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Auf ewig und einen Tag - Roman

Titel: Auf ewig und einen Tag - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Joy Arnold Angelika Felenda
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verschiedenen Gemüsekonserven, als Eve plötzlich nach meinem Arm griff. Mrs. Maclean war aufgetaucht.
    Sie sah schrecklich aus, ungepflegt und leicht verwirrt wanderte sie mit ihren Söhnen im Schlepptau durch die Gänge. Einer der Jungen hatte zwei verschiedene Socken an, der andere zu kleine Shorts und ein fleckiges T-Shirt. Der ältere Junge trug den Einkaufskorb in der kleinen Hand, und Mrs. Maclean lief voraus, ohne darauf zu achten, ob die beiden ihr folgten.
    Die anderen Kunden traten zurück, um sie vorbeizulassen, keiner sprach mit ihr, aber alle beobachteten sie. Ich wollte Eves Hand nehmen, ihr irgendwie Sicherheit geben, aber ich hatte das Gefühl, als wären meine Arme, meine Beine und meine Zunge
versteinert und in meinem Rückgrat steckte eine Stange, die mich an den Boden fixierte.
    Ohne uns zu rühren, sahen wir zu, bis sie den Kassentisch erreichte. Eve ließ unseren Korb fallen. »Wir müssen hier raus.«
    »Wir können jetzt nicht gehen«, flüsterte ich. »Sie zahlt gerade.«
    »Ich muss aber.« Sie sah mich an, in ihren Augen stand nackte Angst. »Sieh sie dir an, wir haben das getan. Ich hab das getan.«
    »Hör auf«, zischte ich mit zusammengebissenen Zähnen.
    »Da ist was, was du nicht weißt, Kerry.« Sie gab ein Geräusch von sich, das wie Schluckauf klang, und die Büchse mit den gebackenen Bohnen fiel zu Boden und rollte den Gang hinunter.
    Ich starrte sie an und beugte mich dann hinunter, um die Büchse aufzuheben. »Nicht jetzt«, sagte ich.
    Wir beobachteten Mrs. Maclean, die ihren Korb ausräumte und bezahlte, wir beobachteten die Jungen, die alles in Tüten packten und diese dann, wegen des schweren Gewichts leicht wankend, hochhoben. Sobald sie zur Tür hinaus waren, setzte das Getuschel ein.
    Hinter uns zischte Carol Venton Martha Franks zu: »Hast du heute die Zeitung gelesen? Über die Untersuchung? Linda hat der Polizei gesagt, er war stockbesoffen in der Nacht, in der er verschwunden ist. Würdest du je so was über deinen eigenen Mann sagen, außer du wolltest dich rächen?«
    Martha kniff die Augen zusammen. »Kann man sich das vorstellen? Ein solcher Mann?«
    Ich sah Eve an. Totenblass im Gesicht wich sie vor den Frauen zurück. Ich packte sie am Arm, damit sie ruhig blieb.
    »Das kommt von der Macht, die sie durch die Wahl kriegen,
selbst Männer, die sonst so ehrenwert scheinen. Denk nur mal an Kennedy.«
    »Wenigstens ist Kennedy nicht von seiner Familie abgehauen.«
    »Oh, ich glaube nicht, dass Ryan Maclean abgehauen ist«, erwiderte Carol. »Er hatte es doch auf den Senat abgesehen und sicher gedacht, mit der Zeit würde Gras über die Sache wachsen. Er würde doch nicht verschwinden, solange sein Ansehen in den Dreck gezogen ist, nicht der Mann, den ich kenne. Er würde doch in guter Erinnerung bleiben wollen.« Sie senkte die Stimme und fuhr flüsternd fort: »Ich erinnere mich, als er noch in der Schule war. Schon damals ein Playboy durch und durch, die Mädchen liebten ihn, und die Jungs verachteten ihn. Er hat von meiner Melanie abgeschrieben, und sie hat ihn einfach gelassen.«
    Plötzlich sah sie Eve und mich dort stehen und bemerkte unseren Gesichtsausdruck. Sie verdrehte die Augen in Marthas Richtung, dann lächelte sie uns an. »Belauscht ihr Mädchen immer private Unterhaltungen?«
    Eves Gesicht war angespannt und inzwischen seltsam rot angelaufen. Sie blinzelte langsam und sagte dann: »Reden Sie immer über Dinge, die Sie nichts angehen?«
    Ich war verblüfft über die Kraft in ihrer Stimme. Die Worte schienen irgendwo von außerhalb ihrer selbst zu kommen. Martha kniff die Augen zusammen. »Wie bitte?«
    »Hören Sie«, sagte Eve. »Er hat niemanden vergewaltigt. Vielleicht beschuldigt ihn ein Mädchen, weil es geil auf Publicity ist, aber es ist total erlogen. Sie haben nicht einmal miteinander geschlafen.«
    Ich starrte sie an. »Wovon redest du? Was für eine Vergewaltigung?«

    »Dumme Gerüchte kommen auf, und Tratschtanten wie Sie stürzen sich darauf. Glauben Sie auch an UFOs? Oder dass Sie in zehn Tagen zehn Pfund abnehmen können? Ist doch alles Schwachsinn.«
    Martha und Carol zogen gleichzeitig die Augenbrauen hoch und wandten sich einander zu. »Jetzt hör dir das an!«, sagte Carol.
    Martha schüttelte den Kopf. »Eve Barnard! Was würde wohl dein Dad dazu sagen?«
    »Er würde sagen, sag diesen Miststücken, sie sollen sich ihre Gerüchte in den Arsch stecken. Wie wär’s damit? Warum streuen Sie nicht das Gerücht, er hat mich

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