Auf gluehenden Kohlen
vorausgesetzt, lasse ich uns am Montagmorgen um sieben von einem Bus hier abholen. Miss O'Shay, benachrichtigen Sie bitte das Krankenhaus, dass ich die Absicht habe, die Zeugenvernehmung um zwei Uhr nachmittags durchzuführen.
Wenn nichts weiter vorliegt, unterbrechen wir jetzt kurz. Dann soll der Protokollf ührer die Jury hereinführen.« Richter Kuffel verließ die Richterbank, und die Aufseher brachten Gary in die Verwahrzelle, damit er die Toilette benutzen konnte. Steve trat neben Peter, sobald Gary außer Hörweite war. Er hatte dunkle Ringe unter den Augen, und Peter bemerkte kleine Verletzungen in seinem Gesicht, wo er sich beim Rasieren geschnitten hatte. Es war offenkundig, dass Mancini in der vergangenen Nacht ebenfalls nicht geschlafen hatte. »Ich habe echt Scheiße gebaut, was?« »Geschehen ist geschehen«, gab Peter resigniert zur Antwort. »Ich muss halt Bosco als Zeugen aufrufen und hoffen, dass ihm die Jury seine Theorie abkauft.«
»Ich frage mich, was sonst noch schiefgeht.«
»Was meinst du damit?«
Mancini z ögerte. Dann sagte er: »Donna hat mich verlassen.«
»Was!« erwiderte Peter und hoffte, dass er auch überrascht genug aussah.
»Nachdem du gegangen warst, haben wir gestritten, weil ich dir nicht von Bosco erzählt hatte.«
»Himmel, das tut mir leid. Ich hätte nicht einfach so reinplatzen dürfen. Das ist mir schrecklich.«
»Es ist nicht deine Schuld. Ich weiß nicht, warum ich dich überhaupt damit belaste. Ich brauche wohl einfach jemanden zum Reden.«
»Wie ernst ist die Sache?«
»Ziemlich ernst. Mir geht's richtig schlecht. Ich liebe Donna so sehr.« Mancinis Stimme geriet ins Stocken, und Peter fürchtete, er würde gleich weinen. Er wusste nicht, ob er es dann fertigbringen würde, ihn weiter anzulügen.
»He, es wird schon gutgehen. Das ist bloß 'ne Kabbelei unter Jungverheirateten. Sie liebt dich doch auch. Sie kommt schon wieder.«
»Das hoffe ich, Pete. Ich halte es ohne sie nicht aus. Wenn du Donna zufällig treffen solltest, sag ihr, ich liebe sie. Machst du das? Bitte sie, mich anzurufen. Ich bin sicher, alles käme wieder in Ordnung, wenn wir nur miteinander reden könnten.«
»Und ob«, sagte Peter, ohne davon überzeugt zu sein. Es war ihm schrecklich, seinen Freund zu hintergehen, aber er erinnerte sich zu deutlich an Donnas Schmerzen und Entsetzen, um Mancini dabei zu helfen, seine Frau zu finden.
»Ich hätte dich nicht mitten im Prozess damit belästigen sollen.«
»Ist doch nicht der Rede wert«, antwortete Peter mit schlechtem Gewissen. »Vielleicht sollten wir heute Abend einfach zusammen essen gehen...«
»Nein. Das war egoistisch von nur. Du musst dich auf deinen Prozess vorbereiten. Garys Leben steht auf dem Spiel. Ich tu mir bloß selber leid. Ich komme schon zurecht.“
2
Im weiteren Verlauf der Morgensitzung berichteten Zeugen den Geschworenen von Garys Fensterguckerei und den Pornoheften. Becky O'Shay begann die Gerichtssitzung am Nachmittag damit, dass sie Sergeant Dennis Downes in den Zeugenstand rief. Kurz bevor er mit seiner Aussage begann, betrat Christopher Mammon den Gerichtssaal. Das war nun das zweite Mal, dass Mammon als Zuschauer bei Garys Prozess anwesend war, und dieses Interesse war für Peter nach wie vor ein Rätsel.
Downes referierte ruhig und professionell über den Ablauf seiner Untersuchung und die Beweismaterialien, die ihn zu Gary Harmon geführt hatten. Er betonte die dem Beschuldigten erwiesene Höflichkeit und machte klar, dass Gary sich freiwillig bereit erklärt hatte, zum Polizeirevier mitzukommen. Als sein Bericht den Punkt erreichte, wo die Bandaufnahme begann, legte Becky die Bänder von Garys Vernehmung als Beweismittel vor und versorgte jeden mit einer schriftlichen Fassung der fünfstündigen Vernehmung. Dann spielte sie der Jury eine gekürzte Zweistundenfassung des Verhörs vor. Die Sitzung dieses Tages endete mit einem Bericht von Downes über seinen Anteil am Fund des Beils in einem Regenabzugskanal nahe beim Campus des Whitaker State College. Nach der Gerichtssitzung ging Peter direkt in sein Büro, um die Arbeit an seiner Vernehmung von Sergeant Downes fertigzustellen. Er hoffte, Steve Mancini würde nicht noch spät arbeiten, denn sein Gewissen plagte ihn, weil er Donna geholfen hatte, sich vor ihrem Mann zu verstecken. Zum Glück war Mancini nicht in dem Gebäude.
Peter versuchte, an dem Fall zu arbeiten, muss te aber ständig an seine Begegnung mit Steve im Gerichtsgebäude denken. Mancini
Weitere Kostenlose Bücher