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Auf gluehenden Kohlen

Auf gluehenden Kohlen

Titel: Auf gluehenden Kohlen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Phillip Margolin
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Entscheidung geführt.
    Erstens gibt es keine Beweise, die Mr. Harmon mit den anderen Morden in Verbindung bringen. Zweitens gibt es substantielle Unterschiede zwischen dem Mord an Miss Whiley und den anderen Morden. Die anderen Frauen wurden sexuell miss braucht, und Blutuntersuchungen haben ergeben, dass sich Kokain in ihrem Körper befand, wogegen das Blut von Miss Whiley keine Spur von Kokain enthielt und die Autopsie keinen Anhalt für eine sexuelle Belästigung gezeigt hat...«
    »Euer Ehren«, unterbrach Becky, »der Wishing Well Park ist ein öffentlicher Ort. Wir glauben, dass Mr. Harmon von anderen Leuten im Park vertrieben wurde, ehe er mit Miss Whiley Sex haben konnte.«
    »Ihre Theorie mag richtig sein, aber ich muss meine Entscheidungen auf der Grundlage von Tatsachenbeweisen treffen.« »Da ist noch das Beil«, machte Becky O'Shay geltend. »Das Werkzeug ist das Markenzeichen dieses Mörders. Und es ist sehr ungewöhnlich.“
    »Nicht in einer landwirtschaftlichen Gemeinde, Miss O'Shay. Wenn Sie nicht etwas mehr vorweisen können, habe ich keine andere Wahl, als Ihnen zu untersagen, das Thema der anderen Morde aufzugreifen. Das Einbringen dieser Beweismaterialien würde zu Spekulationen von Seiten der Jury führen und Mr. Harmon um einen fairen Prozess bringen.«
    Die Entscheidung des Richters riss Peter aus seiner Niedergeschlagenheit. Das Einbringen der Berichte über die Fensterguckerei und die Pornohefte machte ihm Sorgen, aber er hatte Todesängste davor gehabt, dass Richter Kuffel Beweismaterialien zu den anderen Morden zulassen könnte. Hätte der Richter Becky argumentieren lassen, Gary sei ein Serienmörder, hätte Peter keine Chance gehabt, einen Freispruch zu erzielen.
    »Haben Sie einen Bericht über Kevin Booths Zustand?« fragte der Richter. Peter beugte sich vor. Wenn Booth noch zu krank war, um aussagen zu können, wäre der Tag für Peter gerettet. »Ich habe heute Morgen mit Mr. Booths Chirurgen gesprochen«, antwortete Miss O'Shay, während sie in ihren Notizen blätterte. »Dr. Farber sagt, dass Mr. Booth nicht nach Whitaker transportiert werden kann, ohne dass der Erfolg der Hauttransplantationen gefährdet würde. Aber Mr. Booths Stoffwechsel hat sich stabilisiert. Das Fieber ist gefallen, er nimmt zu, und er benötigt weniger Schmerzmittel, wodurch er bei klarerem Bewusstsein ist. Nach Ansicht des Arztes wird Mr. Booth ab Montag in der Lage sein, in seinem Krankenhauszimmer in Portland auszusagen. Dr. Farber ist bereit, weitere Hauttransplantationen zu verschieben, damit der Prozess nicht verzögert wird. Ich habe vor, Mr. Booth in Portland zu vernehmen, wenn das Gericht einverstanden ist.« »Ich erhebe Einspruch, Euer Ehren«, sagte Peter.
    »Wie lauten Ihre Gründe, Mr. Haie?«
    »Booths Aussage ist für die Anklage von grundlegender Bedeutung. Wenn die Jury ihn in einem Krankenhauszimmer zu sehen bekommt, wird ein Mitleidseffekt erzielt. Booth hat entsetzliche Verbrennungen erlitten. Da werde ich wie ein Menschenfresser wirken, wenn ich ihn ins Gebet nehme. Und wie soll ich wirksam ein Kreuzverhör vornehmen? Was geschieht mit Mr. Harmons Recht auf Gegenüberstellung, wenn Dr. Far ber sagt, ich solle Booth nicht aufregen? Und er steht unter Schmerzmitteln. Sicherlich ist er ruhiggestellt. Das bedeutet, dass die Jury nicht zu sehen bekommt, wie er normalerweise auf Fragen reagieren würde.«
    »Ihre Bedenken sind stichhaltig, Mr. Haie, aber mir scheinen sie auch sehr theoretisch. Möglicherweise können Sie den Zeugen energisch verhören, ohne dass dabei irgendwelche medizinischen Probleme auftauchen. Mit dem Problem einer Gegenüberstellung befassen wir uns dann, wenn der Arzt Ihnen Beschränkungen auferlegen will. Natürlich könnte das Ganze auf einen Verfahrensfehler hinauslaufen, oder Mr. Booths Aussage könnte gestrichen werden, wenn Sie Booth aus medizinischen Gründen nicht vernehmen dürfen, doch das ist ein Risiko, das die Staatsanwaltschaft zu tragen hat.
    Nun zum Punkt Voreingenommenheit, die durch Booths Verletzungen und das Krankenhaus als Vernehmungsort ausgel öst werden könnte: Ich werde die Geschworenen instruieren, dass ihre Entscheidung keinesfalls von Mitleid bestimmt werden darf, da Booths Erscheinung eventuell Mitleid erregen könnte. Ich werde eine Juryinstruktion in diesem Sinne aufsetzen, die ich Ihnen heute Abend zur Überprüfung gebe. Lassen Sie mich bis morgen früh vor Sitzungsbeginn wissen, ob Sie irgendwelche Änderungen wünschen. Dies

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