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Auf gluehenden Kohlen

Auf gluehenden Kohlen

Titel: Auf gluehenden Kohlen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Phillip Margolin
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und wieder.«
    »Meinen Sie, sie könnte von jemandem umgebracht worden sein, mit dem sie ausging?«
    »Die Polizei hat nur dieselbe Frage gestellt. Ich habe nur ein paar von den Jungs kennengelernt, mit denen sie sich verabredete. Keiner von denen kam mir vor wie einer, der... Sie wissen schon.« »Wie haben Sie beide sich kennengelernt?« »Wir haben uns beide das Studium damit erarbeitet, dass wir im Clark's gekellnert haben. Wir freundeten uns an und kamen auf die Idee, dass es für uns beide billiger wäre, wenn wir uns meine Wohnung teilen würden.«
    »Marjorie, können Sie sich an irgendetwas Ungewöhnliches erinnern, das etwa in der Zeit passiert ist, als Sandy ermordet wurde?« Marjorie Dooling wirkte ein bisschen nervös. Dann seufzte sie. »Ich nehme an, jetzt kann's ja nicht mehr schaden, und der Staatsanwältin hab ich's auch schon gesagt. Sandy hat Drogen genommen. Ein paar Monate bevor sie ermordet wurde, begann ich zu befürchten, dass sie zu tief hineingeraten könnte, aber sie wollte nicht auf mich hören.«
    »Um welche Drogen ging es?« »Kokain.«
    »Was meinten Sie damit, dass sie zu tief hineingeraten könnte?« »Sie nahm nicht immer Koks. Nicht, als ich sie kennenlernte. Ich meine, sie hat vielleicht damit experimentiert, aber meistens rauchte sie Gras. Ich bekam Angst, als Koks die Regel wurde. Ich glaube, sie kannte jemanden, der sie daran gewöhnt hat. Sie blieb oft zu Hause und schwänzte Seminare. Sie sagte zwar, es sei alles in Ordnung, aber ich habe ihr nicht geglaubt.« »War das etwa zur Zeit ihres Todes?«
    »Im Gegenteil, direkt um die Zeit ihrer Ermordung hatte ich den Eindruck, dass sie vielleicht versuchte, davon loszukommen. Sie verhielt sich anders. Außerdem schien sie vor etwas Angst zu haben.
    Sie schloss sich ein und ging abends nicht mehr so oft aus.«
    »Hatte Sandy Angehörige? Jemanden, mit dem sie vielleicht geredet hat, wenn ihr etwas Kummer bereitete?«
    »Ich glaube nicht, dass sie viel Kontakt zu ihren Eltern hatte. Sie waren geschieden, und sie sah sie nicht oft.«
    »Wie war's am College? Hatte sie außer Ihnen auch noch andere Freunde?«
    »Ein Mädchen in einem ihrer Seminare. Annie Soundso.«
    »Haben Sie eine Telefonnummer oder Adresse von dieser Annie?«
    »Nein.«
    »Sie haben gesagt, Sandy sei Ihnen ängstlich erschienen. Hatte sie Angst vor jemand Bestimmtem?«
    Marjorie Dooling z ögerte. »Naja, da war so ein Typ.«
    »Wissen Sie seinen Namen?“
    »Nein. Aber ich weiß, dass er ihr angst machte.«
    »Können Sie ihn beschreiben?«
    »Ich habe ihn nur einmal vom Fenster hier oben gesehen. Er kam sie abholen und blieb in seinem Wagen sitzen.«
    Donna stellte noch ein paar Fragen nach Sandys Interessen, ihren Seminaren und ihrem pers önlichen Leben. Als Donna bemerkte, dass Marjorie auf die Uhr und nach den Büchern schielte, stand sie auf.
    »Danke, dass Sie mit mir gesprochen haben. Tut mir leid, dass ich Sie belästigt habe, aber es ist sehr hilfreich gewesen.« Donna gab Marjorie die Geschäftskarte des Anwalts, bei dem sie arbeitete, auf die sie mit der Hand ihren Namen geschrieben hatte. »Wenn Ihnen noch irgendwas einfällt, rufen Sie mich bitte an.«
    Donna wartete, bis sie drau ßen war, ehe sie tief Atem holte. Sie war nervös, aber sie fand, dass ihr erstes Interview als Detektivin gar nicht so schlecht gelaufen war. Sie wusste bloß nicht, ob irgendwas von dem, was diese Miss Dooling gesagt hatte, Peter nutzen würde.
3
    Der Aufseher schloss die Tür zum Gesprächszimmer, und Gary setzte sich Peter gegenüber. Er lächelte teilnahmslos und begann am Ende seines Schlipses herumzuspielen. Peter schüttelte den Kopf. Sein Mandant war sich nicht im geringsten bewusst, welches Debakel die Argumentation der Verteidigung durch die Zeugen der Anklage erlitten hatte, aber Peter war seit Wilma Polks Aussage wie in einem Schockzustand.
    »Ich möchte, dass Sie genau zuhören, Gary.«
    »Okay.«
    »Ich habe eine sehr wichtige Frage an Sie zu richten, und ich möchte, dass Sie nachdenken, ehe Sie antworten. Können Sie das für mich tun?« »Klar.«
    Gary setzte sich gerade hin und h örte auf zu lächeln. »Sandy wurde zwischen Freitagnacht halb zwölf und Samstagmorgen halb drei ermordet. Kapiert?« »Hm-hm«, antwortete Gary mit einem Kopfnicken. »Gut. Als am Samstag früh Sandys Leiche gefunden wurde, hatte sie keine Ausweise bei sich. Niemand wusste ihren Namen. Deshalb bat die Polizei die Zeitung und das Fernsehen, ihr Foto zu veröffentlichen

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