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Auf sie mit Gebell: Bernie und Chet ermitteln - Roman (German Edition)

Auf sie mit Gebell: Bernie und Chet ermitteln - Roman (German Edition)

Titel: Auf sie mit Gebell: Bernie und Chet ermitteln - Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Spencer Quinn
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Drohung«, sagte Bernie. »Eher eine Gelegenheit.«
    »Ach ja?«, fragte der Sheriff.
    »Eine Gelegenheit«, erwiderte Bernie, »wie man sie nicht alle Tage bekommt – eine Art Neustart, und es werden keine unangenehmen Fragen gestellt.«
    »Versteh ich nicht«, sagte der Sheriff.
    Ich verstand auch nicht, und das schon eine ganze Weile, aber egal. Bernie machte das, worin er am besten war, nämlich der klügste Mensch weit und breit zu sein. Mich überkam auf einmal das Gefühl, dass ich die beiden Männer schon bald am Hosenbein packen würde, was irgendwie verrückt war, weil sie doch Gesetzeshüter waren.
    »Ihre ursprüngliche Geschichte passt nicht zu den Fakten, die ich in der Zwischenzeit gesammelt habe«, sagte Bernie.
    »Na, so was aber auch«, sagte der Deputy. Der Sheriff ließ Bernie nicht aus den Augen und sagte nichts. Ich hatte den Eindruck, er hörte genau zu. Ich nicht; mir war das alles zu kompliziert.
    »Welche Fakten?«, fragte der Sheriff schließlich.
    »Nur mal so als Beispiel: Sie leugnen beide, dass Sie Chet in Clauson’s Wells gesehen haben. Aber das stimmt eindeutig nicht.«
    »Woher wollen Sie das denn so genau wissen?«, fragte der Sheriff.
    Bernie wandte sich dem Deputy zu. »Was ist mit Ihrem Hals passiert?«
    Der Mund des Deputys klappte auf, zu, wieder auf. »Verbrannt«, behauptete er. »Entzündet.«
    »Da steht aber was anderes in der Akte«, sagte Bernie.
    »Akte?«
    »Sie wissen schon – Krankenakte«, erwiderte Bernie. »In der netten Klinik die Straße runter.«
    »Was zum Teufel soll das heißen?«, fragte der Deputy. Der Sheriff machte eine Geste, vielleicht um ihn zu beruhigen, aber der Deputy redete weiter. »Die haben Ihnen meine Krankenakte gezeigt?«
    »Das wäre doch ein Verstoß gegen die ärztliche Schweigepflicht!«, sagte Bernie. »Nein, sie lag nur zufällig an einer Stelle, wo ich sie sehen konnte, dafür kann kein Mensch etwas. Aber die Sache ist die, dass Sie wegen eines Hundebisses dort gewesen sind. Eigentlich eher ein Kratzer, da die Wunde nicht besonders tief war. Jedenfalls stand da nichts von einer Verbrennung, Entzündung oder etwas in der Art.«
    Schweigen. Die Atmosphäre im Raum änderte sich auf eine Weise, wie ich es mochte.
    »Das wirst du korrigieren lassen müssen, was, Les?«, meinte der Sheriff.
    »Sofort«, bestätigte der Deputy.
    »Kein Grund zur Eile«, wiegelte Bernie ab. »Ich habe eine Kopie des Originals.«
    Der Sheriff streckte die Hand aus. »Dürfte ich mir die einmal ansehen?«
    »Keine Papierkopie«, sagte Bernie. »Tut mir leid – das hätte ich dazusagen sollen. Ich habe die betreffende Seite eingescannt und an mein Büro gemailt.« Er holte sein Handy heraus. »Ganz erstaunlich, was diese kleinen Dinger alles können.«
    Erneutes Schweigen. Die Hand des Deputys bewegte sich zum Griff seiner Pistole. »Hört sich für mich ganz nach einem Gesetzesverstoß an«, sagte der Sheriff.
    »Dann rufen wir doch das FBI «, schlug Bernie vor. »Wenn es nicht sowieso schon informiert ist.«
    »Was soll das heißen?«, fragte der Sheriff.
    »Nichts«, mischte sich der Deputy ein. »Warum hören wir ihm überhaupt zu? Der redet doch die ganze Zeit nur Bockmist.«
    »Les«, sagte der Sheriff. »Sei still.«
    Da war ich ganz einer Meinung mit dem Sheriff. Ich hatte schon mal Bekanntschaft mit einem Bock und seinen Hinterlassenschaften gemacht. Das war nicht sehr angenehm gewesen, und was Bernie damit zu tun haben sollte, war mir ein Rätsel.
    »Und wenn sich das FBI einschaltet, müssen Sie darauf gefasst sein, dass alles, was mit Ihrer Überwachung des Saloons in Clauson’s Wells zu tun hat, ans Tageslicht kommen könnte.«
    »Was meinen Sie mit alles?«, fragte der Sheriff.
    »Na ja, alles eben«, sagte Bernie. »Man könnte zum Beispiel mit der Frage anfangen, was Sie da überhaupt zu suchen hatten.«
    »Das haben wir Ihnen schon gesagt«, erwiderte der Deputy.
    »Meinen Sie die Geschichte, dass Sie ein paar Rowdys aufgelauert haben?«, fragte Bernie.
    »So würde ich es nicht sagen«, erwiderte der Sheriff.
    »Wie würden Sie es denn sagen?«, fragte Bernie.
    »Wir stecken in einer breit angelegten Ermittlung.«
    »Gegen Rowdys?«
    »Richtig.«
    »Und Sie hatten für diesen Abend einen Tipp bekommen?«
    »Auch das ist richtig.«
    »Von wem?«
    »Ich weiß ja nicht, wie ihr das in der Großstadt handhabt«, sagte der Sheriff, »aber hier auf dem Land schützen wir unsere Informanten.«
    »Vor dem FBI ?«
    »Wie bitte?«
    »Das war eine

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