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Auf gluehenden Kohlen

Auf gluehenden Kohlen

Titel: Auf gluehenden Kohlen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Phillip Margolin
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Guisti den Zeitpunkt des Todes von Sandra Whiley irgendwann zwischen 23 Uhr 30 und 2 Uhr 30 ansetzt?« »Ja, Ma'am.«
    »Und die Leiche wurde Samstag früh morgens entdeckt?« »Ja.«
    »War den Behörden Miss Whileys Identität sofort bekannt?« »Nein. Wir konnten weder eine Brieftasche noch ein Portemonnaie finden, daher nahm es eine Weile in Anspruch, Miss Whiley zu identifizieren.«
    »Wann wurde sie identifiziert?« »Nach vier am Nachmittag.« »Wie haben Sie die Identität des Opfers festgestellt?« »Marjorie Dooling, Miss Whileys Zimmergenossin, sah eine Zeichnung des Opfers in der Nachmittagsausgabe des Clarion und kam ins Polizeirevier.« »Keine weiteren Fragen.«
    »Irgendwelche Gegenfragen, Mr. Haie?« erkundigte sich Richter Kuffel.
    Peter konnte sich nicht denken, warum Becky Downes nach dem Zeitpunkt der Identifizierung gefragt hatte, und so sch üttelte er den Kopf.
    »Die Anklage ruft Martin Renzier auf.«
    Martin Renzier hob die Hand und leistete seinen Eid. Er war gro ß und schlank und hatte welliges graues Haar. Seine Drahtbrille ließ ihn studentenhaft erscheinen. Renzier zupfte sein Jackett zurecht, als er den Zeugenstand betrat. »Als was sind Sie beschäftigt, Mr. Renzier?« »Ich bin Chef vom Dienst beim Whitaker Clarion.« »Ist der Clarion die einzige Tageszeitung in der County Whitaker?« »Ja.“
    »Ist am Morgen des Tages, an dem die Leiche von Sandra Whiley gefunden wurde, eine Bitte von Sergeant Dennis Downes von der Polizei von Whitaker an Sie gerichtet worden?« »Ja.«
    »Wie lautete die Bitte?«
    »Er teilte mir mit, dass die Leiche einer unbekannten weiblichen Person im Wishing Well Park gefunden worden sei. Sergeant Downes fragte an, ob die Zeitung eine Zeichnung der Frau bringen würde, weil die Polizei ihre Identität nicht feststellen könne.« »Hat der Clarion die Zeichnung veröffentlicht?« »Wir haben die Zeichnung auf der Titelseite gebracht.« »Wann war die Zeitung im Handel?«
    »Ich habe in unseren Unterlagen nachgesehen. Der allerfrüheste Zeitpunkt, zu dem die Ausgabe draußen gewesen sein kann, ist 14 Uhr 30.«
    »Keine weiteren Fragen«, sagte Miss O'Shay. Irgendetwas, das Peter in einem Polizeibericht gelesen hatte, begann ihn zu irritieren. Es war ein ganz kurzer Bericht gewesen. Etwas wegen.. . wegen... »Die Anklage ruft Harry Diets auf.«
    W ährend Peter hastig den riesigen Stapel Berichte durchblätterte, schritt ein übergewichtiger, etwa dreißigjähriger Mann in einem Straßenanzug rasch den Gang herauf und wurde vereidigt. Becky O'Shay erklärte, dass er der Direktor der KLPN war, des lokalen Fernsehsenders. Auch mit Diets hatte Dennis Downes sich in Verbindung gesetzt.
    »Mr. Diets, haben Sie die Zeichnung des ermordeten Mädchens gesendet?«
    »Ja. Das heißt, wir rückten sie in die Kurznachrichten um 15 Uhr ein, weil unsere nächsten regulären Nachrichten erst um 17 Uhr laufen.«
    Peter fand den Bericht, nach dem er suchte, im selben Moment, als Miss O'Shay ihren n ächsten Zeugen aufrief. Als Wilma Polk sich zum Zeugenstand begab, las Peter ihre Erklärung, die sie der Polizei abgegeben hatte. Als sie geschworen hatte, die Wahrheit zu sagen und nichts als die Wahrheit, wurde Peter der Grund, warum Diets, Renzier und Downes als Zeugen aufgerufen worden waren, allmählich klar. Während sie ihre Erinnerungen an den Mancini-Harmon-Hochzeitsempfang bezeugte, sp ürte Peter ein Gefühl in der Magengrube, das Übelkeit und Schwindel verursachte.
    »Haben Sie am Morgen der Hochzeit etwas Ungewöhnliches erfahren, das sich in Whitaker ereignet hatte?« fragte die Staatsanwältin. »Mein Mann, Eric, ist Polizist. Er wurde früh alarmiert. Als er zurückkam, erzählte er mir, dass eine junge Frau im Wishing Well Park ermordet worden war.«
    »Haben Sie sich auf dem Hochzeitsempfang mit Mabel Da-wes, einer Freundin von Ihnen, über den Mord unterhalten?« »Ja.«
    »Erzählen Sie bitte der Jury, was geschah, als Sie sich mit Ihrer Freundin unterhielten.«
    »Wir standen am kalten Büffet. Gary Harmon ging vorbei. Er hatte einen vollen Teller in der Hand. Ich erinnere mich daran, weil der Teller sehr vollgeladen war, und ich fürchtete, es könnte etwas von den Speisen herunterfallen.
    Gary schien an dem Mord sehr interessiert zu sein. Ich wei ß noch, dass Mabel gerade sagte, sie wolle nicht in der Haut desjenigen stecken, der den Eltern die Nachricht beibringen müsse.« »Sagte der Beschuldigte in dem Moment etwas zu Ihnen?« »Ja. Ja, das tat er.«

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