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Auf keinen Fall Liebe

Auf keinen Fall Liebe

Titel: Auf keinen Fall Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marina Schuster
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die Bühne ist«, murmelte Maddison, während sie zum Ausgang liefen.
    Da es bereits später Nachmittag war, beschlossen sie spontan, zum Abendessen in ein Restaurant zu gehen. Anschließend verabschiedeten sie sich von Kian und fuhren wieder zu Maddisons Wohnung.
    Faith brachte Emily ins Bett, und danach saßen sie noch eine Weile zu dritt im Wohnzimmer, tranken ein Glas Wein und unterhielten sich über die Verhandlung.
    Gegen dreiundzwanzig Uhr lagen sie im Bett, und nachdem Lucian das Licht gelöscht hatte, kuschelte er sich trostsuchend in Faiths Arme. Schweigend hielt sie ihn fest, streichelte ihn liebevoll, bis er eingeschlafen war.

47
    D a Emilys Anwesenheit nicht mehr erforderlich war, brachten sie sie am nächsten Morgen bei Kian vorbei und fuhren dann zum Gericht.
    In der Ecke neben dem Richterpult waren ein Fernseher und ein Videogerät aufgebaut worden, und nachdem der Richter sie begrüßt hatte, wurde die Aufzeichnung von dem Gespräch mit Emily gestartet.
    »Ich möchte Ihnen ein paar Ausschnitte zeigen, um zu verdeutlichen, worauf sich meine Entscheidung begründet«, erklärte der Richter, und seine Stimme klang ziemlich unfreundlich.
    Nach kurzem Flackern begann der Film, Emily saß an einem Tisch und malte, die Verfahrenspflegerin saß ihr gegenüber und sah ihr zu.
    »Das ist ein schönes Bild, kannst du mir sagen, was das darauf alles ist?«, fragte sie Emily freundlich.
    »Das sind mein Dad und Faith und ich, wir wohnen da in dem Haus«, erzählte Emily, »und das da sind Tante Polly und Tante Molly. Und das ist mein Kaninchen.«
    »Ui, du hast sogar ein Kaninchen, das ist ja toll. Wie heißt es denn?«
    »Snoopy.«
    »Ein prima Name. Und das Haus ist auch sehr schön, lebst du gerne dort?«
    Emily nickte. »Ja. Ich habe ein eigenes Zimmer, das hat früher mal Faith gehört, doch sie hat es mir geschenkt.«
    »Das ist wirklich sehr nett von ihr. Faith ist die neue Frau von deinem Dad, oder?«
    »Ja«, bestätigte Emily und fügte begeistert hinzu: »Sie ist richtig toll, sie war mal Schauspielerin. Aber jetzt kümmert sie sich um meinen Dad und mich, sie spielt mit mir und ich darf ihr immer beim Kuchenbacken helfen.« Bevor die Frau eine weitere Frage stellen konnte, nahm Emily einen Stift und malte ein großes Herz um die drei Figuren, die sie, ihren Vater und Faith darstellten. »Wir haben uns alle drei sehr lieb, wir sind eine Familie«, erklärte sie mit kindlichem Ernst.
    Faith schluckte, sie sah kurz zu Lucian, der ebenfalls in ihre Richtung schaute, und sekundenlang glitt ein Lächeln über sein Gesicht.
    »Wo ist denn deine Mom?«, fragte die Frau jetzt weiter, »Sie ist ja gar nicht mit auf dem Bild.«
    »Sie gehört nicht dazu«, betonte Emily ungeniert.
    »Magst du mir vielleicht auch eine Zeichnung von ihr machen?«
    »Na gut«, seufzte Emily und griff zu den Stiften.
    Der Richter nahm die Fernbedienung und spulte ein Stück vor.
    »Das ist also deine Mom«, stellte die Verfahrenspflegerin fest, als Emily ihr das Bild zeigte. »Und sie wohnt dort in dem Haus?«
    »Das ist kein Haus, das ist ein Hotel. Wir haben immer in Hotels gewohnt«, erläuterte Emily, »Aber das war doof, ich hatte nie ein eigenes Zimmer, und ich hatte nie Freunde zum Spielen. Jetzt habe ich Olivia und Sophie und Evie und noch ein paar andere.«
    »Ja, Freunde sind sehr wichtig«, lächelte die Frau. »Und wer sind die Leute da neben deiner Mom? Sind das auch Freunde?«
    Emily schüttelte den Kopf. »Nein, das sind Moms Männer.« Sie zählte mehrere Namen auf und tippte dabei jeweils auf das Blatt.
    »Du meinst, das sind Freunde von deiner Mom?«
    »Ja. Aber die haben sich dauernd geküsst, und dann hat Mom mich immer aus dem Zimmer geschickt. Die meisten waren ganz nett zu mir, und Mom hat mir jedes Mal versprochen, dass ich einen Dad bekommen werde. Ich habe mir einen Dad gewünscht, doch ich glaube, ich war nicht brav genug, denn keiner wollte bleiben und mein Dad sein.«
    »Sicher hast du deinen richtigen Dad ab und zu besucht, oder er dich?«, fragte die Frau mitfühlend.
    »Nein, Mom hat mir immer gesagt, ich habe keinen Dad.«
    Fassungslos starrte Faith auf den Bildschirm und ihr stiegen Tränen in die Augen. Jetzt begriff sie, warum Emily so verstört gewesen war, und weshalb sie sich anfangs so gegen Lucian gesträubt hatte.
    Maddison war genauso schockiert, und Lucian sah aus, als wolle er jede Sekunde über den Tisch springen und sich auf Alice stürzen. Er war kreidebleich, und Faith sah, dass es

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