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Auf ewig unvergessen

Auf ewig unvergessen

Titel: Auf ewig unvergessen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Phillip Margolin
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sie.
    Dr. Gregg hat ausgesagt, dass sie noch Stunden, nachdem man sie aufgeschlitzt hat, mit wahnsinnigen Schmerzen gelebt haben könnte. Können Sie sich vorstellen, wie sie gelitten haben muss, bevor sie starb?«
    »Nein, Mrs. Tanenbaum, ich weiß nicht, wie sie gelitten hat«, meinte Darius, und das Lächeln auf seinem Gesicht verschwand, »weil ich sie nicht umgebracht habe. Wie wäre es, wenn Sie etwas von Ihrem Mitgefühl an mich verschwenden würden? Ich bin der, den man hereinlegen will. Ich bin derjenige, der jeden Morgen im Gefängnis aufwacht und den Fraß essen muss, den sie hier als Essen bezeichnen.«
    Betsy starrte Darius an und stand auf. »Wache!« rief sie und schlug gegen die Tür. »Für heute habe ich genug von Ihnen, Martin.«
    »Beruhigen Sie sich!«
    Der Wachbeamte bückte sich, um den Schlüssel ins Schloss zu stecken.
    »Wenn wir das nächste Mal miteinander reden, dann möchte ich die ganze Wahrheit. Und das schließt Hunters Point mit ein.«
    Die Tür öffnete sich. Als Darius Betsy nachblickte, wie sie davonging, zeigte sich auf seinen Lippen ein dünnes Lächeln.

Kapitel Dreizehn
1
    Die Firma International Exports hatte eine kleine Büroflucht im zweiundzwanzigsten Stock des First Interstate Bank Towers. Versteckt in einer Ecke, befanden sich die Räume neben einer Versicherungsgesellschaft. Eine Lateinamerikanerin in mittleren Jahren blickte von ihrem Computer auf, als Reggie Stewart den Raum betrat. Sie sah überrascht aus, so, als ob Besucher etwas höchst Ungewöhnliches waren.
    Wenig später saß Stewart Manuel Ochoa, einem gut gekleideten, dicken Mexikaner dunkler Hautfarbe mit graumeliertem Schnurrbart an dessen Schreibtisch gegenüber.
    »Diese Geschichte mit Martin ist einfach schrecklich. Euer Staatsanwalt muss verrückt sein, einen so prominenten Mann einzusperren. Bestimmt gibt es keine Beweise gegen ihn«, sagte Ochoa, während er Stewart ein dünnes Zigarillo anbot.
    Stewart wies das Angebot mit einer Handbewegung zurück.
    »Um ehrlich zu sein, wir wissen nicht, was Page in der Hand hat. Er spielt mit verdeckten Karten. Darum suche ich Leute auf, die Mr. Darius kennen. Wir wollen herausbekommen, was Page vorhat.«
    Anteilnehmend schüttelte Ochoa den Kopf. »Ich werde alles tun, um Ihnen zu helfen, Mr. Stewart.«
    »Dann erzählen Sie mir doch mal, in welchem Verhältnis Sie zu Mr. Darius stehen.«
    »Wir sind Geschäftspartner. Er wollte ein Einkaufszentrum in der Nähe von Medford bauen, und die Banken waren nicht bereit, ihm das Geld dafür zu geben. Also kam er zu mir.«
    »Wie läuft das Unternehmen?«
    »Leider nicht gut. Martin hat in der letzten Zeit Ärger gehabt. Da ist die unglückliche Sache mit den Leichen, die man auf seinem Baugelände gefunden hat. Außerdem hat er in diesen Appartementkomplex eine Menge Geld investiert. Die Schulden erdrücken ihn fast. Unser Unternehmen stagniert auch.“
    »Wie ernst ist Darius' finanzielle Situation?« Ochoa stieß den Rauch in Richtung Decke aus. »Ernst. Ich bin etwas beunruhigt über meine Investition, aber natürlich habe ich mich abgesichert.«
    »Wenn Mr. Darius in Haft bleiben muss oder gar verurteilt wird, was wird mit seinem Geschäft?«
    »Das weiß ich nicht. Martin ist das Gehirn seiner Firma, aber er hat auch kompetente Leute, die für ihn arbeiten.«
    »Wie gut sind Sie mit Mr. Darius befreundet?« Ochoa nahm einen tiefen Zug an seinem Zigarillo. »Bis vor kurzem waren wir befreundet, könnte man sagen aber wir waren eigentlich eher Geschäftspartner. Ich habe Martin zu mir nach Hause eingeladen, und wir haben uns gelegentlich getroffen. Wie auch immer, die geschäftlichen Schwierigkeiten haben das Verhältnis abgekühlt.« Stewart legte Fotografien der drei Frauen auf den Tisch und ein Blatt Papier, auf dem die Daten ihres Verschwindens standen.
    »Waren Sie an einem der Tage mit Mr. Darius zusammen?«
    »Ich denke nicht.«
    »Was ist mit den Bildern? Haben Sie Mr. Darius jemals mit einer dieser drei Frauen gesehen?«
    Ochoa studierte die drei Fotos, dann schüttelte er den Kopf. »Nein, aber ich habe Darius mit anderen Frauen gesehen.« Stewart zog einen Notizblock heraus. »Ich habe ein großes Haus und lebe allein. Ich bin gern mit Freunden zusammen. Einige dieser Freunde sind attraktive, alleinstehende Frauen.«
    »Können Sie mir das bitte erklären, Mr. Ochoa?«
    Ochoa lachte. »Martin hat eine Vorliebe für attraktive junge Frauen, aber er war immer diskret. Ich habe Gästezimmer für meine

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