Auf Umwegen ins grosse Glueck
es auch nicht gewollt. Die einzige Frau, die er liebte und mit der er zu gern das Bett geteilt hätte, saß ihm gegenüber. "Ja, Allie, ich will mit dir schlafen."
Allie wandte sich ab. "Verschwinde."
Zane zögerte. Er musste sie einfach umstimmen, denn sein Lebensglück hing davon ab. Allerdings wusste er nicht, wie. Es war alles gesagt worden. Er hatte gespielt und verloren. Mutlos ging er nach unten, um seine Tochter zu holen und nach Hause zu fahren.
Allie warf ihm ein Kissen hinterher. Zane Peters hatte wirklich Nerven! Er glaubte doch wohl nicht, dass sie ihn noch heiraten würde, nach all dem, was er ihr angetan hatte!
Hatte er wirklich gedacht, dass eine billige Entschuldigung den Schmerz und die Demütigung wieder gutmachen würde, die sie erlitten hatte? Hätte er das Gleiche durchgemacht wie sie, dann hätte er gewusst, dass es mehr bedurfte als nur einiger Worte, um die Schuld zu begleichen.
Fünf traurige, leere Jahre lagen hinter ihr. Zane hatte ihr das Herz gebrochen, ihr Leben zerstört und seiner Tochter sogar den Namen Hannah gegeben.
O nein, sie würde ihn nicht heiraten. Eher würde die Hölle zufrieren. Am liebsten hätte sie ihn mit bloßen Händen erwürgt.
Oder eine Herde Binder auf ihn losgelassen. Sie wollte ihn verletzen, genauso wie er sie verletzt hatte.
Sie wollte Rache. Zane Peters sollte leiden. Erst wenn er ihren Schmerz empfunden hatte, waren sie quitt. Und zwar ein für alle Mal. Nur wie sollte sie das anstellen?
Plötzlich fiel ihr Blick auf Cheyennes Hochzeitskleid, das immer noch über dem Stuhl lag. Und auf einmal wusste Allie, was sie zu tun hatte. Ihr Plan war einfach, aber genial. Sie würde ihn heiraten und sich damit gleichzeitig an ihm rächen.
Einen Monat, hatte Zane gesagt. Sie würde ihm diesen Monat geben. Und zwar mit allem Drum und Dran. Sie würde die perfekte Ehefrau spielen, und über kurz oder lang würde er merken, dass er ohne sie nicht mehr leben konnte. Sie würde dafür sorgen, dass er nur an sie dachte - am Tag und auch in der Nacht.
Der Gedanke an die Nacht brachte ihren Plan allerdings beinah noch ins Wanken. Wie konnte sie mit einem Mann schlafen, den sie nicht liebte? Energisch rief sie sich zur Ordnung. Das war heutzutage doch ganz normal. Zane hatte selbst mit einer Frau geschlafen, für die er - so hatte er jedenfalls behauptet - keine Liebe empfunden hatte. Warum sollte es ihr, Allie, nicht auch gelingen?
Es wäre eben nur Sex, keine Liebe. Eine rein körperliche Handlung wie Zähneputzen oder Duschen. Sie musste ihm nur etwas vorspielen. Zane würde nie herausfinden, dass ihre Gefühle nicht echt waren. So schwer konnte es wirklich nicht sein!
Aber was war mit Hannah? Das Kind war noch so klein, dass es nicht verstehen würde, was los war. Sie, Allie, würde eben einen Monat auf der Ranch wohnen und dann wieder verschwinden. Und Hannah würde sie so schnell vergessen, wie sie in ihr Leben getreten war.
Der Plan war einfach perfekt. Sie, Allie, würde es tun. Sie würde Zane Peters dazu bringen, sich unsterblich in sie zu verlieben. Sie würde ihn in die Knie zwingen.
Und dann würde sie ihn verlassen.
So, wie er sie sitzen gelassen hatte.
Allie lächelte. Rache konnte wirklich süß sein, das Sprichwort war nicht übertrieben.
Doch jetzt musste sie sich beeilen, denn sie hörte, wie in dem darunter liegenden Stockwerk ein Stuhl zurückgeschoben wurde. Anscheinend wollten die Gäste aufbrechen. Schnell griff sie nach dem Brautschleier, der auf dem Hochzeitskleid lag, und legte ihn an. Dann verließ sie das Zimmer, ging die Treppe hinunter und blieb an der Tür zum Wohnzimmer stehen. Die ersten Gäste verabschiedeten sich gerade von Mary Lassiter.
Worth war dabei, seine Drohung wahr zu machen. Er stand vor der großen Hochzeitstorte und hielt ein Messer in der Hand.
"Soweit ich weiß, gebührt dem Brautpaar die Ehre, die Torte anzuschneiden. Und zwar nach der Hochzeit", sagte Allie laut.
Alle Anwesenden verstummten unvermittelt. Mary Lassiter hatte sich als Erste von der Überraschung erholt. "Allie? Was soll das? Du trägst Jeans und einen Brautschleier? Ich verstehe nicht ganz."
"Hallo, Allie!" Hannah winkte mit der Gabel, die sie in der Hand hatte.
"Ich dachte, du wolltest nicht heiraten", bemerkte Davy.
Doch Allie hatte nur Augen für Zane. Er saß mit dem Rücken zu ihr, und sie hatte deutlich gesehen, wie er zusammengezuckt war. Warum drehst du dich nicht um, verdammt noch mal?
dachte sie ungehalten.
Schließlich tat
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