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Auf Inseln (German Edition)

Auf Inseln (German Edition)

Titel: Auf Inseln (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marcel von Treppen
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„Vor wem flüchtest du?“, fragte sie zurück, unschuldig. „Vor Gott und seinen Schergen“ - „Aber wieso flüchtest du vor meinem Vater?“ Da sah ich, dass sie einen großen Busen hatte. Der freizügige Ausschnitt des Kleides zeigte viel von seiner Fülle. Ich fragte sie nach ihrem Namen, aber sie wiederholte nur, dass sie Gottes Tochter sei, hier hin gekommen, um sich der Erde hinzugeben. Ich verstand die Bedeutung nicht, war erregt und fragte sie, ob ich sie küssen dürfte. Sie antwortete nicht und ich drückte ihr einen Kuss auf den Mund, den sie mehr oder weniger regungslos über sich ergehen ließ. Ich dachte über den Frevel nach, Gottes Tochter zu vergewaltigen. Die ewige Verdammnis wäre mir sicher. Vermutlich war dieses Geschöpf auf die Erde gekommen, um die Menschheit zu erlösen. Und wie machte sie dies? Sie ließ sich tausendfach vergewaltigen – eine andere Methode als sich kreuzigen zu lassen. Ich sagte ihr, dass ich ihren Vater hasste und sie antwortete mir mit Zärtlichkeiten. „Er wird uns zwar verfolgen, aber eigentlich existiert er gar nicht. Seine Schergen sind aber real.“ Sie hörte mir ungläubig zu. „Er existiert nicht und hat nie existiert.“ Statt über ihren Vater zu diskutieren, zog sie ihr Kleid aus, entblößte ihre Brust. Der Rest wurde noch durch göttliche Unterwäsche verhüllt. „Dein Vater wird dies nicht mögen.“ Ich bekam eine unbändige Lust mit ihr ein Kind zu zeugen. Ich wäre dann immerhin mit Gott verwandt. Neben solchen profanen Gedanken hatte ich große Sehnsucht mit ihr zu verschmelzen. Ihre grünen Augen sagten mir, dass sie wusste, was ich wünschte. Sie entkleidete mich und tat mit mir das, was sonst Gott nur mit ihr tat. Während Wellen der Hitze und Erregung aus der Beckengegend kommend durch meinen ganzen Körper fuhren, schrie ich immer: „Er existiert nicht; er existiert nicht“, aber sie lächelte nur und mir blieb nichts anderes übrig, in ihren göttlichen Augen zu ertrinken, oder in einen anderen Traum zu tauchen...                                                          
     
     
    Sie blieb an meiner Seite. Nach dem Liebesakt zogen wir Hand in Hand in Richtung Tal. Die Stadt hatte eine hübsche Kathedrale, die von hier oben gut erkennbar war. Ich wurde mir darüber klar, dass ich teilweise mein Gedächtnis verloren hatte. Geschichte, meine Geschichte drang in mein Bewusstsein. Es formte sich eine Chronologie, die in einem Raumschiff endete. Wo war die St. John? Ich schaute gegen den Himmel, der mir zunehmend grüner erschien. Die Sonne blähte sich auf. Aus ihr schienen geflügelte Drachenwesen zu kommen, die aber offensichtlich keine Notiz von uns nahmen, flogen über der Stadt, hin zu einem unbekannten Ziel. Stand ich unter dem Schutz der Namenlosen – Gottes Tochter -, die mich nicht nur körperlich beglückt hatte, sondern womöglich auch die Kräfte des Bösen von mir fernhielt. Von da an nannte ich sie Gloria. Ich fragte sie, ob sie wüsste, wo wir wären. „Nicht auf der Erde“, sagte sie. Welche Erde meinte sie?. Neuerde mit seinen Inseln New Avignon und New Havanna? „Dies ist das Reich des Bösen. Ich bin gekommen, es zu vernichten. Im Namen meines Vaters“ - „Aber dort unten ist eine Kirche, eine Kathedrale, in der man deinen Vater preist.“ Fast automatisch wollte ich hinzufügen. „Und seinen Sohn auch!“, unterdrückte diese Bemerkung, weil ich sie nicht erzürnen wollte. Ihr Bruder blieb besser unerwähnt. „Sind wir nicht in New Avignon?“ - „Hier ist das, was nicht meines Vaters ist. Ich werde es vernichten.“ Und in ihrer Hand war ein Schwert mit einer Feuerklinge. Diese Vision verschwand allerdings sehr schnell wieder. „New Avignon ist sehr weit weg, sehr weit weg“, sagte sie. „Und das da unten?“ - „Ist eine Chimäre, ein Schlangennest. Dort vegetiert die Brut des Bösen.“ Sie fing an zu weinen und ich bekam den Eindruck, ein kleines Mädchen vor mir zu haben. Vermutlich war Gloria unheilbar krank. Aber was war ich? Ich hatte keine plausible Erklärung für mein Hiersein, ebenso wenig für ihrs. Ich konnte mich nicht erinnern, wann ich sie getroffen hatte. Gottes Tochter kauerte im Gras, heulte und Tränen flossen, kein Wunder, dass die Landschaft um uns herum so grün war. Die Sonne vergrößerte sich zunehmend. Wie eine Orange stand sie im Himmel, und wenn man in sie hineinschaute, verhieß dies nichts Gutes. „Ich bin gekommen, mich

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