Auf Schokolade und ewig!
begannen. âMein Vater wird schon noch einlenken.â
âWird er das?â
âDa bin ich mir ganz sicherâ, erwiderte sie standhaft.
âUnd was ist, wenn nicht?â
âIch denke, darüber machen wir uns Gedanken, wenn es so weit ist.â
Selbst in der Dunkelheit bekam sie mit, dass Stephen sich versteifte. Abrupt löste er sich von ihr. Diesmal hatte sie den Test wohl nicht bestanden.
âStephen, was ist?â
âNichts. Es ist spät. Ich bringe dich nach Hause.â
Muriel malte sich aus, wie ihr Vater vorn auf der Veranda wartete und ihnen grimmig entgegensehen würde. âIch kann auch allein gehen.â
âSicher kannst du das. Ich bringe dich trotzdem bis in eure StraÃeâ, sagte er.
Als sie den Park verlieÃen, herrschte zwischen ihnen ein unangenehmes Schweigen, und Muriel fühlte sich nicht wohl in ihrer Haut, weil sie nicht wusste, wie sie die Kluft überbrücken sollte.
An der Kreuzung zu ihrer StraÃe blieb Stephen stehen. âAuf Wiedersehen, Muriel.â
âWir sehen uns morgen Abend am Fluss beim Feuerwerkâ, sagte sie.
Er nickte. Dann drehte er sich um und verschwand, ohne dass er ihr einen Gutenachtkuss gegeben hatte.
Muriel ging schweren Herzens den Rest des Weges zum Haus ihrer Eltern. Alles war so gut gelaufen, bis das Thema auf ihren Vater gekommen war. Daddy zerstörte ihr ganzes Leben.
Schon von Weitem entdeckte sie ihren Vater, der auf der vorderen Veranda wartete, genau so, wie sie befürchtet hatte. Grimmig sah er sie an, als sie die Stufe hinaufkam. âDu warst doch wieder mit diesem Kerl zusammen, obwohl ich es dir verboten hatte.â
âDaddy, ich bin kein kleines Mädchen mehr. Ich lasse mir von dir nicht vorschreiben, mit wem ich ausgeheâ, fuhr sie ihn an und marschierte ins Haus.
âMuriel!â
Sie ignorierte, wie frustriert er klang, und ging einfach weiter. Wieder schlug sie ihre Zimmertür wütend zu, doch diesmal kam niemand hinter ihr her, um mit ihr zu reden. Was auch gut so war. Sie wollte mit niemandem reden. Stattdessen lieà sie sich auf ihr Bett fallen und vergoss bittere Tränen. Das war doch alles nicht richtig. Sie hatte noch nie so mit ihrem Vater gestritten â, aber ihr Vater war auch noch nie so engstirnig und gemein gewesen.
Am nächsten Morgen, als sie in die Küche kam, sah sie, dass ihr Vater schon an dem Tisch mit der roten Resopalplatte saà und einen Kaffee trank. âBist du immer noch sauer auf mich?â, fragte er.
âJa.â Sie öffnete den Kühlschrank und holte einen Karton mit Eiern heraus. âMöchtest du ein Ei?â
âGernâ, erwiderte er, bemüht freundlich.
Sie briet ihm eins und machte gleichzeitig Toast. Danach machte sie eine weitere Scheibe Toast für ihre Mutter fertig, die sich morgens immer mit einer Scheibe Brot und Kaffee begnügte.
Als ihre Mutter in die Küche kam, saÃen Muriel und ihr Vater schweigend am Tisch und aÃen. âNa, ist das heute nicht ein herrlicher Tag für ein Picknick?â, sagte sie.
âIch komme nicht mit.â Das fehlte Muriel gerade noch, dass sie den ganzen Tag damit verbringen sollte, so zu tun, als wäre sie nicht wütend auf ihren Vater.
âNatürlich kommst du mitâ, erklärte ihre Mutter fürsorglich. âWir picknicken jedes Jahr mit den Greens. Ãberleg doch mal, wie enttäuscht Olivia wäre, wenn du nicht kommen würdest.â
âWie wäre es mit einem Waffenstillstand für heute?â, schlug ihr Vater vor.
Als wäre sie ein trotziges kleines Mädchen, das vor sich hinschmollte, weil man ihr ein Spielzeug vorenthielt? âDaddy, du begreifst es nicht. Das hier ist nicht irgendeine Laune, über die ich irgendwann hinweg sein werde. Ich bin verliebt. Stephen ist der Mann, mit dem ich den Rest meines Lebens verbringen möchte.â
Ihr Vater stellte seinen Kaffeebecher zur Seite und runzelte die Stirn. âMuriel.â
âDu hast ihm nicht mal eine Chance gegeben. Was wäre passiert, wenn Grandpa dir und Mom keine Chance gegeben hätte? Hat er dich anfangs gemocht? Wie gut hat es ihm gefallen, als er erfahren hat, dass du Mom heiraten und hierherziehen willst?â
Ihr Vater hob eine Hand. âOkay, dieser Punkt geht an dich. So, können wir jetzt den Tag genieÃen?â
Muriel lächelte ihn an. Sie hatte die Vorbehalte ihres Vaters überwunden,
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