Auf gluehenden Kohlen
anbieten.
Peter sehnte sich nach seinem Apartment, das inzwischen einem der leitenden Angestellten von Merrill-Lynch geh örte, der es wegen Peters plötzlichem Abstieg in die Armut für einen Appel und ein Ei bekommen hatte, und nach seinem Porsche, den er gezwungermaßen gegen einen gebrauchten Subaru eingetauscht hatte. Er wünschte sich eine Arbeit, auf die er stolz sein konnte. Vor allem musste er sein Ansehen zurückerlangen. Aber sein materieller Besitz, sein Job und sein Ansehen waren ihm entrissen worden. Er war, dachte er schmerzlich, ein Versager, wie es keinen größeren geben konnte. »Peter Haie?«
Peter blickte hoch und sah einen hochgewachsenen, kompakt gebauten Mann im Stra ßenanzug, der auf ihn hinunterblickte. »Steve Mancini«, stellte sich der Mann vor. »Wir haben zusammen Jura studiert.«
»Richtig!« Peter setzte ein Lächeln auf.
»Was dagegen, wenn ich mich setze?« fragte Mancini und schlüpfte gegenüber von Peter in die Nische. »Himmel, nein. Was möchtest du trinken?« »Nein, nein. Das geht auf meine Rechnung. Der Laden hier gehört zur Hälfte mir.«
Mancini winkte einer Kellnerin.
»Du wohnst in Whitaker?« fragte Peter ungläubig, der es sich beim besten Willen nicht vorstellen konnte, warum jemand, der alle Sinne beisammen hat, in einer Stadt wohnen wollte, in der es kein anständiges Bekleidungsgeschäft gab.
»Wohne hier und habe meine Anwaltspraxis hier. Aber was machst du in Whitaker? Ich dachte, du wolltest in der Firma deines Vaters arbeiten. Bist du wegen eines Falles unterwegs?« »Ah, ja und nein«, erwiderte Peter, um Zeit zu schinden. Auf keinen Fall würde er Mancini die Wahrheit erzählen, aber was konnte er sagen?
»Da bist du ja«, sagte eine Frau. Peter blickte über die Schulter in zwei haselnussbraune Augen, die ihn kaum wahrnahmen, so sehr waren sie von Steve Mancini erfüllt. Neben der hübschen Brünetten stand ein robust wirkender Mann mit den breiten Schultern und dicken Unterarmen eines Menschen, der sein Geld mit körperlicher Arbeit verdient. Er hatte lockiges, schwarzes Haar, einen buschigen Schnurrbart und blaue Augen, und er sah Steve mit breitem Grinsen an.
Mancini erhob sich und küsste die Frau auf die Wange. Dann nahm er ihre Hand.
»Pete, das ist meine Verlobte, Donna Harmon, und ihr Bruder, Gary.«
Eine Erinnerung aus Unizeiten an Steve Mancini und seine h übsche blonde Gattin brachten Peter einen Moment lang ins Grübeln, aber er fing sich wieder und sagte: »He, meinen Glückwunsch.« »Danke«, antwortete Donna mit zufriedenem Lachen. »Wann ist die Hochzeit?«
»Wir schließen den Bund in ein paar Wochen«, antwortete Mancini, während er Donna in die Nische schlüpfen ließ und sich neben sie setzte. Gary rutschte auf den Platz neben Peter. »Hast du die Karten?« fragte Gary.
»Was denn für Karten?« fragte Mancini mit ausdruckslosem Gesicht zurück.
In Garys Gesicht trat Panik. »Meine Footballkarten. Die Dauerkarten. Du... du hast meine Karten doch nicht vergessen, oder, Steve?«
»Hansel ihn nicht, Steve«, sagte Donna streng. »Natürlich hat er sie, Gary.«
»Hier sind sie, Kleiner«, sagte Mancini und zog ein Kuvert aus seinem Jackett.
Gary Harmons Gesicht strahlte auf, als er nach den Karten langte. »Was sagt man erst, Gary?« fragte Donna freundlich. Einen Moment lang machte Gary ein verwirrtes Gesicht, und Peter betrachtete ihn sich etwas genauer. Der Bursche wirkte normal, aber er benahm sich wie ein kleiner Junge.
Pl ötzlich verzog sich Garys Gesicht zu einem Grinsen, und er sagte: »Danke, Steve.« »He, Kleiner, gern geschehen.«
Gary nahm die Karten und betrachtete sie, als w ären sie ein unbezahlbares Kunstwerk.
»Also, Pete«, fragte Mancini, »was treibt dich nach Whitaker?« Peter hatte gehofft, dass Mancini die Frage vergessen hätte, aber die Ankunft von Donna und Gary Harmon hatte ihm die Zeit verschafft, sich eine Antwort auszudenken. »Ich arbeite für Arnos Geary.«
»Geary?« Mancinis Gesichtsausdruck drückte Missfallen aus. »Du warst für mich nie der Typ, der als Kleinstadtanwalt arbei tet. Ich dachte, du w ärst auf 'ne Teilhaberschaft in 'ner Megafirma aus.«
»Yeah, das habe ich auch gedacht. Aber ich hatte das Gehetze satt, und Dad ist ein alter Freund von Arnos. Sie haben an der Oregon State zusammen Football gespielt.«
Mancini zwang sich zu einem L ächeln, und er und Donna gratulierten Peter zu seinem neuen Job.
»Wie bist denn du nach Whitaker gekommen?« fragte Peter, um
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