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Auf ein prima Klimakterium

Auf ein prima Klimakterium

Titel: Auf ein prima Klimakterium Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marianne Saegebrecht
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konnte.
    Omas Traum von Aprikosenkompott
    1 kg Aprikosen
    4 EL Zucker
    1 Stück Ingwer
    ¼ l Wasser
    ¼ l trockener Weißwein
    1 Zimtstange
    1 EL Zitronensaft und etwas Zitronenschale
    3 zerstoßene Aprikosenkerne
    4 Spritzer Sahne
    2 Stiele Zitronenminze
    Die Aprikosen werden gewaschen und halbiert, mit einer kräftigen Prise Zucker bestreut und ziehen gelassen, drei Aprikosenkerne werden zur Seite gelegt. Das kleinfingergroße Ingwerstück wird in feine Streifen geschnitten.
    In einen Topf kippt man den Zucker und das Wasser zusammen, erhitzt und rührt so lange, bis sich der Zucker aufgelöst hat. Dann sind Weißwein, Ingwer, Zimtstange, Zitronensaft und -schale an der Reihe. Dieses Gebräu lässt man ein paarmal aufwallen.
    Nun ist es für die geschnittenen Aprikosen an der Zeit, sich im Topf zu versammeln. Zimtstange und Zitronenschale haben ihre Schuldigkeit getan, müssen wieder heraus.
    Ca. 10 Minuten werden die Aprikosen jetzt im duftenden Sud, in Nachbarschaft mit den Ingwerstreifen, langsam weich gedünstet, dürfen aber nicht zerfallen.
    Die zerstoßenen Aprikosenkerne, in einer kleinen Tasse für eine Viertelstunde überbrüht, werden abgeseiht und der bittermandelige Sud zur Veredelung des mundenden Kompotts beigegeben, das jetzt in feinen Glasschalen seinen Platz einnehmen darf. Ein kleiner Dip Sahne on top, zwei frische Ästchen Zitronenminze obenauf, so lässt es sich, mit dem duftenden Kaiserschmarrn in bester Gesellschaft mit Freuden lukullisch Hof halten.

Komm hinter meine Hecke
    So Gott will!
    Raus aus den Federn, ran an die Strippe, rein in eine himmlische Konversation mit teuflischem Bodensatz. Mein Magen knurrt, er klagt seine erste Morgengabe, aufgebrühtes Ingwerwasser mit Zitronensaft, ein.
    »Ich bin von Gott durchdrungen, aber er ist der Boss! Was ist das für eine abgefahrene Aussage, die ich da heute in deinem Interview lesen musste«, dringt die Stimme eines Freundes und Berufskollegen in meine traumverwöhnten Gehörgänge.
    »Sag erst mal guten Morgen, mein Freund. Seit ich denken kann, glaube ich an Gott als unseren Schöpfer, der jeden einmaligen Menschen mit seinem göttlichen Atem am Leben erhält, bis dieses zeitbestimmt verlischt. Wo ist das Problem, wo hat dich denn heute der Hafer gestochen, for heaven’s sake?«, höre ich mich sagen, während sich ein satter Gähner zwischen mich und meinen ungalanten Freund platziert.
    »Du mit deinem weißbärtigen Gottvater, an so einen trotteligen alten Gesellen mit Vollbauch und seinen schwächlichen Sohn Jesus zu glauben!«, fährt er jetzt ungebeten das nächste Kaliber auf.
    »Diese Auslegung von Gottvater ist auf deinem Acker gewachsen, ich finde diese Vision nicht in meinem Glaubens-Urgrund. Mein Gott ist ein androgynes Wesen, das männlich-weibliche Anlagen aufweist. Der männliche Anteil ist zuständig für die polaren kabbalistischen Bereiche, z. B. die Erschaffung von Tag und Nacht durch Teilung, der weibliche steht für Mutter Erde, für die Fortpflanzung, für die künstlerische Formenvielfalt der Natur!«, erkläre ich.
    »Ach, dann ist deine Frau Gott wohl auch für das Modedesign der illustren Vogelgefieder zuständig«, bringt mich mein Anrufer sarkastisch auf den kalten Boden der Realität zurück. Nun steigt in mir ein heiliger Zorn auf und ich werde zusammen mit einem Schluck kaltem Kaffee langsam meiner bleiernen Müdigkeit Herr. »Warum bezeichnest du meinen besten Freund Jesus als schwächlich? Er dient mir Zeit meines Lebens als Vorbild, anstatt einer großen, geistigen Wesenseinheit in einem Körper Respekt zu zollen«, antworte ich ihm wütend.
    »Den Erlösungstod am Kreuz deines Meister sparst du dir dann wohl aus«, quengelt mein vermeintlicher Freund penetrant weiter.
    Jetzt bin ich wieder am Zug: »Dieses Ereignis war so ungeheuerlich und allumfassend für die Menschheit, dass die Kapazität der Kreuzigung für noch bestimmt weitere zweitausend Jahre ausgebucht ist, da bin ich mir sicher.«
    »Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben, folgt mir, kümmert euch nicht um euer tägliches Brot, sondern lebt wie die Vögel in den Tag hinein, so einen Scheiß hat dein Jesus verzapft, an so einen Hirnverbrannten soll ich als bekennender Atheist glauben?«, übernimmt der Störenfried nun wieder das Zepter.
    »Ihr Atheisten seid doch in eurer Intoleranz die fanatischsten ungläubigen Gläubigen unter uns. Außerdem ist das Leben der Vögel bestimmt von ununterbrochenem Tun, Nahrungssuche, Nestbau,

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