Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Auf ein Neues!: Roman (German Edition)

Auf ein Neues!: Roman (German Edition)

Titel: Auf ein Neues!: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carly Phillips
Vom Netzwerk:
gestärkten weißen Hemdes standen offen, sodass seine tiefbraune Haut zu sehen war.
    Griff räusperte sich. Als Chelsie aufschaute, stellte sie fest, dass er seine durchdringenden Augen auf sie gerichtet hatte. Langsam ließ er den Blick über ihren ganzen Körper wandern, ehe er ihr endlich wieder ins Gesicht sah. Das Prickeln ihrer Haut und das Ziehen in ihren Brüsten zeigten ihr, dass seine anzügliche Musterung weiter nachwirkte. Tief in seinen dunklen Augen entdeckte sie ein bewunderndes Funkeln.
    Doch Chelsie blieb nicht viel Zeit, über Griffs Reaktion und ihre erstaunlichen Gefühle nachzudenken. Schon eine Sekunde später war sein kalter Zorn zurückgekehrt.
    »Alix und ich werden gut miteinander auskommen«, sagte er so abrupt, dass ihr alles Trennende zwischen ihnen wieder einfiel.
    Sie schluckte mühsam. »Etwas anderes habe ich damit auch nicht sagen wollen. Ich möchte dir nur anbieten … Ich meine, wenn du Hilfe brauchen solltest oder sonst irgendetwas … « Sie zögerte.
    »Werden wir nicht.« Die Kälte, die sie umgab, war nicht auf die Klimaanlage zurückzuführen. Griffs kühles Starren machte ihr unmissverständlich klar, dass alles, was sie empfunden hatte, einseitig gewesen war und nur in ihrer Fantasie existierte.
    Ihr Angebot war nicht auf Gegenliebe gestoßen. Chelsie seufzte und dachte an ihre Nichte. Obwohl sie gehofft hatte, Griffs Meinung ändern zu können, nickte sie nur verständnisvoll.
    »Sieh mal, wen Onkel Ryan da gefunden hat«, ertönte eine tiefe Männerstimme und sorgte damit für eine willkommene Unterbrechung ihrer Gedanken.
    Dankbar für die kurze Atempause, schaute Chelsie sich um. Alix ritt auf den Schultern eines dunkelhaarigen Mannes, der manchmal hinter Griffin im Gerichtssaal gesessen hatte und Griff und Alix so nahezustehen schien wie ein Familienmitglied.
    Griffin streckte die Arme aus, nahm seine Nichte von Ryans Schulter und drückte sie an sich. Dann warf er die Zweijährige ohne Vorwarnung in die Höhe und wiederholte das aufregende Spiel, das Chelsie an diesem Morgen schon mehrfach beobachtet hatte. Nichts hätte sie schneller fröhlich stimmen können als das begeisterte Kreischen des Kindes. Immerhin würde ihre Nichte ein schönes Leben haben.
    Als Chelsie Griff lächeln sah, wurde ihr bewusst, dass er ein unglaublich attraktiver Mann war. Auch die Fähigkeit, dem Kind zuliebe seine Trauer zu verdrängen, verriet viel über ihn und ließ sie ihm gegenüber wieder milder werden.
    In den Armen ihres Onkels sicher geborgen, streckte Alix eine Hand aus und berührte Chelsies Haar. »Schön.«
    »Deins aber auch«, sagte Chelsie und zerzauste die dunklen Locken des Kindes.
    »Mami.«
    Das sehnsüchtige Flehen des kleinen Mädchens war wie ein Stich ins Herz. Betroffen zog Chelsie die Hand zurück. Wenn sie ehrlich war, hatte sie ihre Schwester schon vor langer Zeit verloren. Da Shannons Familie die Art von Leben führte, die Chelsie sich wünschte, aber nie bekommen konnte, hatte sie schweren Herzens beschlossen, das enge Verhältnis, das sie immer mit ihrer Schwester gehabt hatte, zu lockern.
    Chelsie hatte zu lange in einer gewalttätigen Ehe ausgehalten; ein Fehler, der sie darum gebracht hatte, ein Kind und eine Familie zu haben. Eine Zukunft. Da ihre jüngere Schwester alles bekam, was ihr verwehrt blieb, hatte sie nur von Weitem zugesehen, um sicherzugehen, dass Shannons Ehe nicht so schieflief wie ihre eigene – dass ihre Schwester glücklich blieb und geliebt wurde.
    Nach einer Weile war sie dann ganz weggeblieben und hatte mit Shannon nur noch über das Telefon Kontakt gehabt. Der Tod hatte die Trennung nun endgültig gemacht.
    »Will zu Mami«, sagte Alix und streckte die Arme nach Chelsie aus.
    »Nein, meine Süße, ich bin nicht deine Mami.« Chelsie ignorierte die Erinnerungen, die diese Erklärung wachrief, und schob die unerwünschten Bilder eines Lebens, das es für sie nie geben würde, energisch beiseite.
    »Auf den Arm.« Das Kind warf sich nach vorn. Griffin hatte keine Wahl, er musste es loslassen, und Chelsie blieb nichts anderes übrig, als es aufzufangen und in die Arme zu schließen.
    Ohne auf Griffs grimmige Miene zu achten, drückte sie einen Kuss auf Alix’ Stirn. Der süße Duft von Kindershampoo stieg ihr in die Nase und rief ihr wieder ins Gedächtnis, warum sie stets versucht hatte, einen sicheren Abstand zu diesem reizenden Kind zu halten. Alix erinnerte sie zu sehr an das Baby, das sie verloren hatte, und die Kinder, die sie

Weitere Kostenlose Bücher