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Auf Dunklen Schwingen Drachen1

Auf Dunklen Schwingen Drachen1

Titel: Auf Dunklen Schwingen Drachen1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: cross
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scharfsinnig. Sie wirkte erheblich weiser, als ihr junges Gesicht glauben machte. »Es gab zwei?«
    Natürlich hatte sie es nicht gewusst. Sie war draußen gewesen und hatte sich um ihre bewusstlose Bayen-Gefährtin und deren hysterische Freundin gekümmert, als die Djimbi mit Kiz-dans Mädchen verschwunden waren.
    Ich sah, wie Schönchen diese Information verarbeitete, und wusste, dass sie dieses Wissen irgendwann und irgendwie gegen mich verwenden würde. Aber ich wusste nicht, was ich sagen sollte, konnte meine Bemerkung nicht mehr zurücknehmen, und außerdem wurde sie durch mein Verstummen bestätigt.
    »Können wir es nicht zum Schweigen bringen?«, knurrte ich, und Schönchen grinste boshaft.
    »Ah, kehren wir wieder zum ›es‹ zurück, nachdem Ferkelchens Geschlecht enthüllt wurde, hm?«
    Ich errötete, kniete mich hin, rutschte zu Kiz-dan, schob meinen Arm unter ihren fiebrigen Körper und rollte sie ziemlich unsanft auf die Seite. Sie stöhnte und schlug die Augen auf. Sie waren glasig, ihr Blick verwirrt.
    »Mach ihre Tunika auf«, befahl Schönchen. »Dann funktioniert es besser.«
    Ich blähte meine Nasenflügel und zog Kiz-dans Tunika bis zu ihrer Taille auseinander. Sie war in Schweiß gebadet. Ihr leerer Bauch, der noch gestern so riesig und geschwollen war, war jetzt schlaff.
    Jemand hockte sich neben mich. Gelbgesicht. Ich merkte, wie sich auch andere Onai erhoben. Gelbgesicht streckte die Arme aus, und Schönchen gab ihr das Kind.
    Gelbgesicht legte ihn neben Kiz-dan, packte Kiz-dans Brust, die unter ihr auf den Boden gepresst lag, und nahm sie, als wäre sie eine Milchkanne. Nachdem sie Kiz-dans Warze mehrmals dem schreienden Kleinen ins Gesicht gehalten hatte, verdrehte er seinen kleinen Mund und öffnete ihn weit, lautlos. Gelbgesicht rammte ihm den Nippel hinein, mit einer Kraft, die irgendwie unangemessen schien, aber nach einer Weile fing das Baby an zu saugen, zog seine Fäuste an die Brust und die Knie an den Bauch.
    Die Sauggeräusche waren beachtlich. Ich erschauerte, da die Anspannung von mir abfiel.
    »Ist das mein Baby?«, murmelte Kiz-dan undeutlich. Staunen zeichnete sich auf ihrer Miene ab.
    »Ein gesunder Junge«, erwiderte ich, bevor Gelbgesicht ihr etwas Falsches sagen konnte. »Du musst gesund werden, für ihn, heho?«
    Sie lächelte und schloss die Augen. »Ich habe Durst.«
    »Wir holen dir etwas zu trinken«, sagte ich und packte Gelbgesichts Handgelenk.
    Sie presste verärgert die Lippen zusammen, als wir uns durch die Onai schoben, die sich um Mutter und Kind drängten. Einige hatten ein zärtliches Lächeln auf ihren ausgemergelten Gesichtern, anderen liefen Tränen über die Wangen.
    Unten, in der Schwüle der Nacht, wie sie in der Zeit des Feuers üblich war, stemmte Gelbgesicht die Hände in die Hüften.
    »Was war das eben für ein Unsinn?«
    »Es ist ein Junge. Wir haben das Mädchen weggegeben. Er ist der Junge.«
    Sie atmete schneller. »Sicher?«
    »Seine Eier sind riesig.«
    Sie schloss kurz die Augen, während Erschöpfung wie ein großer, dunkler Drache deutlich über ihre Gesichtszüge glitt. Als sie die Lider wieder hob, waren ihre Augen feucht und strahlend.
    »Er kann nicht bleiben, Zar-shi.«
    »Er bleibt.«
    »Nein. Diesem Unsinn muss sofort ein Ende gemacht werden. Wenn du nicht gewesen wärst, wäre das Kind längst fort, in Sicherheit, und Kiz-dan wüsste gar nichts. Er verschwindet, ganz einfach.«
    »Es ist nicht meine Schuld, dass er der Junge ist.«
    »Er verschwindet.«
    »Du hast das falsche Kind weggegeben, nicht ich. Er bleibt.«
    »Was hast du vor? Willst du mich wieder bedrohen?« Ihr Speichel landete auf meiner Wange. Er fühlte sich kalt an. »Wie oft willst du dieses Spiel riskieren, um deinen Willen durchzusetzen?«
    »Du bist diejenige mit den verkommenen Gewohnheiten. Du kannst jederzeit damit aufhören.«
    »Du nennst mich verkommen? Du, die du die Besessenheit einer Toten auf deinem Rücken trägst wie den Buckel eines alten Weibes? Du, die du jede Nacht in die Welt dieses Spuks abtauchst und dich am Morgen kreischend daraus erhebst wie eine Fledermaus, die aus ihrer Höhle verscheucht wird?«
    »Das ist nichts, was ich will. Ich habe es mir nicht ausgesucht …«
    »Bist du dir dessen wirklich sicher?«
    »Was soll das heißen?«, fuhr ich sie an. Ich versuchte, den Ärger zu beschwören, den ich vorhin noch empfunden hatte. Vergeblich. Er war von der Angst vertrieben worden.
    »Ich erinnere mich noch sehr gut an ein Kind, das

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