Auf gluehenden Kohlen
lüstern zumute. Mancini winkte Peter herüber. »Du bist doch hier, um Arnos bei der Vorverhandlung zu helfen, oder?« »Ja. Er wollte, dass ich dabeisitze«, sagte Peter, der sich mühte, den Rotschopf nicht anzustarren.
»Dann solltest du Becky O' Shay kennenlernen, Whitakers bösartigste Staatsanwältin. Becky, das ist Peter Haie. Nimm dich vor ihm in acht. Er ist ein Großstadtanwalt, der in die Provinz gezogen ist, um Jagd auf so junge Dinger wie dich zu machen.« Miss O'Shay blickte zu Peter hoch, und er hätte schwören können, dass sie ihm mit mehr als nur höflicher Neugier in die Augen blickte. »Freut mich, Sie kennenzulernen, Peter«, sagte sie. Ihre Stimme klang wie das Rieseln klaren Wassers, das in einem Bergbach über glatte Steine rinnt. Miss O'Shay streckte ihm ihre kleine, zierliche Hand hin. Peter ergriff sie und spürte einen Stromschlag. »Es wird Zeit, Jungs und Mädels«, sagte Mancini. »Hast du mit diesem Fall zu tun?« fragte ihn Peter. »Ich verteidige Kevin Booth, den Mitbeschuldigten.« Miss O'Shay betrat den Gerichtssaal, und Peter beobachtete, wie sie zum Tisch der Anklagevertretung ging. Als er den Blick von ihr losriss, sah er Christopher Mammon mit Arnos Geary am Verteidigungstisch sitzen. Die beiden plauderten miteinander, als wären sie alte Freunde, und Geary wirkte kein bisschen eingeschüchtert. Rechts von Mammon saß Kevin Booth. Mancinis Mandant sah furchtbar aus. Sein Overall hing schlaff an ihm herunter, sein schmutziges, schwarzes Haar war nicht gekämmt, und seine bleiche Haut war mit Pickeln übersät. Der Gegensatz zwischen Booth und Christopher Mammon war verblüffend. Obwohl sie Urteile zu erwarten hatten, die sie für Ewigkeiten hinter Gitter bringen würden, sah Mammon so aus, als würde er gleich einschlafen, während Booths markanter Adamsapfel vor Angst auf und nieder hüpfte und er seine Hände nicht stillhalten konnte. Als Mancini sich neben ihn setzte, fuhr er erschreckt zusammen.
Peter schob sich hinter Mammon und Geary ans Ende des Tisches. Sein Chef blickte mit blutunterlaufenen Augen zu ihm hoch. »Guten Morgen, Mr. Geary«, sagte Peter. Ehe Geary antworten konnte, klopfte der Gerichtsdiener mit seinem Hammer, und Bezirksrichter Brett Staley, ein kleiner Mann mit schütterem Haar und dicken Brillengläsern, stieg hinauf zum Richterstuhl. Becky O'Shay teilte Richter Staley mit, dass Earl Ridgely, der Staatsanwalt, im Urlaub sei und sie ihn bei der Vorverhandlung vertrete. Dann rief sie ihren ersten Zeugen, Jeffrey Loudhawk, auf.
Ein dunkelh äutiger Mann mit hohen Wangenknochen und glattem schwarzem Haar wurde vereidigt. Er trug die Uniform eines Campuswachmanns des Whitaker State College. Nach einigen einleitenden Fragen wollte Miss O'Shay von Loudhawk wissen, ob er einen der beiden Beklagten am Abend des 22. Mai gesehen habe. »Ich habe beide gesehen.«
»Erzählen Sie Richter Staley, wie Sie mit ihnen in Kontakt gekommen sind.“
»Ja, Ma'am. Ich machte gegen 22 Uhr gerade meine Runde, als ich die Beklagten am anderen Ende des Parkplatzes in einem Auto sitzen sah.«
»Waren Menschen auf dem Parkplatz?«
»Oh, ja. Die Seminare waren gerade zu Ende, und viele Studenten drängten sich auf dem Platz und auch viele Autos.« »Was machte Sie auf diese zwei Herren aufmerksam?« »Die Innenbeleuchtung ging plötzlich an, und ich konnte in den Wagen hineinsehen. Etwas an Mr. Booth sah merkwürdig aus. Als ich näher kam, sah ich einen zusammengerollten Zehndollarschein in seinem rechten Nasenloch.«
»Warum erregte das Ihre Aufmerksamkeit, Wachmann Loudhawk?«
»Ich habe Seminare über Rauschgiftfälle besucht, die von der Polizei des Staates Oregon durchgeführt wurden, und ich weiß von meiner Ausbildung her, dass Rauschgiftsüchtige zusammengerollte Geldscheine als Röhrchen benutzen, um Kokain zu schnupfen.« »Was haben Sie getan, nachdem Sie Mr. Booth mit dem Geldschein in der Nase gesehen hatten?«
»Ich rief über mein Walkie-Talkie Verstärkung herbei. Ron Turnbull, ein Kollege, kam, und wir näherten uns dem Wagen. Ich ging zu Mr. Booths Seite, und Wachmann Turnbull ging zur Fahrerseite.« »Dann saß also Mr. Mammon am Steuer?« »Ja, Ma'am.«
»Was haben Sie beobachtet, als Sie an dem Wagen ankamen?« »Mr. Mammon saß hinter dem Steuerrad des Wagens und hatte den Kopf gegen die Kopfstütze gelehnt. Mr. Booth saß in gleicher Haltung mit geschlossenen Augen auf dem Beifahrersitz.« »Wo war der Zehndollarschein?«
»Ich fand ihn auf Mr.
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