür heranschlich. Langsam, Millimeter für Millimeter und vollkommen lautlos, drückte er die Klinke herunter.
    Zu seinem Erstaunen gab die Tür nach. Sie knarrte etwas in den Angeln, aber sie ließ sich ganz leicht öffnen. Julius sprang zurück und wartete, ob sich etwas regte.
    Nach einer vollen Minute trat er in die Tür. Er knipste die Taschenlampe an und leuchtete in den Raum. Er war vollkommen leer. Außer einer Bank, die an der Wand der Hütte entlanglief, gab es nichts, rein gar nichts.
    »Kommt rein!« rief Julius. »Es ist keiner da!«
    Als Richard und Georg in der Hütte standen, waren sie genauso enttäuscht wie Julius. »Die ganze Aufregung hätten wir uns sparen können«, .sagte Georg enttäuscht. »Ich frage mich, warum ich so ein Herzklopfen gehabt habe.«
    »Und ich werde meine Kekse jetzt eben selber essen«, maulte Richard. »Unser berühmter französischer Gefangener braucht sie ja wohl nicht. – Falls es ihn überhaupt gegeben hat.«
    »Ist denn die Schrift noch da?« fragte Georg.
    Sie nahm Julius die Taschenlampe aus der Hand und leuchtete die Fenster ab. »Da!« rief sie mit einem unterdrückten Aufschrei. »Die Schrift ist weg! Aber man sieht ganz deutlich, daß jemand sie mit der Hand ausgewischt hat! Und das muß ja ganz frisch sein, denn heute morgen war die Schrift noch da!«
    Die anderen nickten aufgeregt. Also war doch etwas an dieser Geschichte! Also hatten sie recht gehabt, daß hier etwas nicht stimmte.
    »Was machen wir jetzt?« fragte Georg.
    Julius zuckte die Achseln. »Keine Ahnung. Wir haben ja nicht die geringsten Anhaltspunkte. Wir müssen erst einmal die Hütte genau untersuchen, ob wir noch irgend etwas Verdächtiges entdecken. Einen Handschuh oder einen Fußabdruck oder so etwas.«
    »Jetzt glaube ich aber, daß du zu viel Kriminalromane gelesen hast!« sagte Richard spöttisch.»Wer soll denn mitten im Sommer Handschuhe tragen?«
    Trotzdem suchten sie so gut wie möglich die Hütte ab. Aber das Licht der Taschenlampe wurde immer schwächer, bis sie schließlich fast nichts mehr sehen konnten.
    »Ich glaube, es hat keinen Zweck«, sagte Georg, »Wir dürfen die Batterie nicht ganz aufbrauchen, denn schließlich müssen wir auch noch den Weg zurück finden. Und ich habe keine Lust, über die Wurzeln zu stolpern und mir dabei ein Bein zu brechen.«
    Sie mußten mindestens eine Viertelstunde klopfen, bis Anne ihnen endlich die Tür öffnete. Tim hatte die Kinder zwar schon längst, längst gehört, aber Anne war durch das Fieber in einen so tiefen Schlaf gesunken; daß sie nicht einmal merkte, wie Tim ihr immer wieder über das Gesicht leckte.
    Gespannt sah sie ihre Freunde an. »Nun?« fragte sie.
    »Was ist mit dem Gefangenen?«
    Julius warf sich auf das Bett. Plötzlich waren seine Beine bleischwer. Am liebsten hätte er nicht einmal mehr seine Schuhe ausgezogen, aber das wagte er dann doch nicht. Stöhnend zog er die Schuhe aus und ließ sie auf den Boden poltern.
    »Nichts ist mit dem Gefangenen.«
    »Wieso nichts?« fragte Anne verwirrt.
    »Er ist weg.«
    »Weg? Hier, Georg, trink etwas Limonade, du siehst ja vollkommen verschwitzt aus.«
    »Wir sind ja auch den ganzen letzten Weg gelaufen«, sagte Georg, während sie dankbar ein Glas Limonade trank. »Und da kommt man schon ins Schwitzen.«
    Bevor die fünf Freunde endgültig einschliefen in dieser aufregenden Nacht, faßten sie noch den Plan, am nächsten Morgen bei Tageslicht die Hütte ganz gründlich zu untersuchen,

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