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Auf gluehenden Kohlen

Auf gluehenden Kohlen

Titel: Auf gluehenden Kohlen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Phillip Margolin
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und die Leute zu bitten, herausfinden zu helfen, wer sie war. Können Sie nur folgen?« »Ja. Pete. Sie wussten Sandys Namen nicht.« »Richtig. Gut. Okay. Also, die Zeitung kam ungefähr um halb drei am Nachmittag heraus, und das Fernsehen zeigte Sandys Foto um drei. Sandys Zimmergenossin teilte der Polizei Sandys Namen gegen vier Uhr mit. Nachmittags halb drei ist der frühestmögliche Zeitpunkt, an dem jemand gewusst haben konnte, wer Sandy war, denn da kam die Zeitung mit ihrem Foto heraus. Verstehen Sie das?«
    »Sie konnten das Foto gesehen haben«, sagte Gary mit einem Lächeln.
    »Richtig. Aber vor halb drei gab es kein Foto.« »Niemand konnte es vor halb drei gesehen haben.« »Richtig. Jetzt hören Sie genau zu. Jetzt kommt meine Frage, Gary. Mrs. Polk sagt, dass Sie ihr auf dem Hochzeitsempfang um halb zwei gesagt haben, das tote Mädchen sei am Freitagabend im Stallion gewesen. Erinnern Sie sich, dass Sie das zu ihr gesagt haben?« »Wer ist Mrs. Polk?« fragte Gary. »Die letzte Zeugin. Die Dame mit den grauen Haaren.« Gary sah auf den Tisch hinunter. Er war verlegen. »Ich hab ihr nicht so richtig zugehört. Ich hatte Hunger.« Peter holte tief Luft, um ruhig zu bleiben. Er wollte sich nicht aufregen. Er wollte Gary nicht anschreien. »Das ist okay. Ich hatte auch Hunger. Erinnern Sie sich an Mrs. Polk von der Hochzeit her?«
    Gary zog die Stirn kraus, w ährend er sich an Mrs. Polk zu erinnern versuchte. Schließlich schüttelte er den Kopf. »Ich erinner mich nicht an die Dame.«
    »Erinnern Sie sich, irgendjemandem gesagt zu haben, das Mädchen sei im Stallion gewesen?« »Nein.«
    »Aber Sie haben es gesagt. Das jedenfalls hat Mrs. Polk ausgesagt. Und wieso konnten Sie das? Wenn niemand sonst um halb zwei wusste, wer ermordet worden war, woher wussten Sie denn da, dass das Mädchen im Stallion gewesen war?« »Ich weiß nicht.« »Na, denken Sie nach.“
    Gary wurde langsam unruhig. Er rutschte auf seinem Stuhl herum. »Vielleicht waren es meine übernatürlichen Fähigkeiten. Vielleicht habe ich es in meinem Innern gesehen«, sagte Gary, erpicht darauf, Peter zu gefallen.
    »Das haben wir doch schon erledigt, Gary. Sie haben keine übernatürlichen Fähigkeiten. Niemand hat diese Fähigkeiten. Sergeant Downes hat Sie reingelegt.«
    Gary dachte einen Moment angestrengt nach. Dann machte er ein verwirrtes Gesicht. Schlie ßlich drehte er sich zu Peter herum und fragte: »Wenn ich diese Fähigkeiten nicht habe, woher wusste ich es dann, Pete? Woher wusste ich, wer das Mädchen war?«
    4
    »Scheiße! Scheiße! Scheiße!« schrie Peter, kaum dass er bei geschlossenen Fenstern in seinem Wagen saß und die Musik aufgedreht hatte. Die Unterredung mit Gary hatte ihn zum Wahnsinn getrieben. Morgen würde er sein Schlussplädoyer halten müssen. Was sollte er nur sagen? Wie sollte er all die Fakten erklären, die Gary über den Tathergang wusste und die doch bloß der Mörder kennen konnte?
    Peter wollte so gern glauben, dass Gary unschuldig war, aber so allmählich kamen ihm Zweifel. Gary war zu körperlicher Gewalt imstande. Er war über Karen Nix hergefallen. Elmore Brock hatte ausgesagt, dass Gary intelligent genug sei, die Ermordung Sandy Whileys zu planen. Gary wirkte so freundlich, so kindlich, aber er hatte am Mordabend getrunken.
    Wie konnte Gary ihn so lange an der Nase herumf ühren, wenn er schuldig war? Brock hatte gesagt, Gary könne lügen und sich an eine Lüge klammern. Geistig Behinderte konnten an einer Aufgabe festhalten. Wenn Gary entlarvt zu werden fürchtete, konnte er dann eine Lüge so lange aufrechterhalten? Was aber war, wenn er gar nicht zu lügen brauchte? Das war die schrecklichste Möglichkeit. Was war, wenn Gary Sandra Whiley ermordet hatte und es nicht einmal mehr wusste? Wenn die Kombination aus Alkohol und Angst die grauenhafte Tat aus Garys Erinnerung gel öscht hatte? Harmons wohnten in einem weißen, einstöckigen Farmhaus im Kolonialstil. Davor lag eine weite Rasenfläche, die durch einen weißen Bretterzaun begrenzt war. Donna kam sofort auf die vordere Veranda heraus, als sie Peters Wagen auf der runden Kieszufahrt knirschend näher kommen hörte. Sie brannte darauf, ihm all die Dinge zu erzählen, die sie an ihrem ersten Tag als seine Detektivin getan hatte. Ihr Lächeln schwand, kaum dass sie Peters Gesicht sah. »Was ist passiert?«
    »Eben darüber muss ich mit Ihnen reden.« Donna führte Peter in das große Vorderzimmer. Jesse und Alice waren auf irgendeiner

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