Auf eiskalter Fährte. Abrechnung im Yukon (German Edition)
sich hoch und geht in Kampfstellung. Als der Kerl versucht, auf die Beine zu kommen, tritt Clay zu. Er erwischt den anderen genau in den Rippen. Der schreit schmerzhaft auf, kommt aber hoch und stürzt sich geduckt auf Clay. Beide fallen durch den Aufprall zu Boden. Keuchend wälzen sie sich herum. Clay kann einen rechten Haken landen. Die verletzte Seite schmerzt wieder höllisch bei dem Kampf. Dann kommen beide wieder auf die Beine. Einen Schlag blockt Clay ab und schlägt dann mit voller Kraft zu. Setzt mit der Linken nach und trifft den anderen am Kinn. Benommen taumelt der und lässt die Arme sinken. Das nutzt Clay aus und landet mit der Rechten wieder am Kopf des Typen. Dann duckt er sich und rennt mit gesenktem Kopf in den Mann hinein. Der prallt gegen die Hauswand. Ein schmerzhaftes Stöhnen und schon hat er die nächste Rechte am Kinn. Wie besessen schlägt Clay immer wieder zu. Seine Fäuste sind blutig von den Wunden im Gesicht des Angreifers. Clay legt seine ganze aufgestaute Wut in die wuchtigen Schläge. Noch eine Linke und der Kerl sackt lautlos zu Boden. Noch ein letztes Mal tritt Clay ihm in die Rippen. Wütend über seine Unvorsichtigkeit und nach Atem ringend steht er vor ihm. Mit schmerzlich verzogenem Gesicht hält der Angreifer sich die Seite. Clay schüttelt seine rechte Hand. Ein ausgeschlagener Zahn des Kerls hat ihm den Knöchel aufgerissen. Dann erkennt er den Angreifer. Er hat ihn schon einmal gesehen. Als er Soapy Smith besuchte. Es war einer aus dessen Bande, der unauffällig in einer Ecke stand. Clay wartet, bis der andere stöhnend seine Augen öffnet. Trotz des Schmerzes in der Seite wuchtet Clay ihn hoch und drückt ihn an die Hauswand. Wimmernd und blutverschmiert steht der auf wackligen Beinen, als Clay ihn anfaucht: „Na, du Ratte! Was wolltest du von mir, he? Schickt dich dein verdammter Boss, um seine Forderung durchzusetzen? Ich schlag dich tot, wenn du das Maul nicht aufmachst.“ Hierbei packt er den anderen am Hals und drückt langsam zu. Dessen blutiges Gesicht läuft jetzt auch noch bläulich an. Schnaufend und nach Luft ringend versucht er zu sprechen. Clay lockert seinen Griff etwas. Dann stöhnt sein Gegner, dass der Boss ihm aufgetragen habe, bei seiner Forderung ein wenig nachzuhelfen. Er solle Clay eine Lektion erteilen und ihn „ermutigen“, die 2000 Dollar zu bezahlen. „Du Dreckstück. Glaubt dein Boss wirklich, er könne mich so ohne Weiteres um 2000 Dollar erleichtern?“, zischt Clay kalt und seine Augen sind voller Rage. „Sag deinem verdammten Boss, ich werde ihn kalt machen, wenn er das noch einmal versucht. Und euch Dreckspack sage ich jetzt zum letzten Mal: Sehe ich noch einmal eine Visage von euch in meiner Nähe, hat sie ein Stück Blei im Schädel.“
Dann geht er langsam rückwärts. Der Kerl an der Hauswand sackt ein Stück zusammen, hält sich den Bauch und blutet vor sich hin. Als Clay sich umdrehen will, hört er das Klicken. Ein metallenes Klicken, das er nur allzu gut kennt. So, als ob jemand den Hahn einer Waffe spannt. Instinktiv macht er einen Schritt zur Seite, während er gleichzeitig seinen Colt zieht. Das dumpfe Geräusch eines Revolvers dröhnt durch die Straßen. Knapp fliegt die Kugel an Clays Kopf vorbei. Seine Hand mit der Waffe stößt nach vorne und sein Zeigefinger lässt den gespannten Hahn auf die Patrone schlagen. Der Knall des schweren Revolvers dröhnt abermals durch die Straßen von Skagway. Er sieht, wie die Kugel den Körper des Schützen durchschlägt und hinter ihm die Holzwand zersplittert. Der Kerl bäumt sich auf und kreischt, wie ein angestochenes Schwein. Wutentbrannt, vor Schmerzen schreiend und außer sich reißt er abermals die Waffe hoch. Clay zielt ruhig und drückt ab. Der Kopf seines Angreifers wird zurückgerissen und senkt sich mit einer Nickbewegung wieder nach vorne. Aus einem kleinen runden Loch in seiner Stirn sickert ein wenig Blut. Dann sackt er lautlos vornüber. Unter seinem Kopf färbt sich der Schnee langsam rot.
Leute kommen um die Ecke gerannt. Lautes Geschrei in den Straßen. Einer der Neugierigen ruft: „Endlich hat`s einen der Schweine erwischt.“ Ein anderer meint: „So müsste es all denen ergehen.“ Clay wendet sich noch etwas benommen ab. Ein würgendes Gefühl im Hals lässt ihn an der Hauswand lehnen. Immer mehr Menschen versammeln sich jetzt. Einer tritt dem Toten leicht in die Seite. So als wolle er sich vergewissern, dass er auch wirklich tot ist.
Man sieht zu ihm
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