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Auf gluehenden Kohlen

Auf gluehenden Kohlen

Titel: Auf gluehenden Kohlen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Phillip Margolin
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großziehen musste, und dann wurde sie zum Krüppel gefahren. Aber dann passierte das Allerschlimmste. Sie bekam mich als ihren Anwalt, und ich zerstörte alle Hoffnung, die sie und ihre Kinder hatten, an einem einzigen Nachmittag. Und jetzt mache ich dasselbe mit Gary.«
    »Sie sind zu hart gegen sich.«
    Peter sah Donna fest in die Augen.
    »Als ich den Fall Ihres Bruders übernommen habe, dachte ich nicht eine Sekunde lang an ihn. Ich dachte nur daran, wie berühmt ich sein würde, wenn ich den Prozess gewinnen könnte. Gary interessierte mich nicht genug, dass ich mich gefragt hätte, was passieren würde, wenn ich seinen Fall genauso vermasseln würde wie den von Mrs. Elliot.«
    »Aber jetzt interessiert er Sie doch, nicht wahr?« fragte Donna ruhig.
    »Und wie. Ich bewundere Gary. Er ist ein viel besserer Mensch als ich. Ich glaube, er würde niemals jemandem absichtlich weh tun. Er denkt über die Gefühle anderer Leute nach. Wenn er eine Arbeit zu verrichten hat, versucht er sein Allerbestes zu geben. Er ist ganz und gar nicht wie ich, und ich wünschte, ich könnte ein bisschen mehr wie er sein.«
    Donna hob die Hand und ber ührte Peters Wange.
    »Ich weiß nicht, was für ein Mensch Sie in Portland gewesen sind. Ich kenne Sie nur jetzt. Ich sehe, wie sehr Gary Ihnen am Herzen liegt.« Donna verstummte und senkte den Blick. »Ich weiß, was Sie für mich getan haben.«
    Am liebsten h ätte Peter Donna in die Arme genommen, aber er wollte den Moment nicht ausnutzen, in dem sie so verletzlich war.
    Donna muss te gespürt haben, wie dicht daran sie waren, etwas zu tun, was sie bereuen würden, denn sie zog ihre Hand zurück. Einen Augenblick saßen sie in verlegenem Schweigen auf der Couch, dann sagte Donna: »Ich... ich habe heute Nachmittag diese Strecken für Sie abgeschritten.«
    »Großartig«, antwortete Peter mit zittriger Stimme, erleichtert, dass die Gefahr vorüber war. »Was haben Sie herausgefunden?«
    »Ich bin am Stallion losgegangen und bis zu Garys Haus gelaufen. Das ist etwas weiter als eine Dreiviertelmeile, und ich brauchte ungefähr zwölf Minuten. Dann ging ich zu der Bar zurück und weiter bis zum Parkeingang. Es ist eine Viertelmeile vom Stallion bis zum Eingang, und ich brauchte 16 Minuten von dem Haus bis zum Park.«
    »Das heißt, Gary kam etwa zwölf Minuten nach elf zu Hause an, wenn er um elf das Stallion verließ und direkt nach Hause ging.« »Falls er in meinem Tempo gegangen ist«, berichtigte Donna. »Er könnte gerannt oder schneller gelaufen sein.« »Okay, aber er brauchte trotzdem etwas Zeit, um sich eine Waffe zu suchen.«
    Peter rechnete die Zahlen im Kopf durch. »Verdammt. Es könnte trotzdem hinhauen. Wenn er etwa zwölf Minuten nach elf von zu Hause weggeht, der Whiley folgt und etwa um 11 Uhr 36 am Park ankommt... Wenn Ho well und seine Freundin etwa um 11 Uhr 35 aus dem Park hinausgegangen sind, und Sandra Whiley kam kurz danach vorbei...«
    »Ich habe darüber nachgedacht, Peter. Wenn es nur eine Viertelmeile vom Stallion bis zum Haupteingang des Parks ist, und ein Durchschnittsmensch braucht ungefähr 15 Minuten für eine Meile, dann würde man für eine Viertelmeile nur etwa drei Minuten brauchen. Wenn die Whiley etwa 20 Minuten nach elf aus der Bar weggegangen ist, müsst e sie den Eingang zum Park vor diesen beiden jungen Leuten erreicht haben.«
    »Sie haben recht! Damit wäre sie also etwa um 11 Uhr 25 dort. Aber Howell hat gesagt, dass Jessie etwa um halb zwölf am Brunnen einen Wunsch getan hat, und da war noch keine Leiche da. Wo war Sandra Whiley zwischen 11 Uhr 20, als sie das Stallion verließ, und 11 Uhr 35, als Howell und Jessie Freeman den Park verließen?«
    »Haben Sie Howell und seine Freundin gefragt, ob sie jemanden gesehen haben, als sie im Park waren?«
    »Ja. Sie können sich nicht erinnern, jemanden gesehen zu haben, aber sie waren wahrscheinlich zu sehr mit sich selbst beschäftigt, um jemanden zu bemerken. Erzählen Sie mir von Ihren übrigen Ergebnissen.« »Vom Park zur Ponderosa könnte Gary es in 15 bis 20 Minuten geschafft haben, also könnte er die Whiley etwa um 11 Uhr 37 umgebracht haben und um 11 Uhr 55 in der Kneipe angekommen sein.«
    »Sind Sie vom Park zu dem Regenabzugskanal gegangen, in dem das Beil gefunden wurde, und wieder zurück zur Ponderosa?« »Ja. Der Regenkanal ist in der Nähe des Campus. Das sind etwas unter zwei Meilen. Selbst wenn Gary in einem Sieben-Minuten-pro-Meile-Tempo gerannt wäre, könnte er

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