Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Auf ewig und einen Tag - Roman

Titel: Auf ewig und einen Tag - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Joy Arnold Angelika Felenda
Vom Netzwerk:
ihr geht, haltet inne und denkt auch über den Zauber des Lebens nach, das ihr hinter euch lasst, die Schönheit der Insel, die Gemeinde und insbesondere die Menschen. Die Leute, die euch mehr lieben als jeder, den ihr dort draußen finden werdet.«
    Sein Blick verweilte einen Augenblick auf Eve und wandte sich dann wieder ab. Er setzte ein fast spöttisches Lächeln auf. »Vergesst das nicht, erinnert euch an meine Worte, wenn ihr euren Weg fortsetzt. Erinnert euch an den Zauber, den ihr hinter euch lasst, und betrauert den Verlust, und wenn ihr euer Ziel erreicht habt, vergesst nicht, dass dieser Zauber hier immer noch auf euch wartet, wenn ihr euch eines Tages entscheidet zurückzukommen.«
    Eves Gesicht war blass, ihre Augen vor Erstaunen aufgerissen.
    »Mistkerl«, flüsterte ich, in der Hoffnung, er würde es von meinen Lippen ablesen können.
    Eve stand auf und schlängelte sich durch die Sitzreihe hinaus. Ich drückte Justins Knie und folgte ihr.
    Sie ging so schnell, dass ich rennen musste, um mit ihr Schritt zu halten, doch als sie die Straße erreichte, blieb sie stehen und wandte sich von mir ab. »Alles in Ordnung mit dir?«, fragte ich.

    »War das nicht romantisch? Ich glaube, ich bin verliebt.«
    »Es war abstoßend, wirklich«, sagte ich und sah sie an. »Glaubst du denn wirklich, dass er dich liebt?«
    »Ich weiß nicht.« Sie blickte auf das weiße Festzelt zurück und schüttelte den Kopf. »Obwohl ich denke, dass er wahrscheinlich verrückt ist. Da sind seine Frau und seine Kinder; vielleicht ist er wirklich im klinischen Sinn verrückt.«
    Wir hörten den tosenden Beifall und dann die Verlesung der Namen der Absolventen. Wieder Applaus, die Hüte wurden in die Luft geworfen, dann kamen die Glückwünsche von Rektor Greene.
    »Wir sollten zurückgehen - ich hab was zu erledigen.« Eve zog mich am Arm. »Komm mit.«
    Ich ließ mich von ihr fortziehen, bis mir klar wurde, was sie vorhatte. »Eve?«, sagte ich und riss mich los. »Eve!« Ich starrte sie einen Moment verblüfft an und hastete dann weiter.
     
    »Sie auch!«, sagte Eve gerade. »Und wie alt ist Tim jetzt?«
    »Er ist fast sieben«, antwortete Mrs. Maclean. »Könnt ihr euch das vorstellen? Mir kommt es vor, als hätten wir ihn erst gestern ans Töpfchen gewöhnt.« Sie beugte sich verschwörerisch nach vorn. »Und wir hatten ziemliche Mühe damit.«
    »Mo-om!«
    »Und Billy? Er ist drei, oder?«
    Billy Maclean hielt drei Finger hoch. »Und ein halb.«
    Mrs. Maclean legte die Arme um ihn und strahlte. »Und ihr Mädchen werdet auch bald Hüte und Talare tragen, nicht? Nächstes Jahr, richtig? Ich erinnere mich immer noch, wie ihr und euer Dad auf die Insel gekommen seid. Ihr habt einem gerade mal bis zum Knie gereicht.« Sie wandte sich an Ryan.
»Wie heißt es in den Psalmen, Liebling? Tage, die wie Rauch verfliegen.«
    Mr. Maclean sah stumm auf Eves Füße herab, während seine Frau redete. Oder betrachtete er ihre nackten Beine? Ich starrte ihn an und zog Eve am Arm, um endlich von hier wegzukommen. »Jill Stanton gibt eine Party«, sagte ich. »Also sollten wir uns langsam dafür fertig machen.«
    »Ryan wollte auch vorbeikommen, nicht wahr, Liebling? Um den Absolventen zu gratulieren, und er hat Geschenke gekauft, Plaketten mit einem Spruch von Emerson.«
    »Wie süß«, erwiderte Eve trocken.
    »Soll ich euch verraten, was am Abend meiner Abschlussfeier passiert ist? Wir haben uns zum ersten Mal geküsst, und fünf Jahre später waren wir verheiratet.« Sie schmunzelte und drückte Mr. Macleans Arm. »Also, viel Spaß. Aber nicht zu viel Spaß.« Sie lachte erneut und winkte, als ich Eve wegzog.
    »Was sollte das?«, fragte ich flüsternd.
    Sie zuckte die Achseln. »Ich wollte ihn bloß wissen lassen, wie die Dinge jetzt stehen. Wie wenig es mir jetzt bedeutet, dass ich sogar mit seiner Frau sprechen kann, ohne mit der Wimper zu zucken. Und wie viel einfacher es auch für ihn sein wird.«
    Justin tauchte hinter uns auf. »Was hast du getan, Eve? Du hast doch nicht …«
    »Warum macht ihr bloß ein solches Aufhebens davon? Schließlich müssen wir auf unabsehbare Zeit in derselben Stadt leben und lernen, damit umzugehen.«
    Justin sah mich fragend an, und ich schüttelte den Kopf.
    »Also gehen wir zu den Stantons?«, fragte Eve.
    Ich betrachtete sie eine Weile, und plötzlich wurde mir klar, wie sehr es mich treffen würde, Eve in dem grünen Seidenkleid
mit dem tiefen Ausschnitt und den Spaghettiträgern zu sehen, das sie mit

Weitere Kostenlose Bücher