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Auf sie mit Gebell: Bernie und Chet ermitteln - Roman (German Edition)

Auf sie mit Gebell: Bernie und Chet ermitteln - Roman (German Edition)

Titel: Auf sie mit Gebell: Bernie und Chet ermitteln - Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Spencer Quinn
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Lächerlich. Ich rückte näher zu ihm. Bald hörten wir Musik – Billie Holiday, in ganz trauriger Stimmung. Ich mochte sie lieber, wenn sie lustig war, und mit Roy Eldridge an der Trompete. Daher war ich irgendwo froh, als das Handy klingelte und Bernie sie ausschaltete.
    »Was gibt’s?«, fragte Bernie.
    Ich erkannte die Stimme am anderen Ende: Lieutenant Stine. »Nichts Neues«, sagte er und redete weiter, ohne dass ich ihn verstand, aber dann drückte Bernie eine Taste, und die Stimme von Lieutenant Stine kam aus den Lautsprechern. »… und Suzie Sanchez ist immer noch nicht in der Redaktion aufgetaucht, und niemand hat was von ihr gehört. Sind Sie sicher, dass diese Sache mit unserem Fall zu tun hat?«
    »Im Moment bin ich mir bei gar nichts sicher«, antwortete Bernie. »Aber sie war an der Borghese-Geschichte dran, und Clauson’s Wells ist gerade mal eine Stunde von deren Ranch entfernt.«
    »Die liegt im Rio Loco County, oder?«
    »Ja. Kennen Sie den dortigen Sheriff?«
    »Nein«, sagte Lieutenant Stine. »Warum?«
    »Hab ein ungutes Gefühl bei dem.«
    »Mehr nicht? Ein ungutes Gefühl? Haben wir uns nicht erst kürzlich über das Zurückhalten von Informationen unterhalten, Bernie, und dass das nicht passieren sollte?«
    »Mehr als das habe ich nicht zu bieten«, sagte Bernie. Den unguten Geruch verschwieg er, aber was sollte ich tun?
    Langes Schweigen. »Ich kümmere mich um ihn«, versprach der Lieutenant.
    »Und um den Deputy, Les Soundso«, sagte Bernie. »Haben Sie sich Suzies Wohnung angesehen?«
    »Wollen Sie mir vielleicht erklären, wie ich meinen Job zu erledigen habe? Natürlich habe ich jemanden hingeschickt.«
    »Und?«
    Papiergeraschel im Hintergrund. »Der Mann dort hat gesagt, dass er gerade erst angekommen ist und sie nicht gesehen hat.«
    »Ein Mann?«, fragte Bernie. »Welcher Mann denn?«
    »Ein Freund von außerhalb, steht hier.«
    »Welcher Freund?«
    Weiteres Geraschel. »McKnight«, sagte Lieutenant Stine. »Dylan McKnight.«
    Bernie trat auf die Bremse. Im ersten Moment dachte ich, ich würde vom Sitz abheben, aber dann drehte sich das Auto so schnell und raste in die andere Richtung, dass ich mich letzten Endes kaum bewegte. Bernie wusste, wie man fuhr, keine Frage. Das Quietschen von Gummi, der Geruch, der damit verbunden war – sehr aufregend, und ich war bald völlig außer mich, was auch immer das bedeutete. Eine nebulöse Vorstellung von einem anderen Ich von mir machte sich in meinem Kopf breit, sodass ich einen Teil des Gesprächs nicht mitbekam.
    »… nicht durch die Datenbank laufen lassen?«, fragte Bernie gerade.
    »Nach meinen Unterlagen nicht«, sagte Lieutenant Stine. »Hätten wir das tun sollen?«
    »Er saß im Northern State, verflixt noch mal.«
    »Weswegen?«
    »Drogen.«
    »Dealer?«
    »Ja.«
    »Was?«
    »Hasch.«
    »Echt, Hasch? Ist das da oben immer noch strafbar?«
    »Wollen Sie mich auf den Arm nehmen?«
    »War nur Spaß, Bernie. Jedenfalls scheint der Typ – wie hieß er schnell wieder? McKnight? – nicht verdächtig gewirkt zu haben. Aber ich kann noch mal jemanden hinschicken, wenn Sie meinen.«
    »Vergessen Sie’s«, sagte Bernie. »Wir sind schon fast da.« Er legte auf.
    Ich sah mich um. Wo waren wir fast? Was ging hier vor sich? Alles, was ich wusste, war, dass Bernie und der Lieutenant nicht miteinander auskamen. Waren sie keine Freunde? Ich rutschte ein bisschen herum, bis ich eine bequeme Position gefunden hatte. Eine sehr bequeme Position sogar. Gab es etwas Schöneres als eine bequeme Position?
    Als ich wieder aufwachte, waren wir noch immer in der Wüste, aber ich konnte die Spitzen der Bürotürme im Zentrum sehen. Sie schienen am Himmel zu schweben, ohne dass etwas sie festhielt. Einen Moment lang glaubte ich, noch zu träumen.
    Ich war schon öfter bei Suzie gewesen. Sie hatte eine Gartenwohnung in der Nähe von Max’ Spareribs-Paradies, meiner Meinung nach das beste Lokal im ganzen Valley, weil der Besitzer, Cleon Maxwell, ein Freund von uns war und uns immer Nimm-zwei-zahl-eins-Coupons schenkte, vor allem aber wegen der Spareribs: das saftige Fleisch, und wenn man damit fertig war: der Knochen! Zurück zu Suzies Wohnung. Im Valley gab es eine Menge Gartenwohnungen, aber Bernie konnte sie alle nicht leiden wegen der kleinen Rasenstücke und der Pflanzen, die immer von der falschen Sorte waren und schlecht für den Aquifer.
    Wir stiegen aus und gingen zu Suzies Wohnungstür. Bernie sagte nichts über den Aquifer; er schien den

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