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Auf keinen Fall Liebe

Auf keinen Fall Liebe

Titel: Auf keinen Fall Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marina Schuster
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die knappe Antwort.
    »Sicher, wir haben Sprechstunde. Aber es ist momentan ein Patient bei ihm«, erklärte Faith geduldig. »Solange Sie warten, kann ich ja schon mal Ihre Daten aufnehmen.«
    Sie öffnete die Eingabemaske für die Anlage neuer Patienten, doch im gleichen Moment schüttelte die Schwarzhaarige den Kopf.
    »Das wird nicht nötig sein«, sagte sie kühl. »Es ist ein privater Besuch.«
    »Oh.« Faith schluckte. »Ja dann … also …«, stotterte sie irritiert.
    Die extravagant gekleidete Frau spazierte auf Lucians Schreibtisch zu, und setzte sich wie selbstverständlich auf den Stuhl dahinter. »Ich werde hier auf ihn warten, wenn es Ihnen recht ist.«
    Ihr Ton ließ erkennen, dass es ihr egal war, ob Faith damit einverstanden sein würde oder nicht, und so wandte Faith sich mit einem unbehaglichen Gefühl wieder ihrem PC zu.
    Während sie versuchte, sich auf die Rechnungen zu konzentrieren, spürte sie, dass die Schwarzhaarige sie beobachtete, und nervös klapperte sie auf der Tastatur herum.
    Schließlich hörte sie, wie Lucian sich von seinem Patienten verabschiedete. Sie stand auf und ging hinaus, steckte den Kopf in die Tür zum Sprechzimmer.
    »Lucian, da ist …«
    Weiter kam sie nicht, denn im gleichen Moment wurde sie beiseite gedrängt und die Frau schob sich an ihr vorbei in den Raum.
    »Hallo Lucian, lange nicht gesehen.«
    Lucians Sonnenbräune verwandelte sich schlagartig in eine geisterhafte Blässe.
    »Alice«, presste er hervor, »Was willst du hier?«
    Sie warf einen provozierenden Blick auf Faith. »Ich denke, das sollten wir zwei alleine besprechen.«
    Im gleichen Augenblick ging die Haustür auf, und ohne sich umzudrehen, wusste Faith, dass es Emily war.
    Sie sah, wie Lucian zusammenzuckte, bemerkte die hilflose Bitte in seinen Augen.
    »Ich mache inzwischen das Essen«, sagte sie rasch und zog hastig die Tür hinter sich zu.
    »Faith«, begrüßte Emily sie wie immer überschwänglich, und schnell legte sie einen Finger auf die Lippen.
    »Pst, dein Dad hat noch einen Patienten und wir dürfen nicht so laut sein«, flüsterte sie und zog Emily vom Sprechzimmer weg. »Komm, wir gehen in die Küche und kochen das Mittagessen.«
    Sorgfältig schloss sie die Küchentür und begann dann geistesabwesend mit der Zubereitung eines Makkaroniauflaufs.
    Mit ihren Gedanken war sie bei Lucian, sah sein blasses, erschrockenes Gesicht vor sich, und wünschte, sie könnte jetzt an seiner Seite sein.

42
    S chweigend schaute Alice sich im Untersuchungszimmer um.
    »Ziemlich spießige Bude, die du dir hier ausgesucht hast«, kommentierte sie naserümpfend. »Im Vergleich zu früher bist du ganz schön tief gesunken. Der einzige Lichtblick ist deine Tippse da draußen – das ist doch Faith Havering, die Schauspielerin, oder? Hast du was mit ihr?«
    »Das geht dich überhaupt nichts an«, erwiderte er kalt, »Komm zur Sache und dann verschwinde.«
    »Warum denn gleich so aggressiv? Habe ich etwa einen wunden Punkt getroffen?«, lächelte sie spöttisch. »Aber okay, machen wir es kurz und schmerzlos. Ich will Emily abholen.«
    Sein Gesicht wurde noch eine Spur weißer. »Vergiss es«, presste er heftig heraus. »Nur über meine Leiche.«
    Geziert setzte Alice sich auf den Stuhl vor dem Schreibtisch.
    »Jetzt werd nicht dramatisch. Sie ist gerademal ein paar Wochen bei dir, du wirst mir doch nicht erzählen wollen, dass sie dir in der kurzen Zeit so sehr ans Herz gewachsen ist.«
    Schockiert starrte er sie an. »Was bist du nur für ein Mensch? Ist dir eigentlich klar, was du Emily antust?«
    »Was tue ich ihr denn Schlimmes an?«, erklärte Alice achselzuckend. »Es wird ihr bei mir auf jeden Fall besser gehen als in diesem Hinterwäldlerkaff und dieser schäbigen Bude. Was kannst du ihr hier schon groß bieten?«
    »Ich werde nicht mit dir darüber diskutieren. Emily bleibt bei mir, und fertig.«
    Gelangweilt betrachtete die Schwarzhaarige ihre perfekt manikürten Fingernägel.
    »Vergiss nicht, dass ich das Sorgerecht habe. Dein Name steht nirgendwo in den Papieren, immerhin hast du dich fast sieben Jahre nicht im Geringsten um deine Tochter gekümmert.«
    Lucian ballte die Fäuste. »Du bist das Allerletzte«, stieß er zornig hervor. »Damit kommst du nicht durch. Ich werde vor Gericht gehen.«
    »Ach Lucian«, sagte sie milde. »Mach dir doch nicht unnötig das Leben schwer. Glaubst du ernsthaft, du hättest auch nur den Hauch einer Chance? Du musst ja erstmal beweisen, dass du überhaupt der

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