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auf Safari

auf Safari

Titel: auf Safari Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dorothy Gilman
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sich, immer noch lächelnd, dem Büfett zu und stellte sich an.
     
    Mit dem Erscheinen von Mr. McIntosh waren die Teilnehmer der Safari jetzt vollständig versammelt, und Mrs. Pollifax fragte sich nicht zum erstenmal, wer von ihnen nun ein Mörder sein mochte – ein unangenehmer Gedanke. Keinen von ihnen konnte sie sich mit einer Pistole in der Tasche in einer Menschenmenge vorstellen: wie er wartete, feuerte und verschwand. Keiner von ihnen schien einer solchen Gewalttat fähig.
     
    Cyrus Reed würde bestimmt auffallen, dachte sie mit einem amüsierten Blick auf die große Gestalt, die sich über die Suppenterrine beugte. Möglich, daß Mr. Kleiber ohne seinen Ziegenbart unscheinbar genug aussah. Auch möglich, daß Tom Henry überhaupt kein Doktor war; McIntosh, fand sie, konnte ohne weiteres in einer Menge verschwinden – wie eben jetzt. Steeves sah dazu zu charakteristisch aus, aber aus seinem Büchern wußte sie, daß er ein Meister der Maske war.
     
    Wenn aber Carstairs recht hatte, dann trug einer von ihnen eine teuflisch geschickte Maske. Und dann fiel ihr Carstairs Telefonanruf am Abend vor ihrer Abreise von New Jersey wieder ein. Sie hatte ihm versichert, ihr Paß sei wieder in ihrer Hand, und Bishop habe ihr die Wichtigkeit der Schnappschüsse erklärt. Dann hatte sie ihm die Frage gestellt, an die sich nicht ohne eine gewisse Erbitterung denken konnte. „Ich weiß ja“, hatte sie zu ihm gesagt, „daß wir in einer verrückten Welt leben, aber erklären Sie mir bitte, warum ein Mörder auf Safari gehen sollte.“
     
    „Um jemanden zu treffen, nehme ich an“, hatte Carstairs amüsiert geantwortet. „Vielleicht um den nächsten Mord zu planen oder um die Bezahlung für den letzten entgegenzunehmen.
    Bestimmt nicht zum Vergnügen.“
     
    Wenn das stimmte – und Carstairs’ Vermutungen erwiesen sich fast immer als richtig -, dann trugen auf dieser Safari zwei Menschen eine Maske. Und gelegentlich mußten sie sich zu einem kleinen Plausch absondern. Wenn sie es sehr behutsam, sehr diskret anstellte, konnte sie vielleicht hier und da ein wenig lauschen…
     
    Natürlich hatte Carstairs ihr klargemacht, daß sie nur Fotos knipsen sollte, und sie hatte die Absicht, diesen Auftrag tadellos zu erledigen. Aber es erschien ihr eigentlich als eine unglaubliche Verschwendung, wenn sie nicht gleichzeitig ein wenig spionierte.
    Schließlich mußte doch der Steuerzahler ihre Safari bezahlen, dachte sie tugendhaft, und Verschwendung war ihr nun einmal ein Greuel.
     
    Außerdem, überlegte sie weiter und ließ jeden Anspruch auf Tugendhaftigkeit fallen, außerdem wäre es doch zu schön, Carstairs damit zu überraschen, daß sie Aristoteles dingfest gemacht hatte.
     

6
    Offiziell begann die Safari am kommenden Morgen. Vor der Abfahrt zum Safaridorf Kafwala sollte eine Farm stromaufwärts stattfinden.
    Dort würde man wilde Tiere beobachten können. Mrs. Pollifax kam rechtzeitig zum Frühstück, war aber nicht recht ausgeruht; denn es war kaum sieben Uhr, und sie hatte nicht ungestört schlafen können.
    Die Wände ihrer Hütte raschelten die ganze Nacht, sicherlich verursacht durch ein kleines Tier. Dann hatte sie laute Tierschreie, Pfeifen und tapsende Schritte geweckt. Es waren Früchte vom Baum neben ihrer Hütte gefallen, und die Schilfwände hatten wieder zu rascheln begonnen.
     
    Beim Frühstück erklärte ihr Julian, die Tiere liefen nachts frei durchs Gelände. Man habe ein Flußpferd gehört, und die Riedantilopen, die die Sicherheit des Lagers liebten, gäben leise Pfeiftöne von sich. Dann war es ganz gut, fand sie, daß sie das nicht gewußt hatte, sonst hätte sie vielleicht überhaupt nicht einschlafen können.
     
    „Jetzt möchte ich Ihnen Crispin vorstellen“, sagte Julian, als sie vom Frühstück aufstanden. „Ich bleibe im Lager, um die letzten Vorbereitungen für Ihren Ausflug heute nachmittag zu treffen, und Crispin bringt Sie zu den wilden Tieren. Er ist der stellvertretende Safarileiter.“
     
    Crispin trug keine Uniform und sah in seinem geblümten Hemd, dunkler Hose und Turnschuhen einem eifrigen Schulbuben ähnlich.
    Er hatte ein schmales Gesicht und helle, aufmerksam blickende Augen. Er schien stolz darauf zu sein, sie führen zu dürfen. Mrs.
    Pollifax fand das reizend.
     
    John Steeves sagte: „Crispin klingt englischer als Julian. Wie sind Ihre sambischen Namen?“
     
    „Meiner?“ Julian lachte. „Sie wollen sie alle auf einmal erfahren?
    Milimo simoko

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