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Auf die Freundschaft!

Auf die Freundschaft!

Titel: Auf die Freundschaft! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Annika Bühnemann
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zu seiner Frau gefahren. Und jetzt ist alles aufgeflogen! Dr. Wantisek spielt ein Spiel mit uns allen. Hier ist er der unantastbare Direktor und zu Hause ist er ein Familienvater. Du musst mir glauben, Ramona: Er will mich rausekeln!“
    „Hast du dir eigentlich mal selbst zugehört? Du solltest vorsichtig sein mit dem, was du über deinen Chef sagst. Das kann sonst böse enden.“

Kapitel 8
     
    Hätte ich meine Freundinnen und meine Familie nicht gehabt, wäre ein Nervenzusammenbruch nur eine Frage der Zeit gewesen.
    Ich musste mir eingestehen, dass mir der Umgang mit Ken sehr gut tat. Auf eine Art war er der gleiche Mann wie eh und je: Lustig, draufgängerisch, offenherzig. Aber auf der anderen Seite war er viel gefühlvoller geworden, ehrlicher, romantischer. Er brachte mir häufig Blumen mit, schrieb mir aufmunternde E-Mails, wenn mein Arbeitstag kaum zu überstehen war und er hörte mir genau zu, wenn ich etwas erzählte. Er regte sich unheimlich über meine Abmahnung auf und wollte schon gegen meinen Willen rechtliche Schritte einleiten, aber ich hatte keinen Nerv auf noch mehr Stress. Einmal sahen wir uns sogar zusammen unsere alten Hochzeitsbilder an und schwelgten in Erinnerungen. Als ich meinen Kopf an seine Schulter lehnte, wie aus Gewohnheit, hatte ich das Gefühl, nach einer langen Reise wieder zu Hause zu sein.
     
    Der Frühling bahnte sich langsam seinen Weg durch die Natur. Die ersten frühen Osterglöckchen streckten ihre Köpfe aus dem Boden. Hannah lud Ken und mich zur Eröffnung ihrer Kanzlei ein. Sie hatte sowohl drinnen als auch draußen für Verpflegung gesorgt und das Wetter spielte wunderbar mit.
    „Herzlich willkommen!“
    Hannah umarmte mich herzlich. Der Duft ihres süßen Parfums strömte in meine Nase.
    „Und das muss Ken sein. Sehr erfreut.“ Sie setzte ihr Flirtlächeln auf.
    „Danke, gleichfalls!“
    Ken machte keine Anstalten, auf ihren Flirtversuch einzugehen. Ich war mir allerdings auch nicht sicher, ob er Hannahs Betonung verstanden hatte. Hannah lächelte. Ich war froh, dass Hannah damals, als ich Ken kennengelernt hatte, schon in München studierte und ihn somit heute zum ersten Mal sah. Schade, dass unser Kontakt damals so schnell eingeschlafen war.
    „Wir unterhalten uns später. Hier, esst ein paar Häppchen! Ich muss weiter. Bis nachher!“
    Bei Ken eingehakt schlenderte ich über das Grundstück, auf dem Hannah und ihre Kollegin die Kanzlei eröffneten. Karin und Maria standen zusammen mit ihren Männern an einem Stehtisch und plauderten.
    „Ihr kennt Ken ja noch von früher, oder?“, platzte ich in die Unterhaltung.
    Karin lächelte und umarmte Ken. Zwar hatten Karin und ich während meines Studiums, als ich Ken kennengelernt hatte, nur wenig Kontakt gehabt, aber nichtsdestotrotz waren Karin und Ken bereits mehrere Male aufeinander gestoßen. Auch Manfred und Ken umarmten sich.
    „Lange nicht gesehen!“, rief Manfred aus. Dann gab Ken Maria und Christian die Hand, während ich ihre Namen erwähnte.
    „Freut mich, euch kennenzulernen“, sagte Ken zu jedem mit seinem amerikanischen Akzent, der mein Blut in Wallung brachte. Maria zwinkerte mir zu.
    „Wir holen mal Getränke“, sagte Karin und zog mich am Arm davon. Maria kam mit.
    „Jetzt weiß ich, warum du dich damals so verliebt hast“, grinste Maria und warf einen weiteren Blick auf Ken. „Der ist wirklich lecker.“
    „Maria!“, mahnte Karin kopfschüttelnd. Maria lachte.
    „Komm schon, Karin. Gib zu, dass er echt toll aussieht!“
    Karin suchte verlegen nach dem Tresen mit den Getränken und ignorierte die Frage.
    „Er hat sich kaum verändert“, sagte sie dann.
    „Er gibt sich wirklich alle Mühe, euch zu gefallen“, sagte ich und bestellte Bier und Wein.
     
    Ken wurde gut aufgenommen. Nicht nur ein Mal flüsterte Hannah mir im Vorbeigehen zu, ob ich etwas dagegen hätte, wenn sie ihn für eine Nacht mitnehmen würde, aber Ken hatte ihre Versuche freundlich abgewehrt. Zum Glück. Nicht, dass ich wieder was von ihm wollte, aber ich wollte ihn auch nicht im Bett meiner Freundin sehen. Ehrlich gesagt war er mir keineswegs egal. Es imponierte mir, dass er nicht nur hier hergezogen war trotz der großen Wahrscheinlichkeit, mich nicht zurückgewinnen zu können, sondern dass er noch immer nicht aufgegeben hatte, mich zu umwerben. Selbst vor zwanzig Jahren, als wir uns kennengelernt hatten, waren kaum zwei Wochen vergangen, bis ich mich in ihn verliebt hatte. Unsere Ehe hätte vermutlich sogar

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