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Auf fremdem Land - Roman

Auf fremdem Land - Roman

Titel: Auf fremdem Land - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Luchterhand
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ein Lächeln zurück. Omer stieg mit gerötetem Gesicht aus seinem Jeep. »Äh, entschuldige mal, Soldat, wie heißt du?«
    »Dudu«, erwiderte der Soldat.
    »Dudu. Erstens einmal stehst du stramm, wenn ein Offizier zu dir spricht. Zweitens, ich habe gesagt, es wird nicht geredet, hast du mich nicht gehört? Möchtest du, dass dich das jetzt Kopf und Kragen kostet?«
    »Nein, Kommandeur«, antwortete Dudu mit vorgerecktem Kinn.
    »Wer ist euer Vorgesetzter? Hört zu, Freunde, ich habe viel Respekt für die Techniktruppe und das Ingenieurskorps, aber reißt euch zusammen, und wenn ich sage, still hinsetzen und auf Befehle warten, dann macht ihr haarscharf das und keine Vorschläge. Klar?« Die vier Soldaten nickten. » Jalla , zerstreuen«, sagte Omer. Das Siedlergrüppchen machte sich langsam auf den Rückweg zum Stützpunkt, und die vier Soldaten der Techniktruppe stiegen in die geräumigen Kabinen der Planierraupen, um sich in der integrierten Klimaanlage abzukühlen.
    Die Geburt
    Schifra, die Hebamme, kommt zu jeder Tages- und Nachtzeit, bei jedem Wetter, an jede Stelle in den Gebieten von Erez-Israel. Sie hat weder ein Auto noch einen Führerschein, aber auch keine Angst. Alles liegt in der Hand des Herrn und in den Rädern der Mitfahrgelegenheiten. Nicht selten ist es der Fall, dass man sie zu später Nachtstunde, die zur frühen Morgenstunde werden kann, im strömenden Regen oder sogar Schnee an einer dunklen Kreuzung neben feindlichen Dörfern stehen sieht, in einer Hand ihre Geburtshelfertasche, mit der zweiten den Daumen zum Trampen hochgereckt. Ihr Haar ist unter einer geziemenden Haube verborgen, und eine große, dicke Brille bedeckt ihre Augen, die keine Furcht kennen. Wie könnte der Herr einer solch Gerechten wie Schifra, die eine solch heilige Arbeit verrichtet, nicht zur Seite stehen? Die Erfahrung hat sie gelehrt, dass sich immer ein Siedler oder ein Militärjeep findet und dass sie meistens von ihrer Strecke abweichen, um sie an ihr Ziel zu bringen. Hunderte Babys haben mit ihrer Hilfe die Luft der Welt zu atmen begonnen, und ihr rundes Gesicht war der erste Anblick in ihrem Leben. Hunderte frischgebackener Mütter haben Tränen von Schmerz und Glück vergossen, während ihre Hand in der Schifras lag, die beruhigend mit ihrem New Yorker Akzent auf sie einsprach, der mit den Jahren nicht einen Deut nachgelassen hat: »Here, wier haben es fast hinter uns, mit Gods Hilfe. Noch ein bisschen, gib a push, darling, du bist eine real Heldin. Here, da ist dein Schoiner. Joi, wenn das nicht das schoinste Baby ist, das ich je im Leben geseihn hab.« Dieser Augenblick erfüllt Schifra stets mit wahrhaftiger, beklemmender Aufregung, und sie schließt ihre nassen Augen und dankt dem Herrn, dass er sie hierhergebracht, dass er sie wohlbehütet hat, dass er ihr das Geschenk gemacht hat, wundervolle jüdische Babys auf die Welt zu bringen. Als sie nach Israel eingewandert ist, hat sie ihren Namen geändert und sich nach der biblischen Hebamme aus dem Exodus benannt, wo über Schifra und ihre Gefährtin Pua geschrieben steht: »Aber die Hebammen fürchteten Gott.« Und auch sie fürchtet ihn, und er behütet sie, gelobt sei sein Name.
    Gegen zwei Uhr nachts weckte sie das Läuten des Telefons. Nir Rivlin aus Ma’aleh Chermesch 3. Sie kannte den Stützpunkt, hatte dort schon einigen wundervollen Babys bei einem überwältigenden Sonnenaufgang über der Wüste auf die Welt geholfen. Eine wahrhaftig biblische Landschaft. Sie erhob sich rasch aus dem Bett, packte die Hebammentasche und marschierte im Nieselregen die fünfhundert Meter von ihrer Siedlung zur Schnellstraße. Manchmal konnten die Väter kommen und sie mit dem Auto abholen, doch Nir konnte Scha’ulit nicht allein lassen und hatte keinen Fahrer gefunden. Schifra war gezwungen, zweimal die Fahrgelegenheit zu wechseln. Doch die Wehen schritten in einem guten Rhythmus voran, und es bestand noch kein akuter Bedarf für sie. Sie sprach mit Scha’ulit am Telefon, beruhigte sie, erklärte ihr, was sie tun sollte, wie atmen, wie sitzen, verlangte nach Nir und erklärte ihm, was vorzubereiten, wie der Schmerz zu lindern war. Ein gelbes arabisches Taxi fuhr mit hoher Geschwindigkeit an ihr vorbei, und sie betete zum Herrn, gelobt sei sein Name, mit geschlossenen Augen, was sie beruhigte und sie in erhabene Gelassenheit versetzte. Dann hielt Menachem Politis aus Giv’at Ester für sie an, sie war sich nicht sicher, ob sie sich recht erinnerte, doch er sagte: »Du

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