Auf Umwegen ins grosse Glueck
derjenige gewesen, der so voreilig ausposaunt hat, dass die Hochzeit schon übermorgen stattfinden wird. Wir hätten unsere
,Verlobung' über Jahre hinweg aufrechterhalten können und hätten uns dann irgendwann einfach in aller Freundschaft wieder getrennt. Es war ein perfekter Plan."
"Da kennst du meine ehemalige Schwiegermutter aber schlecht. Sie würde nicht lockerlassen, bis wir entweder verheiratet sind oder sie herausfindet, dass alles nur ein Täuschungsmanöver war. Und das würde sie dann eiskalt gegen mich verwenden."
"Du hast kein Recht, mich um so etwas zu bitten. Ich werde dir nicht helfen."
"Es geht doch nicht um mich, sondern um Hannah." Zane verzog den Mund. "Oder war deine zerknirschte Entschuldigung nur ein Lippenbekenntnis? Hasst du Hannah immer noch?"
"Nein, und das weißt du auch ganz genau. Versuch nicht, mir das Wort im Mund umzudrehe n! Ich werde dich nicht heiraten."
"Daddy." Hannah stand an der Tür, und Tränen liefen ihr übers Gesicht. "Mein Arm tut so weh. Ich find's doof, dass ich von der Schaukel gefallen bin."
4. KAPITEL
Wenn das Standesamt nicht geschlossen gewesen wäre, hätte er noch am selben Abend eine Heiratserlaubnis besorgt und Allie sofort zu seiner Frau gemacht. So musste er sich bis Montag gedulden. Zane verschränkte die Arme hinter dem Kopf und blickte an die Decke. Endlich würde sein Traum wahr werden. Er würde Allie heiraten. Lächelnd dachte er daran, was sie für ein Gesicht gemacht hatte, als Hannah so plötzlich ins Wohnzimmer gekommen war. Seine Tochter hatte genau den richtigen Augenblick für ihr Erscheinen ausgesucht, er selbst hätte es nicht besser insze nieren können!
Natürlich wusste er, dass Allie ihn nicht wirklich hatte heiraten wollen, aber das war ihm egal. Und auch die Taylors machten ihm keine Sorgen mehr. Sollten sie doch überall verkünden, er hätte seine Frau misshandelt. Diese Lügen konnten ihm nichts mehr anhaben.
Die Schuldgefühle, mit denen er so lange gelebt hatte, würden zwar nie vergehen, doch er würde damit leben können.
Er hatte sein Bestes getan, um Kim so glücklich wie möglich zu machen. Gut, er war gescheitert. Es hatte allerdings nic ht an ihm gelegen.
Wie würde Allie wohl reagieren, wenn sie erfuhr, dass Kim sie gehasst hatte - und zwar mit einer kaum vorstellbaren Intensität. Allies Name war zwar nie gefallen, aber trotzdem hatte Kim von der Verlobung erfahren. Und sie hatte mit dem Instinkt einer Frau gespürt, dass er Allie immer noch liebte.
Daran würde sich auch nichts ändern. Diese Tatsache war so sicher wie das Amen in der Kirche.
Er hoffte inständig, dass seine ehemaligen Schwiegereltern nicht herausfinden würden, was er… Nein, Edie Taylor hatte keine Ahnung. Allerdings war er sich seiner Sache heute Abend nicht mehr so sicher gewesen. Die Taylors hatten seit Kims Tod überall herumgeschnüffelt. Doch wenn sie es wussten, hätten sie es schon längst gegen ihn verwendet. Nein, dachte Zane erleichtert, die Katze ist noch nicht aus dem Sack. Für den Augenblick jedenfalls.
Und jetzt würde er ein neues Leben beginnen.
Wenn Allie dachte, dass er sie nur Hannahs wegen heiraten würde, hatte sie sich geirrt. Er wollte sie aus einem ganz anderen Grund zu seiner Frau machen. Er liebte sie, und er wollte mit ihr schlafen.
Noch waren sie allerdings nicht verheiratet. Hannahs Erscheinen zuvor hatte zwar den Ausschlag für Allies Meinungsumschwung gegeben, aber sie konnte es sich immer noch anders überlegen. Deswegen hatte er den frühestmöglichen Termin für die Hochzeit ausgewählt. Ihr würde nicht viel Zeit zum Nachdenken bleiben.
Er war noch nie in seinem Leben so glücklich gewesen.
Endlich würde er Allie Lassiter dahin bringen, wohin sie gehörte: in sein Haus und in sein Bett. Und sie würden glücklich werden, da war er sich sicher. Der Gedanke daran, Allie ein zweites Mal zu verlieren, war ihm unerträglich.
Greeley klopfte kurz und öffnete dann die Tür zu Allies Zimmer. "Mom lässt dir ausrichten, dass unten alles fertig ist.
Wir warten nur noch auf dich."
"Ihr könnt die Hochzeit abblasen."
Verblüfft blickte Greeley auf das Tohuwabohu. Cheyennes Hochzeitskleid hing über einem Stuhl, Strümpfe und weiße Schuhe lagen achtlos hingeworfen vor Allies Bett. "Ich sage Mom Bescheid."
Allie sank auf das Bett und blickte sich in ihrem Zimmer um.
Es kam ihr vor, als würde sie sich in einem völlig fremden Raum befinden. Galten all diese Hochzeitsvorbereitungen wirklich ihr? Sie
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