auf toedlichem Kurs
einfach zerschmettern würden. Er beschloss, vorerst auf dem sicheren Boot zu bleiben.
Die Küste kam näher. Peter wartete. Schon bald schien sie ihm zum Greifen nah. Da ging plötzlich ein Beben durch das Schiff. Peter wurde auf den Boden geworfen. Das Boot drehte sich und trudelte weiter. Wasser drang zwischen den Holzleisten hervor. Die Felsen! Es schlug ihn gegen die Felsen! Ein erneuter Knall. Das Schiff kippte zu Seite. Die Gischt der gegenläufigen Wellen spritzte Peter ins Gesicht. Hilflos rutschte er über die Planken, donnerte auf die gegenüberliegende Reling, eine Welle ergriff ihn und schleuderte ihn mit Gewalt ins Wasser. Einen bangen Moment wurde Peter in die Tiefe gezogen. Wie wild paddelte er zurück an die Oberfläche und holte tief Luft. Hinter sich hörte er das Boot gegen einen Felsen krachen. Es splitterte. Panisch kraulte Peter ein paar Züge in die entgegengesetzte Richtung. Immer in Angst, gegen einen Felsen geschleudert zu werden. Das hier war ein anderes Meer als das sonnendurchflutete, blaue Wasser, das er vom Surfen und Baden am Tage kannte. Dieses Wasser war schwarz, gewaltig, durchsetzt von weißer fliegender Gischt. Peter konnte nicht erkennen, was unter der Oberfläche auf ihn lauerte. In den Abenteuerbüchern, die Peter gelesen hatte, ging das Stranden immer so einfach. Von spitzen Felsen war dort keine Rede und ein flacher, weißer Sandstrand wartete auf den Schiffbrüchigen.
Peter versuchte sich zu beruhigen, indem er auf der Stelle schwamm und sich umsah. Nach einigen Augenblicken hatte er sich für eine Landungsstelle entscheiden. Hier schienen die Felsen kleiner und das Ufer flacher zu sein. Vorsichtig schwamm Peter los. Das Meer spielte mit ihm. Auf keinen Fall durfte er in Panik geraten und sich verausgaben. Das wäre sein sicherer Tod. Sein Fuß schlug gegen etwas Festes, aber es tat nicht weh. Dann gelang es Peter, den Schwung der Strömung für sich auszunutzen. Ein paar kräftige Züge und er klammerte sich an einen Felsvorsprung, der bereits zum Land gehörte.
Peter ruhte sich kurz aus. Mehrere Wellenschläge lang. Dann zog er sich hoch. Schwer atmend stand er auf und blickte auf den Berghang, der auf ihn wartete.
Erst auf halber Höhe blieb er stehen und drehte sich um. Ein paar nasse Schiffsplanken glänzten im Mondlicht, das sich auf dem Meer spiegelte. Sonst war von dem Boot nichts mehr zu sehen. Es war versunken und mit ihm die zwei Briefe, die er geschrieben hatte. Aber er, Peter, er hatte Glück gehabt. Er war gerettet.
Die nasse, salzige Kleidung klebte an ihm. Jetzt spürte Peter, dass er fror. Das Mondlicht half ihm, einen Weg durch das Gestrüpp zu finden. Hinter dem Hügel musste irgendwo die kleine Stadt liegen. Avalon. Jetzt, wie nie zuvor, die Stadt seiner Träume. Dort würde er Hilfe finden. Und Justus und Bob mussten erfahren, dass es ihm gut ging. Mit neuem Mut machte sich Peter auf den Weg.
Es dauerte noch über eine Stunde. Dann endlich entdeckte Peter eine Straße, die schräg unter ihm an der Küste entlangführte. Er kletterte den Abhang hinunter und lief die Straße entlang. Nach ein paar Minuten näherte sich ein Auto. Peter versuchte es zu stoppen. Das Auto machte einen Schlenker und wischte an ihm vorbei. ›Mit meinen klebrigen Haaren und den nassen Klamotten muss ich aussehen wie ein Verrückter‹, schoss es Peter durch den Kopf. Er passierte eine Tauchstation, an der sich tagsüber die Touristen ihre Gerätschaften ausleihen konnten. Niemand war vor Ort. Dann, endlich, nach einer Kurve, leuchteten ihm die warmen Lichter von Avalon entgegen.
Cotta weiß Neues
Prustend und nach Luft schnappend kam Bob wieder an die Wasseroberfläche. Von Justus keine Spur. Angsterfüllt sah sich Bob um. Hatte sein Freund doch eine andere Richtung gewählt? Das Meer war zu dunkel, als dass er viel hätte erkennen können. Sie waren unter einem Motorboot durchgetaucht, um Escovedo zu täuschen. Und nun war Justus verschwunden. Neben Bob stiegen Luftblasen auf. Die konnten unmöglich noch von ihm selbst stammen. Der dritte Detektiv holte Luft und tauchte wieder ab.
Justus war direkt unter ihm. Offenbar hatte er sich irgendwie verfangen. Seine Bewegungen waren hektisch. Bob schwamm tiefer und bekam ein Ankerseil zu fassen. Es hatte sich fest um Justus’ Beine verfangen. Mit aller Kraft zog Bob das Seil in Justus’ Richtung, so dass es sich etwas lockerte. Justus ergriff die Chance und glitt hinaus.
Gemeinsam tauchten sie auf.
»Puah! Das war
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