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Auf Dunklen Schwingen Drachen1

Auf Dunklen Schwingen Drachen1

Titel: Auf Dunklen Schwingen Drachen1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: cross
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jeden Tag ein wenig zurück, mein Arm wurde etwas weniger rot, und meine Hand war unter dicken Bandagen verschwunden, die die frischen Maden hielten, die mein abgestorbenes Fleisch fraßen.
    Sie sind wirklich gut, diese Maden. Meine Wunde begann langsam zu heilen.
    Am Nachmittag des dritten Tages ging das Fieber endgültig zurück.
    Ich wurde allmählich klarer, als wäre die Betäubung eine dicke Schicht, die langsam von mir abschmolz. Ich begriff, dass das Stöhnen und Keuchen um mich herum nicht von außerweltlichen Geistern stammte, sondern von den verletzten und kranken Menschen, die wie ich auf den Schwellen der Zelte ihrer jeweiligen Clans lagen. Denn jeden Mittag verwandelten sich die Zelte unter der Glut der Sonne in einen Brennofen, und die Hitze trieb die Kranken nach draußen. Außerdem wurde mir klar, dass keine gestaltverändernden Dämonen über mir schwebten, sondern Scharen von summenden Fliegen. Zudem pickte im Augenblick kein gewaltiger Aaskäfer an meiner Hand, sondern der zwanghaft saubere Chanooi .
    »Fühlst dich besser, ja?«, fragte er und wirkte recht zufrieden mit sich, als er frische Maden auf meine Wunde legte und die Hand neu verband.
    Jetzt nahm ich einen murmelnden Singsang wahr, der ab und zu klar und deutlich zu mir drang, dann wieder heiser und unregelmäßig.
    Ohne mich aufzurichten, drehte ich den Kopf und sah mich um. Ein Drachenjünger-Akolyt schlenderte durch das Lager. Mit dem Tiegel und einem Wedel verteilte er Tropfen von geheiligtem Gharial-Öl über den Boden, während er reinigende Verse intonierte. Ab und zu duckte er sich in ein Frauenzelt, kam kurz darauf geduckt heraus, seine heiligen Instrumente schwingend.
    Der Chanooi , der meine Hand säuberte, folgte meinem Blick und blinzelte leicht in dem hellen Sonnenlicht. Auch er schwitzte in der drückenden Hitze.
    »Die Erde reinigen, heho!«, sagte er mit einem salbungsvollen Unterton. »Roshu-Lupini Re ist so um die Ernte besorgt, dass er kein Auge dafür hat, dass Frauen direkt auf Brut-Erde schlafen. Ein ungeheuerliches Sakrileg!«
    Ich hielt den Chanooi für sehr mutig und dumm, so offen unseren Kriegerfürsten zu kritisieren, aber ich konnte seinen Ekel verstehen. In diesem Lager gab es kein Frauenhaus, folglich auch keine Pfähle und keinen erhöhten Holzboden, der unsere weiblichen Körperflüssigkeiten von der Erde fernhielt. Frauen weinten, nährten Babys und ließen ihr Menstruationsblut direkt auf die Erde der jeweiligen Clanzelte fließen. Eine ungeheuerliche Missachtung der Tempelstatuten, die Erde der Brutstätte mit weiblichen Sekreten zu verunreinigen.
    Es beschämte mich, und ich war froh, dass dieses Vergehen durch die Gesänge und das Heilige Öl des Akolyten gesühnt wurde.
    »Jetzt schlaf«, sagte mein Chanooi. Er tätschelte mit seiner schweißigen Hand meinen Kopf, stand auf und ging zu dem Zelt neben unserem, zu seinem nächsten Patienten.
    Ich beobachtete den Drachenjünger-Akolyten, der weiter das Öl über den Boden spritzte, während er sich in die Zelte, die primitiven Lehmziegelhütten und schiefen Jurten duckte und wieder herauskam. Allmählich näherte er sich dem Frauenzelt unseres Clans.
    Heho, sah er gut aus! Er war das perfekte Ergebnis einer Kreuzung aus Archipelbewohner und Malacarite: breitschultrig, mit einer Haut wie altes Elfenbein und Augen von der Farbe feuchten, fruchtbaren Lehms. Seine Schönheit machte mir nachhaltig meinen eigenen kläglichen Zustand bewusst sowie meine nicht existierenden Hüften und Brüste.
    Unsere Blicke begegneten sich, als er sich dem Zelt näherte.
    Ich sah ihn viel zu lange an, senkte nicht den Blick, wie ich es hätte tun sollen. Ich konnte es nicht; seine Schönheit hielt mich in ihrem Bann.
    Er schwang immer noch seinen Wedel, sang seine Verse und kam auf mich zu.
    Er bewegte sich mit einer gelassenen Selbstsicherheit, kannte die Macht seines Aussehens; das erinnerte mich an Waisi. Er war genau der Typ eines selbstsicheren, attraktiven jungen Mannes, der Waisi auf dem Markt Blicke zugeworfen hätte. Und sie ihm. Aber jetzt war er hier und sah mich an, und als er über die ausgestreckten Kranken stieg und sich einen Weg durch den Müll bahnte, stieg mir die Röte in die Wangen, und mein Herz schlug schneller.
    Dann stand er vor mir. Er betrachtete mich immer noch, und aus der Nähe erkannte ich, dass er Waisi niemals mit einem solchen Blick gemustert hätte, ganz und gar nicht. Seine Miene war gekünstelt und amüsiert, und ich wusste im tiefsten

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