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Auf Dunklen Schwingen Drachen1

Auf Dunklen Schwingen Drachen1

Titel: Auf Dunklen Schwingen Drachen1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: cross
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Brustkörbe bewegten sich kaum.
    Ich warf einen Blick über die Schulter, zog die Knie an die Brust und hockte da.
    Als Boj-est mit ihrer wächsernen Wange auf den Boden des Dschungels geprallt war und die Steine von ihren Augen gefallen waren, war eines ihrer Lider aufgegangen. Das blutunterlaufene Auge war so starr gewesen wie zu ihren Lebzeiten, und der Anblick plagte mich wie ein entzündeter Zahn. Das kurze graue Haar, das so dünn war, dass die Kopfhaut hindurchschimmerte. Sie selbst zierlich, verletzlich, tot und gruselig. Futter für scharfe Zähne. Ihre Knochen würden mit Leichtigkeit unter dem Biss der Kreaturen brechen, die ihr das Mark aussaugen wollten.
    Falls sie noch etwas fühlen konnte, wusste ich, was es war. Bleierne Unbeweglichkeit. Erstickende Bedrückung. Vollkommene Dunkelheit.
    Ich erschauerte und schlang meine Arme um mich. Wann würden alle zur Siebten Anbetung erwachen? Bald, ganz sicher.
    Wie hatte die Djimbi mich von dem Geist meiner Mutter befreit? Was wäre passiert, wenn sie es nicht getan hätte? Würde ich jetzt neben Boj-est ebenfalls im Dschungel liegen, und die blutgetränkten Barthaare einer Dschungelkatze würden meine Brüste streifen, während sie sich an meinen Eingeweiden gütlich tat? Ich wäre lebendig gefangen in meinem Leichnam, und niemand würde es wissen, bis es keine Rolle mehr spielte, bis mein letzter, lautloser Schrei mit mir starb, wenn mein Schädel gespalten und mein Hirn verspeist wurde.
    Das Baby begann zu weinen.
    Ich erschrak, und mein Herz schlug so hart gegen meine Rippen, dass ich kaum Luft bekam. Ich war sicher, dass der Geist meiner Mutter über mich kam, dass sie die fürchterliche Szene wahr machen würde, die ich mir eben vorgestellt hatte …
    »Heb es hoch«, knurrte eine Stimme, und der süße, würzige Duft von Patchouli umwehte mich, während gleichzeitig neben mir teurer Satin raschelte.
    Ich blickte zu Schönchen hoch. Mit ihrem zerzausten Haar und den verschleierten Augen sah sie aus, als wäre sie gerade erst aus der Umarmung ihres Geliebten aufgestanden, nicht vom harten Holzboden des Konvents.
    »Hundsföttisches Miststück«, fluchte sie – das galt mir – und beugte sich über den Korb des Kindes. »Es muss gehalten werden und gefüttert.«
    Sie wiegte das Körbchen. Das Baby schrie weiter, laut und gellend, was meine Nerven zum Zerreißen anspannte.
    »Womit sollen wir es denn füttern?«, wollte ich wissen.
    »Leg es dieser Hure an die Brust, die es geboren hat.«
    Unter anderen Umständen hätte ich ihr eine bissige Antwort gegeben, aber ich war zu erschüttert.
    »Und wie?«, fragte ich unterwürfig.
    Jetzt sah sie mich an. Was für ein Blick! Hochmütig, verächtlich, als wäre ich die Spucke in ihrem Mund nicht wert.
    »Leg … es … an … ihre … Brust.« Sie betonte jedes Wort, als wäre ich ein Ludu Din, ein Fremder.
    Ich erhob mich, schob meine Hände unter das warme Bündel mit den geballten Fäusten und hob es hoch, als wäre es ein heißer Brotlaib, der direkt aus dem Ofen kam.
    »Sie ist nass«, murmelte ich.
    »Und du, bist du schwachsinnig?«, sagte Schönchen. Eine weitere Beschimpfung, die so gar nicht zu ihrem feinen Äußeren passte. »Wechsel seine Windel!«
    In mir hob die Wut ihren glühenden, gehörnten Schädel.
    Die lauten, rasselnden Schreie des Babys waren das Nervigste, was ich jemals gehört hatte. »Womit? Und hör auf, sie ein ›es‹ zu nennen. Sie ist ein Mädchen.«
    Um uns herum regten sich die Onai. Die lauten Schreie des Babys durchdrangen den Schlaf der Frauen.
    »Gib das Ferkel her.« Schönchen nahm mir das Kind aus den Armen und legte es auf den Boden, wickelte rasch die nasse Windel ab und löste das grüne Satinband um ihre Taille. »Wir ziehen ihr das hier an. Ganz passend, denke ich, dieses Zeichen eines Ehebrechers an einem gemeinen Ferkel.«
    »Sie ist ein Mädchen, kein Ferkel«, zischte ich wütend.
    Sie hob eine Braue, da sie die Windel abgenommen hatte.
    »Ach ja?«
    »Ja …«
    »Falsch.«
    Sie streckte einen Finger aus, und ich erstarrte. Ein kleiner Penis lag verrunzelt auf zwei Hoden.
    »Oh nein!«, stieß ich hervor. »Oh nein, nein, nein.«
    »Oh doch.« Schönchen zog die nasse Windel unter dem Jungen heraus und wickelte ihn geschickt in ihre grüne Satinschärpe. »Und jetzt roll die Mutter dieses kleinen Bullen auf die Seite, damit er saufen kann.«
    »Wir haben das falsche Baby weggegeben«, stammelte ich. Schönchen kniff die Augen zusammen und musterte mich

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