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Titel: auf Safari Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dorothy Gilman
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gefährdet.
     
    „Mainza, pack alles ein bis auf diese Laterne.“
     
    Mainza nickte und begann die Schlafsäcke zusammenzurollen.
    „Während der Wagen beladen wird, setzten wir unser Gespräch fort“, sagte Simon zu Mrs. Pollifax und sah sie grimmig an. „Setzen Sie sich bitte, und Sie“, der deutete auf Cyrus, „Sie werden sich da drüben in die Ecke stellen, dort kann ich Sie im Auge behalten.“
     
    „Glaube ich nicht“, sagte Cyrus sanft. „Hab’ nicht die Absicht, mich einen Zentimeter vom Fleck zu rühren.“
     
    Simon starrte ihn lange an. „Sie wollen statt dessen lieber erschossen werden?“
     
    Cyrus zuckte die Achseln. „Nicht nötig, wissen Sie. Bin ja nur gekommen um den Damen Gesellschaft zu leisten. Ich bleib stehen, wo ich stehe und habe ein wachsames Auge – wie ein UN-Beobachter“, fügte er erklärend hinzu.
     
    Mochte es nun Cyrus’ Länge sein, seine Freundlichkeit oder seine Autorität, Simon wußte nicht, wie er mit ihm umgehen sollte. Er sah ihn haßerfüllt an und zog es vor, weiter keine Notiz mehr von ihm zu nehmen.
     
    „Wie ich schon sagte, sprechen wir weiter.“ Er mußte zurücktreten weil Mainza mit einem Arm voller Schlafsäcke an ihm vorbeiging. Dann setzte sich Simon auf die andere Kiste. „Jetzt werden Sie mir genau berichten, wie Sie diesen Mr. Farrell kennengelernt haben.“
     
    „Farrell?“ fragte Cyrus überrascht. „Also darum geht es?“
     
    „Ja, Farrell.“ Mrs. Pollifax nickte. Sie begann abermals ihre Geschichte zu erzählen, die sie fantasievoll ausschmückte.
     
    Simon enthielt sich jeder Bemerkung. Er holte die vier Fotos heraus und hielt sie nacheinander hoch. „Welcher?“ fragte er. Er fuhr fort: „Vielleicht hilft es Ihrem Gedächtnis, wenn ich Ihnen sage, daß Ihr Leben davon abhängt.“
     
    Mrs. Pollifax prüfte ein Foto nach dem anderen und achtete auf ihre Mimik, weil Simon sie genau beobachtete. Sie bemerkte, daß inzwischen jedes Foto mit einer Bleistiftnummer versehen worden war. Sicherlich war das eine Idee von Mrs. Lovecrat. „Ich kenne keinen dieser Männer“, sagte sie endlich.
     
    „Was dagegen, wenn ich sie sehe?“ fragte Cyrus. Nachdem er die Bilder betrachtet hatte, schüttelte er den Kopf. „Unmöglich“, sagte er einfach. „Von diesen Männern kann keiner je neben Mrs.
    Pollifax gewohnt haben.“
     
    „Ich darf vielleicht fragen, warum nicht?“ fragte Simon ironisch.
     
    „Schauen Sie sie doch an, und schauen Sie die Männer an.
    Hartgesottene Burschen. So jemand kann sie niemals gekannt haben. Keiner von denen“, sagte er überzeugt, „hat in seinem Leben je ein Seifenkistenauto gebaut.“
     
    Lieber, guter Freund, dachte Mrs. Pollifax und lächelte ihm zu, es gibt so vieles, was du über meine Freunde nicht weißt. Aber daß du mein Freund geworden bist, das ist sicher.
     
    Simon beugte sich über sie. „Ich glaube, Sie haben mich immer noch nicht verstanden. Wenn Sie stur bleiben, dann töten wir Sie ohne weiteres.“ Er schnippte mit den Fingern. „Und diesen Mann töten wir auch.“
     
    „Was heißt hier stur bleiben“, sagte Cyrus. „Warum sind Sie eigentlich so versessen darauf diesen Mr. Farrell von uns identifizieren zu lassen?“
     
    „Wir wollen wissen, welcher von diesen vier Männern es ist“, sagte er gereizt. „Ah, Mainza, der Landrover ist bereit?“
     
    „Alles drin, Simon.“
     
    „Dann gehen wir. Bring’ sie nach draußen, Mainza, ich bringe die Laterne und die Zeltplane. Und was Sie betrifft“, sagte er zu Mrs.
    Pollifax, „wir reden weiter. Sollten Sie aber bei mir nicht reden wollen, Sikota ist der Mann, bei dem jeder redet.“
     
    Sie kletterten in den Landrover. Anscheinend sollte Amy ihre Rolle als unschuldige Geisel weiterspielen, denn als Reuben sie aus der zweiten Hütte zum Wagen führte und sie zwischen Cyrus und Mrs. Pollifax auf den Rücksitz schob, waren ihre Hände noch gefesselt.
     
    Nur einmal sprach Amy. Sie wandte sich an Cyrus und sagte kühl: „Es war schrecklich lieb von Ihnen zu kommen, Cyrus, aber hoffentlich sind Sie sich darüber im klaren, daß wir beide jetzt Geiseln für Mrs. Pollifax sind. Uns werden sie zuerst töten um sie zum Sprechen zu bringen. Und ob Sie es glauben oder nicht, diese Frau wird kaum zögern uns zu opfern. Ihr ist alles egal.“
     
    Nachdem sie gestartet waren, verlor Mrs. Pollifax jedes Zeitgefühl. Nicht, daß der Wagen so schnell gefahren wäre, aber bei einer gleichbleibenden Geschwindigkeit von 25 Km

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