Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Auf ein prima Klimakterium

Auf ein prima Klimakterium

Titel: Auf ein prima Klimakterium Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marianne Saegebrecht
Vom Netzwerk:
Mann: »Entspann dich, Liebes, das sind nur die Wechseljahre.«
    Ich in den Wechseljahren? Wie kommt er denn darauf, nur weil ich nachts das Bett in einen Ozean verwandele und er mit Schwimmflügelchen schläft?
    Ihr Lieben, Wechsel bedeutet nicht Ende, Wechsel bedeutet Veränderung. Wir sind kein geriatrischer Witz, wir sind Helden!
    Patrizia Moresco: Wir sind die Helden (Song)
    Wir haben Radfahren ohne Sturzhelm überlebt
    uns mit Rollschuhen tierisch auf die Fresse gelegt
    wir sind mit Autos ohne Gurte und Airbag gefahren
    haben in Bettchen aus Formaldehyd geschlafen
    waren draußen ob’s geschneit hat oder gepisst
    ohne Handy und kein Schwein hat uns vermisst
    wir haben Fritten mit Mayo und Würmer gegessen
    sind im Baumhaus bei minus 20 Grad gesessen
    wir haben kiloweise Brause geschleckt
    Diesel getrunken und sind nicht verreckt
    Bei uns gab’s Gift im Überfluss
    Rohrfix Bleichmittel ohne Sicherheitsverschluss
    Nichts davon hat uns umgebracht
    es hat aus uns verdammt harte Knochen gemacht
    Wir sind die Helden
    Für uns sind wir Helden
    Wir sind die Helden
    Die wahren Helden, die sind wir
    Statt in Pornos klebten wir wie die Kuh am Trog
    auf den leckeren Dessousseiten im Quellekatalog
    haben Bananenschalen bis zum Erbrechen geraucht
    Und wer nicht kicken konnte, wurde nicht gebraucht
    In Schwarz-Weiß mussten wir Fernsehen schauen
    und die Antenne aus ’nem Kleiderbügel bauen
    Unsere Heroes waren Little Joe, Lassie und Flipper
    statt ’ner Playstation gab’s Tischtennis und ’nen Kicker
    Demonstriert haben wir gegen alles und jeden
    An die Schienen gekettet bei strömendem Regen
    Wir haben in besetzten Häusern gewohnt
    wurden weder von den Eltern noch von Bullen verschont
    All das haben wir überlebt und noch viel mehr
    So kommt uns bloß nicht blöd daher
    Wir sind die Helden
    Für uns sind wir Helden
    Wir sind die Helden
    Die wahren Helden, die sind wir

Komm hinter meine Hecke
    Im Kräutergarten meines Altweibersommers
    Das Interesse an heimischen und exotischen Kräutern wird, wie ich feststellen kann, immer intensiver. Das mag mit einer wachsenden Skepsis gegenüber der Machtstruktur und Herzenskälte der Schulmedizin und der damit ausgelösten Hinwendung zur sanfteren Alternativmedizin einhergehen, aber auch mit dem Vertrauen auf die Möglichkeit einer Selbstheilung, die aber immer neben dem körperlichen auch den seelischen und geistigen Bereich, wie zum Beispiel durch Einstellung von ungesunden Lebensgewohnheiten, Auflichtung und Versöhnung von seelischen Verwundungen und körperlichen Blockaden, miteinschließen sollte, um vielleicht einer neuen positiven Lebensgrundhaltung Platz zu machen.
    Mein im Krieg gefallener Vater Georg, seines Zeichens Pazifist, Gärtner und Spezialist für abenteuerliche Rosenkreuzungen und Apfelbaum-Veredelungen, legte mir das ABC der Kräuterkunde wohl schon mit in die Wiege. Urgroßmutter Korona, Nahrungsweib, Lehrerin und Heilerin, mit ihrem Lieblingssohn und bestem Schüler Franz-Xaver im grünverschlungenen Schlepptau, setzte mütterlicherseits dem Ganzen genetisch noch das Krönchen auf. Mein über alles verehrter Großvater Franz-Xaver, Gärtner, Kräuterschamane, Fischer und Pferdeflüsterer, nimmt Zeit meines Lebens, neben den Mitgliedern seiner Großfamilie, in deren Schoß ich zusammen mit meiner Mutter die ersten Lebensjahre und bis zu meinem Schulende meine Ferienzeiten verbringen durfte, einen unverrückbaren Platz in meinem Herzen ein. Die Einladung, die Ferien im Kreise dieser lebensbejahenden Familie zu verbringen, hatte ich meinem wunderbaren Onkel Kurt, Vaterersatz und Frohnatur aus schlesischen Landen zu verdanken, der mit einer großen Liebe zur Natur, seiner inneren Ruhe und einer Dankbarkeit im Herzen ausgestattet war, den schrecklichen Krieg überlebt zu haben. Seine Lebensgefährtin, meine Tante Rosa, die Schwester meiner Mutter, war über die Jahre die vertraute Seele der naseweisen kleinen Marianne geworden. Daraus erwuchs eine Liebe, die, von meiner Mutter mit Wohlwollen betrachtet, bis heute noch am Blühen ist. Ich weiß, dass meine offene kommunikative Haltung und angstlose Lebenseinstellung, neben einer einmaligen liebevollen Mutterkonstellation, sehr stark von den positiven Erfahrungen in diesem ersten schützenden Familienrund geprägt wurden.
    An den Rockschoß meines geliebten Opas geklammert, stapfte ich schon als kleine Knirpsin in meinem Abenteuer-Refugium herum und Opas Wams begann sich ob der vielen Fragen, die alle neben

Weitere Kostenlose Bücher