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Auf Inseln (German Edition)

Auf Inseln (German Edition)

Titel: Auf Inseln (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marcel von Treppen
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geführt hatte. Paul machte den Einwand, dass dies vielleicht jede schaffen würde, wenn man sich mit einer mehr als eine Woche einließ. Das war gut möglich, die Mädels sahen alle aus wie handverlesen und konnten alle treue - braune oder blaue - Augen machen. Dies konnte meine kleine Besessenheit auf Paola zu treffen nicht mindern. Selbstverständlich gab es hier auch Spaß ohne Paola, ich war sieben Jahre älter, hatte den geeigneten Panzer, um mit vergleichsweise geringfügigen Investitionen meines Gefühlsleben den Menschen zu begegnen. Ich suchte nur noch das oberflächliche Vergnügen, hatte einen emotional distanzierten Kontakt zu allem und jedem, insbesondere zu Gott, der sehr weit weg sein musste, wenn er überhaupt existierte. Es gab aber immer Momente, nüchtern oder nicht, in der ich eine gewisse Tiefe verspürte, die mich immer wieder verunsicherte. Ich war ein Mensch, der es gelernt hatte, mit den nötigen Kompromissen zu leben. Wir wollten uns hier vergnügen. Einen besseren Kompromiss hätte man nicht finden können. Paul drängte auf Aufbruch. Wir waren noch vergleichsweise nüchtern und eins war sicher, nüchtern wollten wir den Tag nicht beenden. Obgleich das Doppelbett für unsere Wünsche etwas zu klein geraten war, wollten wir unser Zimmer dann später zu viert betreten. Wir hatten gegenseitig jede Scham verloren, so wie das bei Freunden schnell geschehen konnte. Wir konnten uns eine Frau teilen, uns mit zwei Frauen gemeinsam vergnügen, obgleich ich es vorgezogen hätte, wenn jeder von uns seine passende Freundin fände, um mit ihnen gemeinsam den Urlaub zu verbringen. Die Temperatur war angenehm warm und einladend, um den Abend zu beginnen. An der Rezeption wollte ich wissen, ob es Vermittlungen gäbe, die Partnerschaften für einen ganzen Urlaub vermitteln würden. Die Frau an der Rezeption zeigte uns einen aktuellen Katalog mit jungen Damen, die alle zu haben waren. Paola war nicht darunter. Es wurde schnell klar, dass wir nicht das nötige Geld hatten, um uns eine zehntägige Partnerschaft – wenn man das so nennen durfte – leisten zu können. Es gab Angebote für fünf oder drei Tage, für die wir uns aber nicht direkt entscheiden wollten. Wir machten unseren ersten Spaziergang auf der Strandpromenade. Ich liebte das Meer und die Palmen und dieses unheimlich-romantische Licht von Helena. Ich konnte es nicht lassen, meine Hose hoch zu krempeln und mit meinen Schuhen in der Hand, durchs flache Wasser zu staksen, den Wellen ein wenig ausweichend. Paul unterhielt sich inzwischen mit einer jungen Frau, die ihm vermutlich irgendwelche Angebote machte. So weit ich sehen konnte, handelte es sich nicht um Paola. Er versuchte ihr offensichtlich klar zu machen, dass er ohne mich nichts entscheiden konnte und sie, nicht ganz geschäftsuntüchtig, winkte mich herbei. Sie stellte sich mir als Pamela vor, war recht vollbusig und von ihrem Aussehen natürlich eine Wucht und machte ein Angebot für eine Menage a Trois, das jedenfalls deutlich unter dem lag, was uns die Hotelvermittlung anbieten konnte. Ich für meinen Teil war noch nicht besoffen genug, um auf ihr Angebot einzugehen, tätschelte geil und untersuchend an ihr herum, bekam einen Kuss und machte dann ganz dringend den Vorschlag, in eine Bar zu gehen, um alles Weitere zu besprechen. Die nächste Terrassenbar, das Chica, fand sich schnell. Dort gab es schon eine angeschickerte Runde, die sich mit ihren Frauen amüsierten. Wir setzten uns an einen gesonderten Tisch, und Paul bestellte für uns drei starke Cocktails. Etwas nervös rauchte ich eine Zigarette. Für den ersten Cocktail ließ ich mir wenig Zeit, um möglichst schnell in die Verhandlung mit Pamela eintreten zu können, die uns hin und wieder süße Unverschämtheiten ins Ohr flüsterte und deren Hände erste Kontakte mit unseren Hosen machte. Ein Grund mehr, möglichst schnell weitere Cocktails zu trinken. Ich wollte mich noch nicht für den ganzen Urlaub festlegen, weil ich auch nicht genau wusste, inwieweit wir damit klarkamen, die ganze Zeit über eine Frau zu teilen. Pamela war eine angenehme Person. Paul und ich konnten nicht anders als die Verhältnisse von New Avignon zu schildern, angefangen damit, dass die Frauen dort ihr Haar nicht of fen zeigen durften. Paul strich ihr öfters durchs Haar und zeigte schon erste Anzeichen eines Liebeskranken.
     
    Es wurde zu einem der Abende, die ich nie vergessen würde. Pamela war die vierte Frau, die wir gemeinsam hatten, was für

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