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Auf gluehenden Kohlen

Auf gluehenden Kohlen

Titel: Auf gluehenden Kohlen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Phillip Margolin
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hatte Tränen in den Augen, aber Donna hatte immer noch zu große Angst vor ihm, um sich zu rühren. »Ich wusste nicht, was ich tun sollte«, schluchzte er, und Donna begann Mitleid zu empfinden. »Wir könnten ruiniert sein. Ich habe alles, was ich hatte, bei diesem Projekt verloren.«
    Ihr Mann hob den Blick und sah sie an. Er sah so traurig aus. »Kannst du mir jemals verzeihen? Ich war so voller Wut und Angst, aber ich h ätte es niemals an dir auslassen dürfen. Bitte, Donna, ich möchte dich nicht verlieren.«
    »Wo... wo bist du gewesen?« fragte Donna, während sie ihre wirren Gedanken und Gefühle zu ordnen versuchte. »Ich bin stundenlang herumgefahren und habe darüber nachgedacht, was ich getan habe. Als ich zu müde war, um noch weiterzufahren, habe ich beim erstbesten Motel gehalten, aber ich konnte nicht schlafen. Ich war so deprimiert wegen... weil ich dich geschlagen habe. Mein Gott, wie konnte ich das nur tun?« Mancinis Gesicht zog sich zusammen. Mit gesenktem Kopf neben dem Bett kniend und von den vielfarbigen Rosen umgeben, wirkte Steve wie ein kleiner Junge. Donna streckte die Hand aus und berührte seine Wange. Er ergriff ihre Hand und presste seine Lippen auf die Handfläche, dann drückte er sie wieder gegen seine Wange. »Das mit der Anleihe tut mir leid«, sagte Donna, »aber wir werden's schon schaffen. Du hast deine Kanzlei und deinen Verstand, und du hast mich.«
    Steve sah Donna mit der hingerissenen Glut eines Bittstellers an, dessen Gebete erf üllt worden sind. Dann drückte er ihr die Hand und wischte die Tränen weg, die ihm die Sicht getrübt hatten. »Danke, Donna. Ich hätte es wissen sollen, dass du zu mir hältst. Aber ich war so deprimiert. Ich wünschte mir so sehr, dass Mountain View ein Erfolg wird.«
    »Ich liebe dich, Steve. Ich brauche Mountain View nicht, um glücklich zu sein.«
    »Du verstehst nicht. Ich möchte für dich etwas erreichen, was ich jetzt nicht mehr tun kann. Ich wollte, dass wir angesehen sind, nicht nur in Whitaker, sondern überall. Wenn Mountain View Erfolg hat, sind wir reich. Aber jetzt...« Mancini schüttelte langsam den Kopf. »Ich glaube nicht, dass wir es schaffen. Ich bin abgebrannt, und mir fällt nichts und niemand ein, wohin ich mich um Geld wenden könnte, jetzt, wo die Bank uns im Stich lässt.« »Vielleicht...«, setzte Donna an. Mancini sah zu ihr hoch. »Ich könnte mit meinem Vater reden...« »Oh, nein, Donna, um so etwas könnte ich dich nicht bitten.«
    »Wie viel brauchst du denn?«
    »Ich müsste mit meinen Partnern sprechen«, antwortete Mancini hocherfreut. »Wenn wir einen Teil der Grundstücke kaufen k önnten, statt nur eine Option darauf zu haben, könnten wir die Darlehenskasse Whitaker vielleicht dazu bringen, über die Anleihe noch mal nachzudenken.«
    Mancini stand auf und setzte sich neben Donna aufs Bett. Sie fielen sich in die Arme, und Mancini dr ückte sie an seine Brust. »Ich verdiene dich nicht, Donna. Was ich getan habe, ist nicht zu entschuldigen. Ich muss nicht ganz bei mir gewesen sein.« »Halte mich einfach fest«, sagte Donna, die über die Schrecken des letzten Abends nicht nachdenken wollte.
    »Ja. Ich werde dich ewig festhalten. Und ich schwöre dir, dass ich dich nie, nie wieder schlagen werde.«
2
    »Ich glaube nicht, dass es wichtig ist«, sagte Eric Polk zu Dennis Downes, »aber ich dachte, Vorsicht ist die Mutter der Porzellankiste, deshalb habe ich Wilma herkommen lassen.« Eric gehörte ebenfalls zur Polizei von Whitaker, aber er war mehrere Jahre älter als Downes und hatte nichts mit dem Fall Harmon zu tun. »Wie geht's, Wilma?« fragte Downes und lächelte Erics Frau an. »Ganz gut. Wie geht es Jill und Todd?«
    »Der verdammte kleine Racker bringt mich noch um den Verstand. Er ist erst zehn und schon fast so groß wie ich.« »Ich habe gehört, er rennt die Little League in Grund und Boden«, sagte Eric.
    »Hört auf, mich nach Todd zu fragen, oder ich rede euch die Ohren vom Kopf. Also, was haben Sie für mich, Wilma?« Wilma Polk war eine korpulente Frau von Mitte Fünfzig mit lockigem, grauem Haar und einem runden, freundlichen Gesicht, die es nicht gewohnt war, im Mittelpunkt des Interesses zu stehen. »Es ist wahrscheinlich nichts. Ich hatte es schon vergessen, bis Eric etwas über Donna Harmons Hochzeit sagte, und da, naja, kam es mir einfach wieder in den Sinn.« »Sprich weiter, Wilma«, sagte ihr Mann.
    »Mabel Dawes und ich standen bei Donna Harmons Hochzeitsempfang am kalten

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