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Auf gluehenden Kohlen

Auf gluehenden Kohlen

Titel: Auf gluehenden Kohlen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Phillip Margolin
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hab ich noch ein paar andere Ideen.«
    »Also, Mr. Booth?« fragte Miss O'Shay. »Was ist mit dem Handel? Was kriege ich, wenn ich rede?« »Ich will Ihnen mal was sagen. Wenn wir einen Handel ausmachen, ehe Sie aussagen, wird der Wert Ihrer Aussage dadurch beeinträchtigt. Welche Belohnung Sie für Ihre Aussage bekommen, ist das erste, was Peter Haie Sie beim Kreuzverhör fragen wird. Aber wenn Sie sagen können, Ihre Aussage sei ein Dienst an der Menschheit, werden Sie sehr viel glaubhafter sein.« »Sie wollen, dass ich für nichts aussage?« »Das habe ich nicht gesagt, oder?« »Nein, aber...«
    »Glauben Sie, ich lasse Sie sitzen, wenn Sie mir erzählen, was Sie zu sagen haben?«
    Booth leckte sich die Lippen. Die O'Shay machte ihn sehr nerv ös, und sie war so sexy, man könnte rasend werden. »Woher soll ich wissen, dass Sie mich nicht reinlegen? Was ist, wenn ich aussage, und Sie verlieren trotzdem? Ich brauch 'ne Garantie.« »Sie brauchen Hilfe, Mr. Booth, und der einzige Mensch im Universum, der Ihnen helfen kann, sitzt vor Ihnen in diesem Zimmer. Wollen Sie meine Hilfe?« »Yeah. Deshalb bin ich ja hier.«
    »Gut. Dann machen wir das Ganze auf meine Weise oder überhaupt nicht. Wenn Sie für Ihre Aussage irgendwas als Gegenleistung haben wollen, gehe ich hier raus. Wenn Sie ein guter Bürger sein und mir helfen wollen, werde ich nach dem Prozess gegen Harmon für alle Hilfegesuche, die Sie äußern, ein sehr offenes Ohr haben.« »Mann, ich weiß nicht. Mir gefällt das nicht.«
    »Es muss Ihnen auch nicht gefallen, Mr. Booth. Sie haben nur die Tatsache zu akzeptieren, dass Sie gar keine andere Wahl haben, als zu tun, was ich sage. Gerade jetzt wäre ich dankbar, wenn ich eine Zusammenfassung dessen h ören könnte, was Sie mir über Harmon erzählen können.«
    Booth traute der O'Shay nicht, aber es war ihm klar, dass er keine Wahl hatte.
    »Gary hat's nur gestanden. Er hat mir erzählt, dass er's getan hat.« »Warum sollte er das?«
    »Ich kenne Gary seit der High-School. Er denkt, ich bin sein Freund. Er ist so wahnsinnig doof, dass es ganz leicht war. Zuerst hat er's abgestritten, aber ich hab ihm gesagt, man brauchte Mut, um 'n Mord zu begehen. Ich hab ihn nach und nach dahin gebracht. Gary ist so ein Idiot, dass er nicht mal gemerkt hat, was ich gemacht hab. Bald hatte ich ihn so weit, dass er damit rumprahlte, wie schön es gewesen war, die Whiley kaltzumachen.« »Das ist sicherlich sehr interessant, aber woher wissen wir, dass Sie sich die ganze Geschichte nicht aus den Fingern gesaugt haben? Sie haben eine lange Haftstrafe in einem Bundesgefängnis zu erwarten, und ein paar sehr gruselige Leute sind sauer auf sie. Das sind 'ne Menge Motive, um zu lügen.«
    Booth sah sich mit wilden Blicken um. Er sp ürte, wie ihm seine einzige Aussicht auf Sicherheit und Freiheit entglitt. »Ich lüge nicht. Was ich sage, ist die Wahrheit. Er hat sich vor mir ausgekotzt.«
    »Mag sein, er hat es getan, aber ich habe nur ihr Wort darauf. Wenn Sie mir nichts Konkretes sagen können, etwas, das beweist, dass Harmon Sandra Whiley umgebracht hat, wird Ihre Aussage unbrauchbar sein.«
    Booth hob die H ände zu seinem Kopf. Er schloss die Augen und rutschte auf seinem Platz herum. »Lassen Sie mich nachdenken«, bat er.
    Becky O'Shay empfand Abscheu vor Booth, aber sie lie ß es sich nicht anmerken. Wenn Gary Harmon wirklich Booth ein Geständnis gemacht haben sollte, dann wäre Booths Aussage für ihre Anklage von großer Bedeutung. Jetzt, da die erste große Erregung sich gelegt hatte, merkte sie, dass ihre Position gar nicht so stark war, wie sie es sich zuerst vorgestellt hatte. Sie würde zwar argumentieren, dass Harmons Äußerungen gegenüber Downes so viele Einzelheiten enthielten, dass er der Mörder sein musste, aber Harmon hatte eigentlich nicht gestanden, der M örder der Whiley zu sein. Und dann gab's da das Problem mit dem Blut, oder vielmehr, dass keins da war. Die Polizeitechniker hatten nichts von Whileys Blut an Harmons Kleidung oder in seinem Haus gefunden. Und auch die Mordwaffe fehlte noch immer.
    Pl ötzlich hellte sich Booths Gesicht auf. »Ich hab's«, sagte er. »Ich hab was Unwiderlegbares. Was beweist, dass ich nicht lüge.«
    4
    Aus dem Coffee Shop auf der gegen überliegenden Straßenseite beobachtete Peter, wie Clara Schoen Arnos Gearys Büro verließ. Geary war schon eine halbe Stunde vorher gegangen. Peter ließ noch eine Viertelstunde verstreichen, um sicher zu sein, dass Clara

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