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Auf Inseln (German Edition)

Auf Inseln (German Edition)

Titel: Auf Inseln (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marcel von Treppen
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ungleich größer. Sie grüßten mich und Gloria und luden uns ein, ihnen zu folgen; dabei waren ihre Stimmen direkt in meinem Kopf. Ob Gloria sie auch hörte? „Seit ihr die Herren von Aurelia? Wie bin ich hierher gekommen? Wie wirklich ist dieses Zwischenreich?“ Sie antworteten, dass ich Gelegenheit bekäme zu verstehen. Gloria blieb friedlich, ließ ihr Kleid zurück und begleitete uns. Es war ein wirklich schönes Prinzessinnenkleid.
     
     
     
    Wir begleiteten die vier Wesen in ihre Stadt. Ich machte mir bewusst, dass wir die Außerirdischen waren, zumindest aus ihrer Perspektive musste diese Welt für sie irdisch sein. Ich war stumm, gebannt von dem, was mich erwarten würde, und die Gottestochter war ebenso still. Im Moment der Gefahr würde ich sie bitten, mir mit ihrer Wunderkraft aus der Patsche zu helfen. Die künstliche Umgebung war sehr befremdlich. Es mochte sich um Gebäude handeln, errichtet aus einem mir unbekannten Material. Sie hatten eine Art Fenster, waren in den verschiedensten Farben und einige von ihnen waren recht groß. Vereinzelt sah man Pelzwesen auf den Wegen, die von uns keine Notiz nahmen. Die Ränder der Wege waren teilweise mit fremdartigen Bäumen bepflanzt. Man schien hier eine Art Vorliebe für Gartenarchitektur zu haben, denn die Objekte, die Gebäude in den verschiedensten geometrischen Formen waren von Pflanzenzeugs umgeben, sehr aufgeräumt, sehr gepflegt, sehr exotische Pflanzen für mich und alles in allem hatte ich den Eindruck, dass die Pelzwesen einen ausgeprägten Sinn für Ästhetik hatten. Irgendwelche Fahrzeuge konnte ich nirgends entdecken. Wir gingen, nicht all zu schnell, auf ein größeres Ellipsoid zu, dass ebenso gut ein Raumschiff hätte sein können. Die Farbe der Außenhülle war gelbgrün. Wie von Geisterhand öffnete sich eine Tür und wir traten in eine kleinere Halle. Gott sei Dank war die Deckenhöhe kein Problem, sie betrug gut vier Meter, sehr hoch für die kleinen Wesen. Da waren sie alle, die Besatzung von der St. John, die an einem niedrigen Tisch saßen und offensichtlich mit den Aurelianern diskutierten. Nur Paul saß abseits, an etwas, was sich bei näherem Betrachten als Gotisch erwies. Er spielte tatsächlich mit einem Aurelianer eine Partie Go, führte die schwarzen Steine, was bedeuten musste, dass er als der schwächere Spieler galt. Bevor wir uns an den großen Tisch begaben, zeigte mir einer der Vier mein Quartier, das ich offensichtlich und unausgesprochen mit Gloria teilen sollte. Die beiden Betten waren für mich etwas kurz geraten. Das Mobiliar schien aus seltsamer Plastik zu sein. Wieder fiel mir auf, dass der Gestalter dieses Raums eine Freude für Farben haben musste. Zum ersten Mal, seit dem ich mir dieser neuen Welt bewusst war, rauchte ich eine Zigarette, die den Eindruck verstärkte, dass dies alles durchaus wirklich war. Ich bot ihr auch eine an, aber sie lehnte ab. Offenbar kannte sie gar keine Zigaretten. Ich sagte dem Aurelianer, dass mir der Sinn nach einem alkoholischen Getränk stände. Offensichtlich verstand er mich, denn er holte aus einem Kühlschrank, der sich in einer Wand befand, eine Flasche mit orangefarbener Flüssigkeit, irgendwoher drei Gläser und goss uns ein. „Prost“, tönte es in meinem Kopf, „Prost“ wiederholte ich und stieß mit den beiden an. Gottes Tochter machte einen verdutzten Gesichtsausdruck, als sie den ersten Schluck genommen hatte. Vielleicht kannte sie keinen Alkohol. Das Getränk schmeckte angenehm süß, nach irgendwelchen Früchten und ich schätzte seinen Alkoholgehalt auf etwa zwanzig Prozent. Nachdem wir unsere Gläser geleert hatten, forderte uns der Aurelianer auf, mit an den großen Tisch zu kommen. Ich hatte Bedenken, wegen Glorias Nacktheit, aber sie bestand darauf, mitzukommen. Ich sah mir ihre schweren Brüste an, die Inkarnation meiner schwülstigen Messdienerinnenträume, widersprach ihr nicht. Als wir und der Aurelianer uns an den großen Tisch setzten, der irgendein regelmäßiges N-eck darstellte, ging das Gezeter der Priester los. „Was macht diese Hure an diesem Tisch. Wer ist diese Person?“ Es war der Captain, der diese Frage stellte. Ich antwortete frech: „Das ist Gottes Tochter“ Eine Art Gelächter erklang in meinem Hirn und einige Aurelianer machten tatsächlich Anstalten, als ob sie lachten. Es war ja schon eine Art Frevel, dass Gloria kein Kopftuch trug, sie aber war bis auf ihre Unterhose nackt. Sie wiederholte, dass sie Gottes Tochter sei,

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