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Auf eiskalter Fährte. Abrechnung im Yukon (German Edition)

Auf eiskalter Fährte. Abrechnung im Yukon (German Edition)

Titel: Auf eiskalter Fährte. Abrechnung im Yukon (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ralph Pape
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sein.“ Sie zieht die Augenbrauen hoch und zwinkert ihm lächelnd zu. Noch eine lange Zeit unterhalten sie sich. Und zum Abschluss bemerkt Miss Aileen. „Machen sie sich keine Sorgen um die Kleine. Bei uns ist sie gut aufgehoben.“ „Das habe ich auch schon von anderen gehört. Und langsam glaube ich es auch“, lacht Clay, ehe er sich verabschiedet. Auf dem Weg durch die Stadt sieht er wieder einen der schwarz gekleideten Strolche aus Soapy Smith`s Bande, der ihm langsam folgt. Clay rollt mit den Augen und murmelt: „Nicht schon wieder.“ Dann bleibt er vor einem Schaufenster stehen und tut so, als wenn er interessiert die Auslagen betrachtet. Als der Kerl fast hinter ihm ist, dreht er sich mit einem Ruck um und blickt ihn drohend an. Diesmal ist der Kerl ein anderer als der Glatzkopf vom letzten Mal. Mit Vollbart und Augen, die einen zu durchbohren scheinen. Er blickt Clay verkniffen grinsend an. „Wir haben dich überall gesucht. Der Boss will dich sprechen.“ Clay zieht die Mundwinkel nach unten und erwidert geringschätzig. „Na, was der will und was ich mache, sind zwei verschiedene Dinge.“ „Es hat mit deinem Bruder zu tun“, grinst der andere breit, „er hat den Boss wohl irgendwie beschissen.“ „Weiß dein Boss etwa, wo mein Bruder steckt?“ „Frag ihn doch selbst. Ich habe keine Ahnung.“ Er mustert Clay aufmerksam. Das ist ja was ganz Neues, denkt Clay und wird doch neugierig. Was hatte Jack mit dem Gangster Soapy Smith zu tun? „Also OK. Gehen wir zu deinem Boss.“ Ein paar Straßen weiter erkennt Clay das Schild, das über einem Eingang hängt. „Jefferson Smith Parlor“, steht darauf. Na sieh einer an. Da hat dieser Bandenchef sogar seinen eigenen Salon,denkt er bei sich. Na wie fein.
    Sein Begleiter klopft an die Tür. Von innen kommt die Aufforderung einzutreten. Dann steht Clay in einem Raum, der einem englischen Herrensalon nachempfunden ist. Das Mobiliar aus dunklem Holz. Sehr aufwendig verziert. An der Decke ein schwerer Lüster und an den fein tapezierten Wänden Bilder von prominenten Künstlern und Portraits bekannter Persönlichkeiten ihrer Zeit. Und mittendrin steht Soapy Smith. Mit feinem, schwarzen Anzug, Binder und einem weißen Hut. Auf den ersten Blick macht er einen sympathischen Eindruck. Er ist nicht sehr groß. Clay schätzt ihn auf 1,75 m. Ein gepflegter, schwarzer Vollbart gibt ihm etwas Gütiges, Väterliches. Seine wachen, dunkelbraunen Augen blicken freundlich. Er dürfte so alt sein wie Clay. Nicht viel älter als vierzig. Langsam geht Clay auf ihn zu und freundlich lächelnd begrüßt Smith ihn. Bietet ihm an, sich zu setzten. Mit einer kurzen Aufforderung an Clays Begleiter wird ihnen ein Drink gereicht. Man sollte nicht glauben, dass man hier einem Trickbetrüger, Gauner und Bandit gegenübersaß. Der lächelt Clay freundlich an. „Mister Morgan! Es freut mich, sie endlich persönlich kennenzulernen. Einer meiner Leute hatte ja schon das Vergnügen, wie ich erfahren habe. Aber das war bestimmt nur einseitig“, fügt er geringschätzig grinsend hinzu und mustert Clay aufmerksam. „Sie gefallen mir. Sie sind kein Feigling, wie viele andere hier.“ Clay grinst dünn. „Kommen sie zur Sache, Mr. Smith. Meine Zeit ist kostbar.“ „Ja, ja. In der Tat. Genau so wie meine. Sie sind kein Mann der langen Reden, wie ich merke. Also komme ich gleich zur Sache. Einen Mann wie sie könnte ich gut gebrauchen. Sie fürchten sich nicht und bei mir könnten sie schönes Geld verdienen. Sie könnten sogar meine rechte Hand werden. Was meinen sie?“
    Clay blickt ihn durchdringend an. Schüttelt dann unmerklich den Kopf und erwidert. „Danke für das Angebot. Doch ich ziehe es vor, mein Geld in besseren Kreisen zu verdienen. Sie haben einen zu schlechten Ruf, wie ich bemerkt habe. Das passt mir nicht. Und jetzt sagen sie mir, wieso sich mich herbestellt haben!“ Smith blickt ihn ausdruckslos an. „Schade, Mister Morgan, dass sie so denken. Aber gut, wenn sie wollen. Es geht um ihren Bruder.“ .„Stiefbruder!“, berichtigt ihn Clay mit undurchdringlicher Miene. „Wie auch immer. Er schuldet mir 2000 Dollar. Die möchte ich wieder haben.“ „Mhh. So, so. Und was geht das mich an?“ Smith`s Gesicht versteinert sich. Seine Augen werden zu schmalen Schlitzen. „Mister Morgan. Ihr Bruder ... Stiefbruder hat viel Geld im Saloon verspielt. Als er fast pleite war, kam er zu mir. Ich bin Geschäftsmann. Ich habe ihm 2000 Dollar Kredit gewährt. Er brauchte sie

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