Auf gluehenden Kohlen
Büffet. Wir unterhielten uns über den Mord, weil Eric an dem Morgen am Schauplatz gewesen war.
Gary stand in der N ähe und muss uns belauscht haben. Er kam heran und fing ebenfalls an, über den Mord zu reden.« »Was sagte er?« fragte Downes.
»Ich habe versucht, mich genau zu erinnern, aber es ist schon 'ne Weile her, und damals hat's mich eigentlich nicht interessiert.« »Sagen Sie mir bloß das Wesentliche, wenn Sie sich an die genauen Worte nicht erinnern können.«
»Er kam gar nicht dazu, viel zu sagen, weil Eric kam und uns unterbrach.«
»Wir sollten um zwei bei Mary sein, und es war schon halb zwei, wir mussten uns also ranhalten«, erklärte Eric. »Es war Kennys dritter Geburtstag.«
»Also, weiter«, drängte Downes, während er sich ein paar Notizen über den Zeitpunkt der Unterhaltung machte. »Wenn ich mich recht erinnere, sagte ich gerade etwas darüber, dass Eric am Schauplatz des Verbrechens war. Ich glaube, ich hatte gerade was über die schrecklichen Verletzungen bemerkt, als Gary zu uns trat. Er sagte, er habe das Mädchen am Abend zuvor im Stallion gesehen. Ich wollte ihn gerade noch was wegen des Mädchens fragen, als Eric mich an die Uhrzeit erinnerte.« »Wie kam Ihnen Gary vor? War er nervös, aufgeregt?« »Nervös erschien er nur nicht. Vielleicht ein bisschen aufgeregt, aber das waren wir alle. So ein Mord ist sehr schrecklich.« »Okay«, sagte Downes und lächelte Wilma an, während er sich noch ein paar Notizen machte. »Danke, dass Sie vorbeigeschaut haben. Ich werde für die Staatsanwaltschaft einen Bericht über die Unterhaltung verfassen.«
Eric Polk begleitete seine Frau aus Downes' B üro. Downes sah auf seine Uhr. Es war Zeit für eine Kaffeepause. Er beschloss, erst den Bericht über sein Gespräch mit Wilma Polk zu diktieren und dann zu sehen, ob nicht jemand Lust hatte, mit ihm auf ein Stück Kuchen und eine Tasse Kaffee rüber in Mel's Cafe zu gehen. Er beendete gerade das Diktat, als das Telefon klingelte. »Dennis, sind Sie beschäftigt?« fragte Becky O'Shay.
»Ich wollte gerade 'ne Tasse Kaffee trinken gehen. Warum?« »Verschieben Sie den Kaffee. Ich habe gerade einen Anruf aus dem Gefängnis erhalten. Einer von den Häftlingen behauptet, Gary Harmon habe ihm gegenüber ein Geständnis gemacht. Ich m öchte, dass Sie mit rüberkommen. Wenn da was dran ist, spendier ich den Kaffee und lade Sie zum Mittagessen ein.«
3
»Letztes Mal sind Sie der Justiz nur um Haaresbreite entronnen, Mr. Booth«, sagte Becky O'Shay mit höhnischem Grinsen, »aber das Glück scheint Sie verlassen zu haben.« Booth lief vor Zorn rot an und blickte zu Boden aus Furcht, die O'Shay könnte den Hass in seinen Augen sehen. Er ertrug es nicht, von einer Frau gedemütigt zu werden, aber er war nicht in der Lage, etwas daran zu ändern.
»Ich höre, Sie haben etwas für uns.«
»Yeah, ich habe etwas. Ich will aber wissen, was ich dafür kriege.« »Was wollen Sie denn?«
Booth leckte sich die Lippen. Sein rechter Fu ß konnte es nicht lassen, auf den Fußboden zu trommeln, und er selbst brachte es nicht fertig stillzusitzen. Entzug, dachte Becky O'Shay sofort. Sie wettete, jeder Nerv in Booths Leib fühlte sich an wie ein Kabel unter Strom. Als er aufsah, las Becky nacktes Entsetzen in Booths Gesicht.
»Ich will Zeugenschutz. Ich will irgendwohin, wo Rafael Vargas und Chris Mammon mich nicht kriegen können.« »Das sind 'ne Menge Wünsche. Die Klage gegen Sie ist Bundessache. Ich weiß nicht, ob die mitmachen, selbst wenn ich es wollte.« »He«, wandte Booth ein, »ich bin doch bloß 'n kleines Würstchen. Ich bin ein Nichts. Die Bundespolizei möchte nicht mich. Ich bin ein viel zu kleiner Brocken. Aber ich kann Mammon oder Vargas ans Messer liefern, und ich kann Gary Harmon fertigmachen.« »Erzählen Sie mir von Gary Harmon.« Booth schüttelte seinen Kopf heftig hin und her. »Äh-äh. Für was halten Sie mich? Ich verrate nichts, bis ich nicht weiß, dass ich geschützt werde.«
Miss O'Shay wandte sich an Dennis Downes. »Können wir Mr. Booth ins Gefängnis in Stark verlegen?“
»So was haben wir schon gemacht. Bei Sheriff Tyler werden Sie's warm und gemütlich haben, Kevin. Die haben da 'n hübschen Sicherheitstrakt. Richtig modern.«
»Mir ist egal, wohin ich komme, solange es weit genug weg ist von allen Leuten, die mit Rafael Vargas zu tun haben.« »Ich werde überprüfen, ob irgendwelche von seinen Leuten in Stark inhaftiert sind. Sollte es dort ein Problem geben,
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