Auf gluehenden Kohlen
Kirchenveranstaltung, und so waren sie allein. Als sie sich gesetzt hatten, berichtete Peter von der Zeugenaussage, die belegte, dass Gary wusste, dass das Opfer im Stallion gewesen war, noch bevor irgendjemand sonst ihre Identität kannte. Während Peter sprach, sah Donna immer beunruhigter drein. »Wo war Gary am Freitagabend, ehe er ins Stallion ging?« »Bei uns. Mom hatte für Steve und die Familie ein Essen gekocht. Steve musste früh weg, um an seinen Fällen zu arbeiten, damit er auf unsere Hochzeitsreise gehen konnte. Er nahm Gary in die Stadt mit.«
»Hat Steve Ihnen gesagt, wo er Gary abgesetzt hat?« »Ich glaube, zu Hause. Gary muss von sich aus zum Stallion gegangen sei. Es ist nicht allzu weit von ihm entfernt.« »Gary sagt, er sei von der Bar zu Steves Haus gelaufen. Als er ihn nicht zu Hause fand, ging er zur Ponderosa. Gary hat dort was gegessen, aber er hat auch noch zusätzlich was getrunken. Der Barkeeper in der Ponderosa sagt, er sei ziemlich betrunken gewesen, als er etwa um zwei gegangen ist. Gary erinnert sich nicht, dass er zu Bett gegangen ist, aber er erinnert sich, früh aufgestanden zu sein und seine Wäsche gewaschen zu haben. Wann haben Sie ihn das nächste Mal gesehen?«
»Als er und Steve in der Kirche ankamen. Steve hatte Gary abgeholt und rübergefahren. Ich hatte ihn darum gebeten für den Fall, dass Gary mit seinem Smoking nicht zurechtkam.« »War Gary zu Hause, als Steve hinkam?« »Steve sagt, ja.“
Peter dachte einen Moment nach. Dann fragte er: »Hat Gary in der Kirche oder auf dem Empfang irgendetwas zu Ihnen gesagt, was sich auf den Mord bezieht?«
»Gary sagte, es seien Polizeiwagen am Park gewesen. Man kommt auf dem Weg zur Kirche dran vorbei. Ich erinnere mich, dass er aufgeregt war. Aber ich hatte den Eindruck, dass er sie einfach beim Vorbeifahren gesehen hatte.«
»Sie kennen Gary besser als jeder andere Mensch. Könnte er dieses Mädchen umgebracht haben?« »Ich glaube, Gary könnte niemals so grausam sein.« Peter schüttelte den Kopf. Er wirkte erschöpft und vollkommen entmutigt.
»Ich fürchte, man wird ihn schuldig sprechen. Er wusste, dass die Whiley im Stallion war, bevor irgendjemand sonst wusste, wer sie war. Er hat Booth von der Halskette erzählt. Er wusste, dass der Mörder ein Beil benutzt hat und wo es versteckt war. Wie können Sie sich all das erklären?«
»Ich kann es nicht«, sagte Donna sanft. »Aber ich kenne Gary.«
»Ich glaube auch nicht, dass er die Whiley umgebracht hat, aber ich glaube nicht, dass ich ihn retten kann, Donna... Ich... ich hätte den Fall wahrscheinlich gar nicht erst übernehmen dürfen. Mag sein, mit einem anderen Anwalt...«
Donna legte Peter die Hand auf die Schulter. »Sie leisten großartige Arbeit. Sie dürfen sich nicht die Schuld daran geben, dass die Zeugen der Anklage Dinge sagen, die Gary schaden.«
Peter war gräss lich zumute. Donna hatte so großes Vertrauen in ihn, aber sie war kein Anwalt, der durchschaute, was für jämmerliche Arbeit er in Wirklichkeit leistete. Er konnte die Wahrheit nicht länger vor sich verbergen.
»Ich muss mir die Schuld geben. Ich hatte kein Recht, diesen Fall zu übernehmen. Arnos Geary hatte recht. Er sagte, ich würde ihn vermasseln, und das habe ich getan. Ich bin kein Strafverteidiger.
Ich bin überhaupt kein Verteidiger.«
»Das stimmt nicht. Sie haben schwerer als alle gearbeitet. Sie haben wunderbare Arbeit geleistet.«
Donna war so vertrauensvoll. In Peters Kopf drehte sich alles.
»Ich muss Ihnen etwas gestehen. Es dreht sich darum, weshalb ich nach Whitaker gekommen bin. Ich... ich habe Haie, Greaves nicht freiwillig verlassen. Ich wurde rausgeschmissen. Ich arbeitete an einem großen Fall mit, bei dem es um einen Personenschaden ging und den mein Vater vor Gericht vertrat. Unmittelbar bevor wir ins Gericht gehen wollten, erlitt er einen Herzinfarkt. Dad sagte mir, ich solle auf Verfahrensfehler plädieren, doch ich wollte ihm und allen in der Kanzlei beweisen, dass ich ein bedeutender Prozessanwalt bin, und so belog ich den Richter und sagte, mein Vater wünsche, dass ich den Prozess zu Ende führe.
Der Fall war so einfach, dass ein Jurastudent im ersten Semester ihn hätte gewinnen können. Es war ein echtes Genie nötig, um ihn zu verpatzen, aber ich habe es geschafft und... und diese arme Frau...« Peter schüttelte seinen Kopf. »Sie hätten sie sehen sollen, Donna. Sie hatte nichts. Sie war bettelarm mit fünf kleinen Kindern, die sie selber
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